CongressSelection 13/2015
Highlights der Originaltöne vom ESC-Jahrestreffen
Experten im Filmstudio des «European Heart Journal»
Auch am Jahrestreffen der European Society of Cardiology gab es ein Filmstudio des «European Heart Journal», in dem Experten besonders interessante Aspekte noch einmal diskutierten. Im Folgenden ein kleiner Überblick über die beliebtesten Interviews, auf die Sie ebenso wie auf weitere Themen über die Homepage des «European Heart Journal» zugreifen können.
Was ist Ihre Innovation des Jahres?
Eine Abstimmung zu besonders folgenreichen Entdeckungen
Wie in anderen Bereichen der Medizin und Technik werden auch in der Kardiologie laufend bahnbrechende, wegweisende oder folgenreiche Entdeckungen gemacht. Aus der Fülle von Neuerungen in Diagnostik und Therapie stellten sechs Referenten ihre Kandidaten für das wissenschaftliche Highlight des Jahres vor. Das Publikum durfte den Gewinner bestimmen.
Um zu erfahren, welche dieser Innovation es Ihnen besonders angetan hat, laden wir Sie zu unserer Umfrage ein.
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Kongressimpressionen
Ist die neue Generation der Herzschrittmacher kabellos?
Medizintechnik spielt in der Kardiologie eine immer grössere Rolle. Daher zählen aktuelle Daten zu neuen Devices auch zu den meistbeachteten Präsentationen am diesjährigen ESC-Kongress. Für Diskussionen sorgte unter anderem ein elektroden- und kabelloser Herzschrittmacher.
Antikoagulation bei Vorhofflimmern – Die Qual der Wahl
Für Patienten, bei denen unter Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten keine verlässlich gute Einstellung zu erwarten ist, bietet sich als Alternative die Substanzgruppe der NOAK an. Einige patientenspezifische Faktoren erleichtern die Wahl des konkreten Medikaments.
Rasche Diagnostik und Stratifizierung des Risikos bei Non-STEMI ACS zentral
Viele Änderungen in der Leitlinie zum akuten Koronarsyndrom
Die European Society of Cardiology (ESC) stellte am Jahrestreffen ihre neue Leitlinie zum akuten Koronarsyndrom ohne ST-Streckenhebung vor. Die Änderungen gegenüber früheren Dokumenten sind zahlreich und werden für einige Zentren zu deutlichen Veränderungen führen. Patienten sollen schneller ins Katheterlabor, und bei der PCI ist dem radialen Zugang der Vorrang zu geben.
Die neue ESC:ERS-Leitlinie zum Lungenhochdruck
Gründliches Update zusammen mit Pneumologen
Gemeinsam mit der Europäischen Lungengesellschaft ERS präsentierte die ESC im Rahmen ihres Kongresses in London eine neue Leitlinie zu Diagnostik und Therapie des Lungenhochdrucks, die sich von den 2009 publizierten Empfehlungen deutlich unterscheidet.
Ein paar Zahlen vom Jahreskongress
Als grossen Erfolg bezeichnete ESC-Präsident Prof. Fausto Pinto, Portugal, den diesjährigen Kongress, an dem mit 32 773 Registrationen aus mehr als 140 Ländern wieder einmal ein neuer Besucherrekord aufgestellt wurde. Mehr als 26 000 Delegierte und rund 5000 Aussteller folgten der Einladung nach London, um sich fünf Tage lang mit aktuellen Entwicklungen der Kardiologie zu beschäftigen. Rund zwei Drittel der Teilnehmer machten Angaben über ihren Arbeitsbereich, demnach arbeitet die Mehrheit davon in Universitäts- und anderen Spitälern (55% resp. 30%), 21 Prozent sind niedergelassene Kollegen und 15 Prozent kommen aus der Forschung.
Neue Leitlinien auch für drei weitere Krankheitsbilder
Perikarderkrankungen, ventrikuläre Arrhythmien und infektiöse Endokarditis im Fokus
Neben den neuen Leitlinien zum akuten Koronarsyndrom und zum Lungenhochdruck wurden im Rahmen des ESC-Kongresses auch drei weitere Guidelines zu weniger im öffentlichen Interesse stehenden, aber klinisch äusserst relevanten Indikationen vorgestellt.
Studien sind einfach
Statistik ist es nicht (immer)
Gibt es für eine neue Therapie keine etablierte Standardbehandlung als Vergleich, darf eine Plazebostudie durchgeführt werden. Gibt es Vergleichstherapien mit gut dokumentierter Wirksamkeit, kann für eine neue Therapie eine Überlegenheits-, Äquivalenz- oder Nichtunterlegenheitsstudie geplant werden. Die Charakteristika dieser methodischen Ansätze wurden an einem Symposium zuhanden der Nichteingeweihten näher erklärt.
