Transkript
EDITORIAL
V orsorge in oder über die Frauenarztpraxis – das ist «Alltagsprechstunde» und dennoch: Wir erleben, dass die heute diversen technischen Möglichkeiten die Abklärung gynäkologischer Malignome einfacher machen, gleichzeitig wird die Verständlichkeit der gelieferten Resultate komplexer. Immer mehr und bessere Technik ermöglicht frühere Diagnosestellungen, bessere Triagierung und dadurch eine verbesserte Prognose der Patientinnen. Dabei ist es eminent wichtig, dass sich Gynäkologinnen und Gynäkologen in der Praxis der Vor- und Nachteile und insbe-
Screening auf gynäkologische und Mammakarzinome
sondere auch der Limitierungen der einzelnen Methoden bewusst sind.
Mammografie In dieser Ausgabe haben wir dem Thema mit drei Artikeln Rechnung getragen: Das oft umstrittene Mammografie-Screening wird von Gunilla Müller und Cornelia Leo neu beleuchtet. Zudem werden insbesondere Schweizer Daten aus Kantonen vorgestellt, die früh ein Screening eingeführt haben. Wichtige Erkenntnis: Hier zeigt sich keine Zunahme von in-situTumoren, aber von Karzinomen im Frühstadium und eine Abnahme von fortgeschrittenen Karzinomen. Beides hat zu einer verringerten Sterblichkeit bei Patientinnen mit Mammakarzinomen geführt.
Transvaginaler Ultraschall und Einschätzung Für die Diagnostik von Ovarialtumoren gibt es mittlerweile drei Methoden, mittels des transvaginalen Ultraschalls eine gute präoperative Einschätzung zu
erlangen: RMI, IOTA und ORADS. Im Artikel von Hubertina Reina und Gwendolin Manegold-Brauer werden diese vorgestellt und gegeneinander abgewogen. Wichtig hierbei ist, dass es einen initialen transvaginalen Ultraschall und einen Experten-Ultraschall gibt; essenziell ist die Triagierung zum Experten-Ultraschall, sollte ein Ovarialbefund suspekt erscheinen.
Molekulare Diagnostik und Biomarker Die molekulare Diagnostik bei Ovarial- und insbesondere bei Endometriumkarzinomen hat stark zugenommen. Es ist wichtig, zwischen molekularen Subtypen zu unterscheiden, weil deren Prognose und auch das Ausmass der notwendigen Therapie stark davon abhängt. Im Artikel von Tibor Andrea Zwimpfer und mir werden verschiedene Biomarker aufgelistet und deren Einsatz abhängig von der Tumorerkrankung aufgezeigt.
Wir hoffen, Ihnen mit diesen Artikeln tiefergreifende Einblicke und Möglichkeiten des Nachschlagens gegeben zu haben, und wünschen viel Vergnügen bei der Lektüre!
Ihre Viola Heinzelmann-Schwarz
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Die «Schweizer Zeitschrift für GYNÄKOLOGIE» ist nach den Weiter- und Fortbildungsschwerpunkten des Schweizerischen Instituts für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF) der FMH ausgerichet. Zu Ihrer raschen Orientierung erscheint der Schwerpunktbereich jeweils markiert auf dem Titelblatt und auf Seite 1 jeder Ausgabe.
Schweizer Zeitschrift für GYNÄKOLOGIE 4/2023:
Gynäkologische Onkologie/gynäkologische Senologie Reproduktionsmedizin und gynäkologische Endokrinologie Operative Gynäkologie und Geburtshilfe Fetomaternale Medizin Urogynäkologie
GYNÄKOLOGIE 4/2023
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