«Man kommt hier nicht an den gedeckten Tisch»
Ein Gespräch mit dem Chirurgen Leopold von Gerstenbergk-Helldorff über sein Engagement in Kolumbien
Leopold von Gerstenbergk-Helldorff war Chefarzt am Robert-Koch-Krankenhaus im norddeutschen Clausthal-Zellerfeld. Bis zu seiner Pensionierung Ende 2006 hat er über 35 Jahre als Chirurg gearbeitet. Im vergangenen Jahr besuchte er zusammen mit einem Freund dessen Familie in San Martin de Loba, einem abgelegenen Städtchen am Rio Magdalena in Kolumbien. Dort wurde er schnell mit der Realität des südamerikanischen Landes konfrontiert: Das örtliche Krankenhaus war einige Zeit davor von der Guerilla ausgeplündert worden. Nachdem sich herumgesprochen hatte, dass ein Chirurg aus Europa da sei, sah er sich unvermittelt wieder im Arztkittel. Durch diese Erlebnisse beeindruckt, reifte in ihm der Entschluss, das Krankenhaus wiederaufzubauen. Wie seine Erfahrung der dortigen Bevölkerung heute zugute kommt und wie sich sein Leben grundlegend geändert hat, schildert er im Gespräch mit ARS MEDICI.