Transkript
EDITORIAL
E ine sorgfältige Vorbereitung auf die Geburt ermöglicht es der Schwangeren, sich zuversichtlich und mit Vertrauen in ihren Körper auf die Geburt einzulassen. Für uns Ärztinnen und Ärzte geht es darum, die typischen schwangerschaftsbedingten Beschwerden von den mehrheitlich im dritten Trimenon auftretenden Schwangerschaftskomplikationen zu differenzieren, um ungünstige Verläufe zu verhindern und gleichzeitig keine unnötige Pathologisierung und Verunsicherung zu betreiben. Dieser Balanceakt kann bisweilen recht anspruchsvoll sein.
Das letzte Schwangerschaftstrimester
Interprofessionelle Betreuung und Neubewertung der Schwangerschaft Eine interprofessionelle Betreuung, welche die ärztlich medizinischen Aspekte mit den hebammenspezifischen Themen kombiniert, kann dazu beitragen, dass die Schwangere ganzheitlich betreut und beraten ist. Der Artikel «Geburtsvorbereitung durch Hebammen» zeigt eindrücklich auf, dass es neben den typischen Themen der Wissensvermittlung über Schwangerschaft und Geburt ganz entscheidend ist, die Mutter beziehungsweise die Eltern in den durch die Schwangerschaft, die Geburt und das Kind sich ergebenden Herausforderungen zu begleiten und zu unterstützen. Mit einem ganzheitlichen Konzept ist es möglich, sensibilisierend zu wirken, elterliche Ressourcen nutzbar zu machen und die familiäre Bindung und Resilienz positiv zu stärken.
Bei der Schwangerschaftsbetreuung im dritten Trimenon ist eine Neubewertung, ob es sich um eine «low-risk-» oder «high-risk-» Schwangerschaft handelt, häufig notwendig, da sich viele Komplikationen wie beispielsweise der Gestationsdiabetes oder die späte intrauterine Wachstumsretardierung erst dann manifestieren. Diese und andere spät auftretende Erkrankungen bedingen eine sorgfältige Anpassung der Betreuung und differenzierte Planung der Geburt, was wir mit Artikeln zur Schwangerschaftsbetreuung, Geburtsplanung und zum Management der späten intrauterinen Wachstumsretardierung Ihnen in dieser Ausgabe näherbringen möchten.
Ich wünsche Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, eine erkenntnisbringende und spannende Lektüre.
Prof. Dr. med. Leonhard Schäffer Klinik für Geburtshilfe und Pränataldiagnostik Kantonsspital Baden
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Die «Schweizer Zeitschrift für GYNÄKOLOGIE» ist nach den Weiter- und Fortbildungsschwerpunkten des Schweizerischen Instituts für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF) der FMH ausgerichet.
Schweizer Zeitschrift für GYNÄKOLOGIE 5/2023:
Gynäkologische Onkologie/gynäkologische Senologie Reproduktionsmedizin und gynäkologische Endokrinologie Operative Gynäkologie und Geburtshilfe Fetomaternale Medizin Urogynäkologie
GYNÄKOLOGIE 5/2023
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