Die Ursachen des Reizdarmsyndroms (RDS) sind noch nicht vollständig geklärt; bisher geht man von einem multifaktoriellen Geschehen aus. Die Symptome werden verursacht durch Störungen im Zusammenspiel von Ernährung, Mikrobiom und genetischen, motorischen, sensorischen, sekretorischen sowie psychosozialen Faktoren. Unklar ist, welche Rolle Ernährungsfaktoren bei der Entstehung des RDS spielen. Heute jedoch ist die Ernährungstherapie als Bestandteil des Behandlungskonzeptes eine evidenzbasierte Massnahme. Bei RDS gehören Edukation, Diätmodifikation und Lebensstiländerungen zu den grundlegenden Empfehlungen der aktuellen Guidelines (siehe Kasten S. 13). Es gibt jedoch keine einheitlichen Ernährungsempfehlungen für alle Patienten, sondern die individuelle Ernährungstherapie, die sich nach der Symptomatik und der möglichen Ursache richtet. Für zahlreiche Nahrungsinhaltsstoffe ist die Verträglichkeit individuell unterschiedlich. Der Trend zu mehr Fertigprodukten und häufigerer Ausser-Haus-Verpflegung hat dazu geführt, dass vermehrt unbekömmliche Stoffe in der Ernährung vorkommen, und/oder macht es schwieriger, Unverträglichkeiten zu identifizieren.
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