Transkript
&K U R Z B Ü N D I G
MS: keine schweren Rückfälle nach Coronaimpfung
Patienten mit Multipler Sklerose (MS) haben zwar aufgrund ihrer immunsuppressiven Therapie ein erhöhtes Risiko für eine schwere COVID-19-Erkrankung, doch gab es Bedenken hinsichtlich eines möglichen Rückfalls nach einer Impfung. Eine neue Studie gibt nun Entwarnung: MS-Patienten haben nach einer Coronaimpfung kein erhöhtes Risiko für einen schweren Rückfall. Das zeigte eine Studie mit 124 545 MS-Patienten aus Frankreich mit einer Krankheitsdauer von
durchschnittlich 14 Jahren. Nach der Coronaimpfung wurden sie 45 Tage nachverfolgt. Potenzielle Rückfälle treten für gewöhnlich innerhalb von 28 Tagen nach der Impfung auf. Während der Studie erhielten 82% der Patienten mindestens 1 Impfung mit Impfstoffen von PfizerBiontech, Moderna, AstraZeneca oder Janssen. Endpunkt der Studie war ein Hochdosis-kortikosteroidpflichtiger Rückfall innerhalb von 45 Tagen nach Impfung.
Das Resultat zeigte keinen Anstieg von schwe-
ren Rückfällen nach der Coronaimpfung. Das
Resultat blieb auch nach wiederholter Impfung
unverändert. Das bedeutet, dass MS-Patienten
kein erhöhtes Risiko für schwere Rückfälle
haben, wenn sie sich gegen COVID-19 erstimp-
fen oder boostern lassen.
vh l
Quelle: Moisset X et al.: Risk of relapse after COVID-19 vaccination among patients with multiple sclerosis in france: a self-controlled case series. Neurology. 2024;103(5):e209662. doi:10.1212/WNL.0000000000209662.
50
PSYCHIATRIE + NEUROLOGIE
4+5/2024