COPD besser verstehen
Am europäischen Jahrestreffen der Lungenfachleute war die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) mit über 1300 Abstracts ein zentrales Thema. Eine kleine Auswahl.
Am europäischen Jahrestreffen der Lungenfachleute war die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) mit über 1300 Abstracts ein zentrales Thema. Eine kleine Auswahl.
Neuer Inhaler vereinfacht LAMA-Applikation
Inhalative Bronchodilatatoren sollten bei chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung nicht nur die Symptomatik tagsüber lindern, sondern auch die nächtlichen und frühmorgendlichen Beschwerden, wie der langwirksame antimuskarinische Wirkstoff Aclidinium. Mit einem neuen Multidose-Trockenpulver-Inhaler lässt sich die Substanz zudem einfach und zuverlässig applizieren.
Bei Patienten mit moderater Atemwegsobstruktion und ohne häufige Exazerbationen – also weniger als 2 pro Jahr – werden inhalative Steroide nach wie vor zu häufig eingesetzt, kritisiert eine am ERS vorgestellte italienische Studie. Deren Daten weisen nach, dass auch bei ausschliesslicher Therapie mit langwirksamen Bronchodilatatoren sowohl Lungenfunktion als auch Anzahl der Exazerbationen stabil bleiben.
Gute Abstinenzraten durch Kombination aus Beratung und Pharmakotherapie
Am Clinical-Year-in-Review-Symposium anlässlich des Kongresses der European Respiratory Society (ERS) 2012 in Wien wurden diverse Studien diskutiert, die sich mit dem Rauchverzicht speziell von COPDPatienten und unter Einsatz von First-Line-Medikamenten wie Nikotinersatzpräparaten, Vareniclin und Bupropion sowie begleitender Beratung befasst haben. Eine jetzt im «European Respiratory Review» erschienene Übersichtsarbeit hat die Ergebnisse dieser Studien zusammengefasst und neben Daten zu einem neuen Nikotinersatzmundspray auch die Effekte von Vareniclin bei Langzeit-Nikotinersatz-Anwendern sowie mögliche ernste Nebenwirkungen dieser Substanz erörtert.
Kosten-Nutzen-Aspekte von Tiotropium im Vergleich mit Salmeterol
Bei der Entscheidung für eine Dauermedikation bei chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung spielen einerseits eine effektive Symptomkontrolle und das Verhindern von Exazerbationen eine wichtige Rolle, aber auch Kostenaspekte müssen berücksichtigt werden.
Rauchstopp und optimale Basistherapie sind bei COPD wirksame Massnahmen
Leiden Patienten mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) unter häufigen akuten Exazerbationen, können präventive Massnahmen angezeigt sein. Die derzeit vorhandenen Möglichkeiten sind jedoch begrenzt. Der prophylaktische Einsatz von Antibiotika erscheint zwar vielversprechend, ist aber nicht zugelassen. Umso wichtiger sind grundlegende Massnahmen wie ein Rauchstopp und eine optimal eingestellte COPDBasistherapie.
Der Stellenwert der inhalativen Kortikoide (ICS) für COPD-Patienten ist umstritten. Sie können zwar die Häufigkeit von COPD-Exazerbationen senken, aber in der Praxis stellt sich die Frage, wann man ICS verordnen soll und was dabei zu beachten ist.
Interview mit Dr. med. Hanspeter Anderhub, La Punt Chamues-ch
Die Indikation der inhalativen Kortikoide für die Be- handlung von COPD-Patienten wurde erst kürzlich in einem Review im «British Medical Journal» wieder einmal recht eindeutig formuliert (siehe Seite 64 f.). Wann man sie in der Praxis tatsächlich verordnen soll, ist jedoch weniger klar. Wir sprachen darüber mit unserem Beiratsmitglied Dr. med. Hanspeter Anderhub.
Akute COPD-Exazerbationen
Akute Exazerbationen einer COPD beeinträchtigen betroffene Patienten und verursachen hohe Kosten. Im Moment steht zudem noch keine einfache und rasche Untersuchung zur Verfügung, um zwischen einer viral und einer bakteriell bedingten Exazerbation zu unterscheiden. Eine vielversprechende Option für die Zukunft könnte der Biomarkernachweis darstellen.
COPD und obstruktive Schlafapnoe
Patienten mit COPD und obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) leiden am sogenannten «Overlap Syndrom». Sie haben ein signifikant höheres Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, das über die «Summe der Einzelerkrankungen» hinausgeht. Der pathogenetische Mechanismus hierfür ist noch nicht geklärt; jedenfalls sollten diese Patienten engmaschig kardiovaskulär überwacht werden.