In früheren Zeiten herrschte die Meinung vor, dass Anstiege des systolischen Blutdrucks (SBP) und des Pulsdrucks normale Alterungsprozesse darstellten und eine Hypertonie bei älteren Patienten demzufolge nicht behandlungsbedürftig sei. Neuere Studien haben jedoch ergeben, dass Senioren mit hohen SBP- und Pulsdruckwerten eine höhere kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität, eine höhere Prävalenz anderer altersassoziierter Erkrankungen und von Autonomieverlust sowie eine geringere Lebenserwartung aufweisen als ihre Altersgenossen ohne erhöhte Werte. Für sehr alte, gebrechliche multimorbide Patienten ist dieser Zusammenhang jedoch nicht klar belegt, und die derzeitige Evidenzlage zum Risiko von Bluthochdruck in dieser Patientengruppe und zum Nutzen von dessen Therapie ist abgeleitet aus entsprechenden Daten jüngerer Populationen und ausgewählten Stichproben robuster älterer Individuen.
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