Lebensstiländerung bei Diabetes: Kardiovaskulärer Nutzen fraglich
Lebensstiländerungen verbessern bei Prädiabetes und bei Diabetes die Laborwerte kardiovaskulärer Risikoparameter. Doch wirken sie auch lebensverlängernd?
Lebensstiländerungen verbessern bei Prädiabetes und bei Diabetes die Laborwerte kardiovaskulärer Risikoparameter. Doch wirken sie auch lebensverlängernd?
Vor 10, vor 50 und vor 100 Jahren
Im Rahmen seines Vortrags am WebUp-Expertenforum «Update Gastroenterologie» kam Dr. Beat Helbling, Gastroenterologie Bethanien, Zürich, auf 4 wichtige Erkrankungen der Leber zu sprechen, nämlich auf die Zirrhose, die Endstadium vieler Erkrankungen sein kann, die Virushepatitis, die Fettleber als die häufigste Lebererkrankung sowie auf die biliären Erkrankungen mit Lebermanifestation. Den Fokus legte der Referent dabei neben den Behandlungsoptionen vor allem darauf, wie sich diese Erkrankungen auch in der Hausarztpraxis rechtzeitig erkennen lassen.
Trotz aller medizinischer Fortschritte sterben in Europa immer noch sehr viele Patienten aufgrund von kardiovaskulären Erkrankungen, oder sie haben deswegen eine schlechte Lebensqualität. Durch die Kontrolle von Blutdruck, LDL-Cholesterin, Blutzucker und Gewicht sowie durch Rauchstopp, gute Ernährung, Bewegung und soziale Einbindung ist das gemäss Prof. Isabella Sudano, Klinik für Kardiologie, Universitätsspital Zürich, eigentlich weitgehend vermeidbar.
Der als Antidiabetikum entwickelte GLP-1-Rezeptor-Agonist (GLP-1-RA) Semaglutid senkt nicht nur den Blutzucker, sondern auch das Gewicht. Letzteres so stark, dass die Substanz nun auch direkt als Gewichtssenker bei Adipositas eingesetzt werden kann. Als Zusatznutzen halbiert sich das Risiko für Typ-2-Diabetes, wie im STEP-Studienprogramm zu sehen war.
Diabetesmanagement bei chronischer Nierenerkrankung
Die Empfehlungen zur Therapie bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und Nierenerkrankung unterliegen einem beachtenswerten Wandel. Dies hat vor allem mit den in rascher Folge erschienenen Ergebnissen grosser Behandlungsstudien mit SGLT2-Hemmern, aber auch mit weiteren positiven Entwicklungen bei den GLP-1-Rezeptor-Agonisten sowie Erfahrungen mit einem neuartigen Mineralokortikoidrezeptorantagonisten zu tun. Die KDIGO-Guideline musste schon nach 2 Jahren angepasst werden.
Moderne tragbare Geräte zum Selbstmonitoring der Glukoselevel sind bequem – aber können sie Diabetespatienten auch zu substanziellen Therapieerfolgen verhelfen? Die Ergebnisse einer aktuellen Metaanalyse sprechen dafür, vor allem wenn die Messungen mindestens täglich und regelmässig erfolgen und, darauf aufbauend, Lebensstiländerungen besser umgesetzt werden.
Neue Guideline beziffert den Nutzen verschiedener Medikamente
Das American College of Physicians (ACP) hat seine Guideline zur medikamentösen Frakturprävention bei primärer Osteoporose aktualisiert. Das ACP empfiehlt Bisphosphonate als First-Line- und den RANKL-Hemmer Denosumab als Second-Line-Medikament. Romosozumab oder Teriparatid sind bei einem hohem Frakturrisiko indiziert. Das Besondere an der neuen Guideline ist die anschauliche Darstellung der Nutzen-Risiko-Bilanz in absoluten Zahlen.