Rückspiegel
Vor 10, vor 50 und vor 100 Jahren
Vor 10, vor 50 und vor 100 Jahren
In Kopenhagen fand im April der diesjährige Kongress der European Society of Clinical Microbiology and Infectious Diseases (ECCMID 2023) statt. Das umfangreiche Programm gab einen Überblick über aktuelle Problemstellungen und Entwicklungen in der Infektiologie sowohl aus theoretischer als auch aus klinisch praktischer Perspektive.
Sollte man Menschen, die bereits einen Herpes zoster durchgemacht haben, mit dem vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) und von der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF) wie auch vom deutschen Robert-Koch-Institut (RKI) empfohlenen Totimpfstoff Shingrix® impfen? Möglich ist es, doch zum besten Zeitpunkt und zur Wirksamkeit der Impfung in dieser Situation ist die Datenlage noch recht dünn. Auf jeden Fall sollte man die individuelle Situation des Patienten berücksichtigen.
Die Malaria ist in vielen Regionen der Welt verbreitet und ein Risiko für Fernreisende. PD Dr. med. Andreas Neumayr vom Swiss TPH, Basel, fasste am 24. Forum Reisen und Gesundheit die wesentlichen neuen Erkenntnisse zur medikamentösen Malariaprophylaxe, zur Diagnostik und zur Malariatherapie für die Praxis zusammen.
Die Seekrankheit kann jeden treffen. Letztlich sei jeder mit einem intakten Gleichgewichtssinn dafür anfällig, sagte Dr. med. Jens Kohfahl am 24. Forum Reisen und Gesundheit. Neben einer Reihe präventiver Massnahmen gibt es nur wenige Medikamente, die bei Seekrankheit nützlich sind.
Fernreisen sind auch mit Kindern kein Problem, aber sie sollen wohl überlegt und geplant sein, damit am Ende alle Beteiligten Freude an der Reise haben und gesund wieder nach Hause zurückkehren. Welche Punkte dabei zu beachten sind, fasste der Kinder- und Jugendarzt Dr. med. Mathias Wagner am Forum Reisemedizin zusammen.
Die Kombination zweier moderner Therapien könnte für Patienten mit refraktären chronischen Darmentzündungen zum Hoffnungsschimmer werden. Allerdings ist die Studienlage zur Wirksamkeit und vor allem zur Sicherheit solcher dualer Behandlungen bislang dürftig. Am diesjährigen Jahreskongress der «European Crohn’s and Colitis Organisation» (ECCO) in Kopenhagen wurden dazu verschiedene Arbeiten vorgestellt – bislang allerdings keine randomisierten Studien.
– Kinder und Jugendliche psychisch durch CED belastet
– Bessere Einschätzung von Colitis ulcerosa durch künstliche Intelligenz?
– Kein erhöhtes postoperatives Komplikations- risiko durch Biologika
Interview mit Prof. Gerhard Rogler, Universitätsspital Zürich
Am diesjährigen Jahrestreffen der European Crohn’s and Colitis Organisation (ECCO) in Kopenhagen zeigte sich, dass neben den Biologika die Januskinase-Inhibitoren in Zukunft eine immer wichtigere Rolle für die Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen spielen. Im Interview erläutert der Gastroenterologe Prof. Dr. med. Dr. phil. Gerhard Rogler vom Universitätsspital Zürich seine Kongress-Highlights.