Lebensstiländerung bei Diabetes: Kardiovaskulärer Nutzen fraglich
Lebensstiländerungen verbessern bei Prädiabetes und bei Diabetes die Laborwerte kardiovaskulärer Risikoparameter. Doch wirken sie auch lebensverlängernd?
Lebensstiländerungen verbessern bei Prädiabetes und bei Diabetes die Laborwerte kardiovaskulärer Risikoparameter. Doch wirken sie auch lebensverlängernd?
Der als Antidiabetikum entwickelte GLP-1-Rezeptor-Agonist (GLP-1-RA) Semaglutid senkt nicht nur den Blutzucker, sondern auch das Gewicht. Letzteres so stark, dass die Substanz nun auch direkt als Gewichtssenker bei Adipositas eingesetzt werden kann. Als Zusatznutzen halbiert sich das Risiko für Typ-2-Diabetes, wie im STEP-Studienprogramm zu sehen war.
Diabetesmanagement bei chronischer Nierenerkrankung
Die Empfehlungen zur Therapie bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und Nierenerkrankung unterliegen einem beachtenswerten Wandel. Dies hat vor allem mit den in rascher Folge erschienenen Ergebnissen grosser Behandlungsstudien mit SGLT2-Hemmern, aber auch mit weiteren positiven Entwicklungen bei den GLP-1-Rezeptor-Agonisten sowie Erfahrungen mit einem neuartigen Mineralokortikoidrezeptorantagonisten zu tun. Die KDIGO-Guideline musste schon nach 2 Jahren angepasst werden.
Mit zunehmendem Alter, insbesondere in höherem Alter, wird die Blutzuckerkontrolle bei Patienten mit Typ-2-Diabetes schwieriger. Einsetzende Komorbiditäten, Frailty und eine allfällig beginnende Demenz erschweren das Management. Welche Möglichkeiten bestehen, erklärte Prof. Alain Sinclair, Foundation for Diabetes Research in Older People (fDROP) und King’s College, London (UK), am Jahreskongress der European Association for the Study of Diabetes (EASD).
– Beim Teetrinken Diabetesrisiko reduzieren
– Coronainfektion erhöht Typ-1-Diabetes-Risiko bei Kindern
– Gründe für Spitaleinweisungen verändern sich
Skelettale Beteiligung bei Zuckerkrankheit
Während makro- und mikrovaskuläre Schäden durch eine Diabeteserkrankung seit Längerem bekannt sind und therapeutisch im Fokus stehen, finden muskuloskelettale Beteiligungen weit weniger Aufmerksamkeit. Dabei gilt eine erhöhte Knochenbrüchigkeit bei sowohl Typ-1- als auch Typ-2-Diabetes mittlerweile als häufige und ernste Komplikation. Ein systematischer Review fasst den aktuellen Forschungsstand zum Zusammenhang zwischen Diabetes und Frakturrisiko zusammen.
Patienten mit einer Herzerkrankung oder kardiovaskulären Risikofaktoren und einem Typ-2-Diabetes benötigen neben der klassischen kardiovaskulären Prävention eine weitergehende Therapie. Aufgrund welcher Kriterien diese auszuwählen ist, zeigte PD Dr. Matthias Herrmann, Universitätsspital Zürich, am Jahreskongress der Schweizer Gesellschaft für Kardiologie (SSC/SSCS) in St. Gallen auf.
Jedes Jahr werden am PostADA/PostENDO-Symposium der Schweizerischen Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie die Highlights der Jahreskongresse der US-amerikanischen Fachgesellschaften für Diabetes und für Endokrinologie zusammengefasst. In diesem Jahr ging es unter anderem darum, was eine Senkung des LDL-Cholesterins (LDL-C) für einen Typ-1-Diabetiker bringt, welche Indikationen für Lipidsenker in diesem Zusammenhang relevant sind und was an der Befürchtung dran ist, dass Statine das Diabetesrisiko erhöhen können.
SGLT2-Hemmer sind nicht nur wirkungsvolle Medikamente zur Diabetesbehandlung. Sie würden inzwischen mit grossem Nutzen auch bei nicht zuckerkranken Patienten mit Herzinsuffizienz oder eingeschränkter Nierenfunktion eingesetzt, wie PD Dr. med Matthias Hermann, Leitender Arzt, Klinik für Kardiologie und Universitäres Herzzentrum, Unispital Zürich, an den MediDays 2022 erläuterte.
Mit den SGLT2-Hemmern stehen seit einigen Jahren wirksame Diabetesmedikamente zur Verfügung, die gleichzeitig Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen positiv beeinflussen. Gemäss einer aktuellen Metaanalyse zeigt sich zumindest der kardiovaskuläre Nutzen auch bei Patienten ohne Diabetes.