Wer «Demenz» hört, denkt unwillkürlich «Alzheimer» – das mag in vielen Fällen auch gerechtfertigt sein. Wie es scheint, leiden jedoch Betroffene, insbesondere Hochbetagte, mindestens so häufig an einer bis anhin unbekannten Demenzform, die zwar mit vergleichbaren Symptomen einhergeht, jedoch andere pathologische Wurzeln hat. Erst kürzlich wurde diese neue Krankheit im Neurologie-Journal «Brain» durch ein Team internationaler Wissenschaftler vorgestellt (1).
Alzheimer ist nicht nur eine der auch in der breiten Öffentlichkeit bekanntesten, sondern auch eine der häufigsten Demenzerkrankungen im Alter, allerdings nicht die einzige, wie man jetzt weiss. Bei früheren Forschungsarbeiten hatte sich bereits gezeigt, dass zahlreichen Demenzkranken, die scheinbar an Alzheimer gestorben sind, die für diese Erkrankung charakteristischen BetaAmyloid-Plaques sowie fehlgefaltete Tau-Proteine im Gehirn fehlten. Stattdessen liessen sich gravierende histologische Veränderungen in der Hippocampusregion nachweisen, die den Untergang von Neuronen zur Folge hatten und mit entsprechenden kognitiven Defiziten verbunden waren.
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