Cardiology Update 2009
Streiflichter auf aktuelle Entwicklungen in der Kardiologie
Kardiologen vom Herz-Kreislauf-Zentrum am Universitätsspital Zürich sowie internationale Experten besprachen einige aktuelle Therapieansätze.
Streiflichter auf aktuelle Entwicklungen in der Kardiologie
Kardiologen vom Herz-Kreislauf-Zentrum am Universitätsspital Zürich sowie internationale Experten besprachen einige aktuelle Therapieansätze.
Studie mit 24-Stunden-Messung aus der Nordwestschweiz
Reichen die gelegentlichen BDMessungen in der Praxis? Wie viel bringt eine intensivere Überwachung mit ambulanter 24-Stunden-BD-Erfassung?
Keine Guideline, die nicht den Abschnitt über das Management kardiovaskulärer Erkrankungen mit der Aufforderung beginnt, zuallererst und vorrangig bei den «Allgemeinmassnahmen», sprich durchgreifenden Veränderungen fest eingefahrener Lebensgewohnheiten, anzusetzen. Und alle wissen: Der Rat ist das Papier nicht wert auf dem er gedruckt steht. Gelegentlich wird das Dilemma auch wissenschaftlich etwas näher angeschaut und beschrieben. Kürzlich wurden die Ergebnisse der dritten Querschnittserhebung im Rahmen von EUROASPIRE veröffentlicht (1).
Auch die Atypika erfordern eine differenzierte Indikation
Eine Metaanalyse randomisierter kontrollierter Studien hat den Anspruch der neueren («atypischen») Neuroleptika, in der Behandlung schizophrener Patientenbesser zu sein, überprüft.
Warum noch oft zu selten und zu spät?
Da randomisierte kontrollierte Studien kaum möglich erscheinen, versucht eine Entscheidungsanalyse, mit rechnerischen Mitteln die Vorteile der Epilepsiechirurgie bei dafür geeigneten Patienten auszuleuchten.
Primärprävention mit Aspirin bei asymptomatischer Atherosklerose «nicht empfehlenswert»
Eine Atherosklerose bleibt meistens solange unbemerkt, wie sie keine Symptome macht. Hinweise auf arterielle Gefässveränderungen kann jedoch ein erniedrigter Ankle-Brachial-Index (ABI) geben. Die Aspirin-for-AsymptomaticAtherosclerosis-(AAA-)Studie wollte dokumentieren, ob eine medikamentöse Primärprävention bei Individuen mit einem erniedrigten ABI kardiovaskuläre Ereignisse zu verhüten vermag. Dabei wurden Männer und Frauen zwischen 50 und 80 Jahren aus schottischen Allgemeinpraxen zu einem ABI-Screening eingeladen.
Eine riskante Konstellation mit besonderen Herausforderungen
COPD und Herzinsuffizienz teilen einige pathogenetische Mechanismen. Über diagnostische Fallstricke und therapeutische Fragestellungen der anspruchsvollen Konstellation mit Kombination beider Leiden sprachen Kardiologen und Pneumologen am Symposium «Chronic obstructive pulmonary disease and heart failure».
Bei Hochrisikopatienten sind tiefere LDL-Cholesterin-Werte unbedingt notwendig und kosteneffektiv
Die Forderung nach lipidsenkenden Interventionen sowohl in der Primär- wie in der Sekundärprävention fällt zwar zunehmend auf fruchtbaren Boden, dennoch erhalten immer noch zu wenige Patienten, die wegen bekannter Risikofaktoren wie Koronarerkrankung oder Diabetes mellitus dringende Kandidaten für eine Senkung des Low-Density-Lipoprotein(LDL-)Cholesterins sind, auch Statine. Und selbst unter den Behandelten erreichen sehr viele das Therapieziel nicht. Dann muss eine Therapieanpassung erfolgen, wobei oft auch eine Kombination von Statin und Ezetimib zu erwägen ist, wofür Experten an einem von Merck Schering-Plough organisierten Satellitensymposium plädierten.
Die neuesten ESC-Guidelines verlangen frühe Diagnose und Therapie
Heute kann sich die Therapie der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH) auf pathogenetisch basierte, etablierte Therapien stützen. Verbesserungen bei der Diagnostik sowie Screeningprogramme in Hochrisikogruppen ermöglichen ein früheres Feststellen der Krankheit. Der grundsätzlich progressive Charakter des gefährlichen Leidens hat sich nicht geändert, aber die Behandlungsziele sind heute ehrgeiziger. PAH-Patienten sollen schon im Stadium der WHO-IIFunktionsklasse eine spezifische Therapie erhalten, und Ziel ist es, die Patienten – gegebenenfalls durch Kombinationsbehandlungen – im guten funktionellen Zustand der WHO-Klasse II zu bewahren, wie die Referenten an einem von Actelion organisierten Satellitensymposium übereinstimmend festhielten.
Sprunggelenksdistorsion - Bestnoten für den guten alten Unterschenkelgips
Bei Sprunggelenksdistorsionen ist das Anlegen eines Gipsverbands seit Längerem aus der Mode gekommen. Stattdessen bevorzugen viele Orthopäden eine funktionelle Behandlung mit einer Orthese, die eine Bewegung des Gelenks gestattet, zugleich aber die angegriffenen Gelenkstrukturen vor Belastung schützt. Jetzt zeigt eine im «Lancet» publizierte Studie, dass die kurzzeitige Ruhigstellung mittels Unterschenkelgips eine schnellere Heilung ermöglicht als eine schlauchförmige Kompressionsbandage oder ein Bledsoe-Schuh.