Neuropsychologie bei Multipler Sklerose
Während kognitive Störungen bei Multipler Sklerose (MS) lange Zeit sowohl im Klinik- als auch im Forschungskontext vernachlässigt wurden, hat man heute ein differenzierteres Bild der MS, bei dem kognitive, psychosoziale sowie psychiatrische Aspekte einschliesslich Fatigue eine gesonderte Beachtung finden. Massgeblich stimuliert durch den Nachweis axonaler Schäden und kortikaler Läsionen, hat die Neuropsychologie bei MS an Bedeutung gewonnen. Diese Entwicklung steht im Einklang mit Bestrebungen, die Patienten nicht nur symptomorientiert zu behandeln, sondern darüber hinaus ihre kognitive Leistungsfähigkeit so lange wie möglich zu wahren und damit einen Beitrag zur Verbesserung der psychosozialen und der sozioökonomischen Situation des Patienten zu leisten. So stellt die Neuropsychologie einen unverzichtbaren Bestandteil der Diagnostik und der Therapiekontrolle bei MS dar.