ESC-Kongressnews
– Kardiovaskuläres Screening für Männer < 70
– COVID-mRNA-Impfstoffe sicher für Herzinsuffiziente
– SECURE: Starkes Plädoyer für die Polypill
– TIME: Blutdruckmedikation morgens wie abends möglich
– Kardiovaskuläres Screening für Männer < 70
– COVID-mRNA-Impfstoffe sicher für Herzinsuffiziente
– SECURE: Starkes Plädoyer für die Polypill
– TIME: Blutdruckmedikation morgens wie abends möglich
Interview mit Prof. Franz Eberli
Am Jahreskongress der European Society of Cardiology (ESC) in Barcelona wurden viele Studien vorgestellt, unter anderem zur Therapie der Hypertonie, der Herzinsuffizienz und zur Lipidsenkung. Deren Resultate werden im Heftinnern weiter ausgeführt. Wie die Ergebnisse allerdings eingeschätzt werden müssen und welche Implikationen sie für die Praxis haben, haben wir am Kongress Prof. Franz Eberli, Stadtspital Triemli, Zürich, gefragt. Seine Einschätzung lesen Sie hier im Interview.
Die European Society of Cardiology (ESC) hat an ihrem Jahreskongress 4 Guidelines vorgestellt, 2 davon sind neu. Zum einen bietet die neue Guideline für Kardioonkologie Empfehlungen und Handlungsanleitungen für Herzpatienten, die unter oder vor einer Tumorbehandlung stehen. Ziel dabei ist es, die kardialen Schäden einer solchen Therapie möglichst klein zu halten. Zum anderen enthält die 2. neue Guideline Empfehlungen zu Patienten mit oder ohne kardiale Vorerkrankungen, die vor einer grösseren, nicht kardialen Operation stehen. Auch diese Guideline hat das Ziel, die kardialen Komplikationen nach solchen Eingriffen zu reduzieren. Ein Update hat die Guideline zur pulmonalen Hypertonie erfahren, die Frühdiagnostik erhält dabei noch mehr Gewicht. Ebenfalls revidiert wurde die Guideline zur Prävention eines plötzlichen Herztodes. Hier soll die Öffentlichkeit noch mehr eingebunden werden.
Nachdem der SGLT2-Hemmer Empagliflozin im letzten Jahr mit der EMPEROR-PRESERVE-Studie bei der bis dahin als nicht behandelbar geltenden Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion (HFpEF) eine gute Wirkung gezeigt hatte, konnte nun Dapagliflozin mit der am diesjährigen ESC-Kongress präsentierten DELIVER-Studie diesen Beweis ebenfalls erbingen, auch für Patienten mit einer leicht reduzierten Auswurffraktion. Somit sind beide SGLT2-Hemmer bei mehreren Formen der Herzinsuffizienz einsetzbar.
Interview mit Prof. Isabella Sudano, Universitätsspital Zürich
Aktuelle Studienergebnisse sind das eine, ihre Einordnung für den ärztlichen Alltag das andere. Wir baten Prof. Isabella Sudano, Universitätsspital Zürich, um eine Einschätzung, welche Aspekte einiger am Jahreskongress der European Society of Cardiology präsentierter Daten für die hausärztliche Praxis besonders interessant sind.
Am Jahreskongress der European Society of Cardiology (ESC) wurden die Ergebnisse der Verlängerung der FOURIER-Studie vorgestellt, in der die Sicherheit und die Wirksamkeit einer Langzeittherapie mit dem PCSK9-Hemmer Evolocumab untersucht wurde. Durch die weitere Lipidsenkung erfolgte eine anhaltende Reduktion von kardiovaskulären Ereignissen bei guter Verträglichkeit.
Muskelbeschwerden während einer Statintherapie sind ein häufiger Grund für einen Therapiestopp. Diese Nebenwirkung figuriert in den grossen, randomisierten, kontrollierten Studien allerdings meist auf Plazeboniveau. In nicht randomisierten und offenen Studien sowie in Fallberichten werde sie dagegen häufig gemeldet, berichtete Prof. Colin Baigent, University of Oxford (UK), an einer HotlineSession am Jahreskongress der European Society of Cardiology (ESC). Was ist richtig?
Eine Grippeimpfung schützt nicht nur vor Infektion, sondern reduziert auch das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse. Bei älteren Personen scheint dabei eine hoch dosierte Vierfachinfluenzaimpfung von Vorteil und ohne vermehrte Nebenwirkungen zu sein, wie die am Jahreskongress der European Society of Cardiology (ESC) in Barcelona vorgestellte DANFLU-Studie zeigte.
Nach derzeitiger Auffassung definiert die Auswurffraktion die Art der Herzinsuffizienz. Liegt sie > 45 Prozent, spricht man von einer Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion (HFpEF), liegt sie < 40 Prozent, handelt es sich um eine Herzinsuffizienz mit reduzierter Pumpfunktion (HFrEF). Nicht alle Herzinsuffizienztherapien wirkten bei beiden Entitäten gleich gut, führte Dr. Milton Packer, Baylor University Medical Center, Dallas (USA), und Imperial College, London (UK), am Jahreskongress der European Society of Cardiology (ESC) in Barcelona aus. Wo die Unterschiede liegen.