tabula Nr. 2/24 – Chancengleichheit und Ernährungsarmut
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Die neuen Ernährungsempfehlungen
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Die neuen Ernährungsempfehlungen
Ein weiteres Mal erscheint die «Schweizer Zeitung für Ernährungsmedizin» als Zeitung in der Zeitung in ARS MEDICI. Wir haben uns erneut zu diesem Schritt entschlossen, weil die Finanzierung einer eigenständigen Zeitschrift durch Inserate immer schwieriger wird.
Übermässiger Zuckerkonsum schadet verschiedenen Organsystemen und fördert Karies, Fettleibigkeit, das metabolische Syndrom mit gestörter Glukosetoleranz bis hin zu Diabetes mellitus, Blutfettstörungen, arterieller Bluthochdruck, Fettleber und Herz-Kreislauf-Erkran kungen. Der Zuckerkonsum sollte daher dringend reduziert werden. Zuckeralternativen können bis zu einem gewissen Grad dabei helfen. Allerdings ist kein Süssungsmittel völlig inert, und es fehlen randomisierte, kontrollierte Interventionsstudien am Menschen, in denen die Auswirkungen jeder einzelnen Substanz über einen längeren Zeitraum untersucht wurden.
Die Prävalenzen von Übergewicht, Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2 und anderen Erkrankungen, die durch die Ernährung mitbedingt sind, steigen weltweit an. Eine erhöhte Verfügbarkeit von zuckergesüssten Nahrungsmitteln und Getränken gilt als ein beitragender Faktor. Umfassende Public-Health-Strategien sind erforderlich, um gesunde Ernährungsmuster zu fördern und die Zuckerzufuhr zu begrenzen.
Das Leben mit Diabetes bedeutet auch sich kulinarisch einschränken zu müssen. Das gilt besonders bei Süssem. Wie praktisch wäre es da zu Lebensmitteln zu greifen, die süss schmecken, jedoch weder den Blutzucker noch den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen. Gibt es natürliche Produkte, die diese Quadratur des Kreises hinbekommen? Wenn ja, was können Betroffene davon erwarten und wie gut ist die wissenschaftliche Evidenz? Blanka Magyarosi versucht in ihrer Bachelor-These diese Frage zu klären.
Die EFFORT-Studie hatte deutlich gezeigt, dass bei Patienten im Spital ein Screening auf Malnutrition und einer Ernährungstherapie Mortalität und Morbidität senken kann. Eine Reevaluation der Daten hat untersucht, welche Patienten davon profitieren und welche nicht. Zur Unterstützung der Therapie des individuellen Patienten wurde eine neue Webseite vorgestellt, die das Wissen rund um die Malnutrition für die unmittelbare Umsetzung in der Praxis aufbereitet hat. Prof. Philipp Schütz und Pascal Tribolet MSc, Kantonsspital Aarau, präsentierten die neuen Erkenntnisse und die Webseite.
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle für die Knochengesundheit. Es lohnt sich die Patien tinnen und Patienten nach ihren Ernährungsgewohnheiten zu fragen. Es sind viele Artikel und Bücher publiziert worden, die den wissenschaftlichen Fakten nicht standhalten, die Patienten aber zu einer einseitigen Ernährung raten. PD Dr. Emmanuel Biver, Hôpitaux universitaires de Genève präsentierte die wichtigsten Daten, die eine evidenzbasierte Ernährungsempfehlung unterstützen.
Die Ernährungsforschung als wichtige Säule für die Gesundheit zu fördern, was das Ziel der Stiftung zur Förderung der Ernährungsforschung in der Schweiz (SFEFS). Eigentlich war das 50-jährige Jubiläum vor 5 Jahren ein Anlass für einen stolzen Rückblick auf die geleistete Arbeit. Doch aufgrund der abnehmenden Unterstützung der Sponsoren wird nun die Abwicklung in die Wege geleitet. Noch bleibt etwas vom Stiftungsvermögen, um einige interessante Projekte zu fördern.
Wissenschaftliche Studien in der Schweiz
Die Bereitstellung von ernährungsbezogenen Informationen auf Lebensmittelverpackungen ist notwendig, um Konsumentinnen und Konsumenten zu unterstützen, beim Kauf eine gesün dere Wahl zu treffen. Die in der Schweiz obligatorische Nährwertdeklaration auf der Rückseite der Verpackungen liefert relativ detaillierte Daten. Sie kann aber durch eine freiwillige Nähr wertkennzeichnung auf der Vorderseite der Verpackung ergänzt werden, die einfachere und besser verständliche Informationen bieten soll.
Der Nutri-Score gewinnt an Bedeutung. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass er Konsumentinnen und Konsumenten bei der Wahl der Lebensmittel unterstützt und Firmen bei der Rezeptur ihrer Produkte beeinflussen kann. Prof. Serge Hercberg, emeritierter Professor für Epidemiologie und Ernährungswissenschaft der Universität Sorbonne, Paris, war federführend bei der Entwicklung und Einführung des Nutri-Scores.