Management der stabilen koronaren Herzkrankheit
Der Vorteil der hämodynamischen Unabhängigkeit
Die traditionelle Behandlung der stabilen koronaren Herzkrankheit ist mit einer Senkung von Herzfrequenz und Blutdruck verbunden. Der hämodynamisch nahezu neutrale Wirkstoff Ranolazin dagegen zeigt in Studien eine klare antiischämische und antianginöse Effektivität und könnte daher vor allem für bradykarde oder hypotensive Patienten von Nutzen sein.
Das nächtliche Dipping beeinflussen
Alte und neue Substanzen in der Therapie des Bluthochdrucks
Hypertonie steht in enger Verbindung zu diversen kardiovaskulären Erkrankungen und Ereignissen. Neuen Entwicklungen in der Therapie des Bluthochdrucks wurde daher im Rahmen des europäischen Kardiologenkongresses ESC eine eigene Hotline-Session gewidmet. Diesmal mit interessanten Daten zu sehr neuen und sehr alten Substanzen.
Herzinfarkt-Hotline- enttäuschte Hoffnungen, kaum erfüllte Erwartungen
Dennoch erlauben die Studien wichtige Rückschlüsse
Das Jahrestreffen der European Society of Cardiology (ESC) war ein Kongress vieler geplatzter Hoffnungen. Die meisten der auf der Hotline-Session zum akuten Myokardinfarkt vorgestellten Studien gingen «negativ» aus, die Studienhypothesen konnten nicht bestätigt werden. Doch auch aus solchen Studien lassen sich wichtige Erkenntnisse für die Praxis ableiten.
Umweltschadstoffe- ein unterschätzter kardiovaskulärer Risikofaktor
Derzeitige Grenzwerte bieten keinen ausreichenden Schutz
Mehrere Studien, die beim diesjährigen Jahrestreffen der European Society of Cardiology (ESC) in London vorgestellt wurden, zeigen, dass Umweltschadstoffe einen negativen Einfluss auf die Infarktrate ausüben. Das beruht offensichtlich auf einer proinflammatorischen Wirkung.
Wege und Umwege in der interventionellen Kardiologie
Die Bewertung neuer Entwicklungen hat ihre Tücken
Anlässlich der diesjährigen Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie oblag es Prof. Bernhard Meier, Bern, die Andreas Grüntzig Lecture zu halten, deren Namensgeber Dr. Andreas Roland Grüntzig bereits im Alter von 46 Jahren tragisch früh verstarb – und doch die interventionelle Kardiologie bis heute nachhaltig geprägt hat.
Neue Strategien der LDL-Senkung
Keine Probleme mit niedrigen Cholesterinwerten
Das Lipidmanagement stellt eine wichtige Säule der kardiovaskulären Sekundärprävention dar. Neue Entwicklungen und neue Studien haben auf diesem Gebiet in den letzten Monaten für erhebliche Bewegung gesorgt. Auch auf dem Kongress der europäischen Kardiologengesellschaft ESC in London waren der Cholesterinabsorptionshemmer Ezetimib und die PCSK9-Inhibitoren daher wichtige Themen.
Tour de Cœur 2015- Bereits zum 5. Mal mit dem Velo zum Kongress
25 Schweizer Kardiologen setzen um, was sie predigen
Bereits zum 5. Mal in Folge hat eine Gruppe von 25 Kardiologen aus der ganzen Schweiz den Elementen getrotzt, um sich mit dem Velo auf den Weg nach London zu machen – dem Ort, an dem sich Ende August Kardiologen aus aller Welt zum Jahrestreffen der European Society of Cardiology versammelt haben. Prof. Andreas Hoffman, Basel, schildert seine Eindrücke von der Tour.
Kongresssplitter vom ESC 2015
Was TV-Konsum, Kaffeegenuss, Kälte und ein Mittagsschlaf mit den Gefässen machen können
Kardiologen aus aller Welt trafen sich in London zum alljährlichen Erfahrungsaustausch. Ob Kliniker oder Grundlagenforscher, der ESC-Kongress 2015 wartete wieder mit praxisrelevanten und zum Teil auch kuriosen neuen Studiendaten auf.
Jahreskongress der European Society of Cardiology (ESC) 2015
29. August bis 2. September 2015 in London
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- Ein paar Zahlen vom Jahreskongress
- Neue Leitlinien auch für drei weitere Krankheitsbilder
- Studien sind einfach
- Management der stabilen koronaren Herzkrankheit
- Das nächtliche Dipping beeinflussen
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