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51st Annual Meeting of the American Society of Clinical Oncology (ASCO), Chicago, 29. Mai bis 2. Juni 2015
Fortgeschrittenes/metastasiertes Melanom unter Pembrolizumab
Gesamtüberleben: Die Hälfte überlebt median zwei Jahre
Pembrolizumab befindet sich neben Nivolumab in der Studienpipeline als ein AntiPD1-Antikörper bei fortgeschrittenem Melanom. In der KEYNOTE-002-Studie zeigte
L Die 2-Jahres-OS-Rate war 50% (46% Ipi-vorbehandelt, 53% Ipi-naiv).
Gesamthaft war die Therapie sehr gut
Pembrolizumab ein signifikant verlängertes PFS gegenüber der Chemotherapie bei beherrschbarer Toxizität nach Vorbehandlung mit Ipilimumab (Ipi). Neue Resultate zeigten vielversprechende Daten zum Langzeitüberleben bei mit Ipi vorbehandelten
verträglich, nur 14% der Patienten erlitten Grad-3-/4-Nebenwirkungen, es kam zu keinem therapiebezogenen Todesfall. In den randomisierten therapeutischen
und nicht vorhandelten Patienten, welche unter bisherigen Therapien eine sehr kurze Lebenserwartung hatten,
Gruppen zeigten sich keine signifikanten Unterschiede bezüglich Wirksamkeit und Sicherheit zwischen den geprüften Dosis-
schemata.
Dr. med. Adil Daud, San Francisco, prä- L Die ORR betrug 34% (29% Ipi-vorbe- Der Studienleiter folgerte, dass Pembro-
sentierte Langzeit-Follow-up-Daten in ei-
handelt, 38% Ipi-naive Pat.). Es ergab lizumab bei metastasiertem Melanom
ner gepoolten Analyse bei 655 Melanom-
sich eine Rate kompletter Remission eine deutliche und dauerhafte Wirkung
patienten, die innerhalb der KEYNOTE-
von 6%.
mit vielversprechenden Hinweisen für ein
001-Studie behandelt wurden: Sowohl L Die mediane Zeit bis zum Anspre- Langzeitüberleben aufweist, dies sowohl
mit Ipilimumab (Ipi) vorbehandelte als
chen betrug 2,8 Monate (1,6–19,3).
bei Ipilimumab-vorbehandelten als auch
auch nicht mit Ipi vorbehandelte Patien- L In 80% bestand ein Therapieanspre- nicht vorbehandelten Patienten. Die der-
ten erhielten Pembrolizumab in einem
chen zum Zeitpunkt der Analyse, die zeitigen Studienresultate der KEYNOTE-
von drei Studienarmen (2 mg/kg alle
mittlere Ansprechdauer konnte noch 001-Studie bestätigen, so Daud, dass
3 Wochen; 10 mg/kg alle 3 Wochen oder
nicht ermittelt werden.
weitere klinische Studien bei Melanom-
10 mg/kg alle 2 Wochen), und zwar bis zur L Das mediane PFS betrug 5,2 Monate patienten unter anderen Regimen sinn-
nicht akzeptierten Toxizität, Krankheits-
(95%-KI: 3,6–5,5) (Ipi-vorbehandelt: voll sind. Zu prüfen ist dabei insbesonde-
progression oder Entscheidung des Prüfarztes. Bei ausgewählten Patienten konn-
4,9 Monate; Ipi-naiv: 5,4 Monate re die Erstlinientherapie. [3,1–6,9]).
I
Bärbel Hirrle
te die Therapie auch nach der initialen radiografischen Progression fortgeführt werden. Das Ansprechen wurde alle 12 Wochen geprüft. Bezüglich ihres Über-
L Die PFS-Raten bei 6 und 12 Monaten waren 44% und 34% (41% und 32% Ipivorbehandelt, 47% and 36% Ipi-naiv).
L Die 1-Jahres-OS-Rate betrug 67%
Quelle: Daud A.: Long-term efficacy of pembrolizumab (pembro; MK-3475) in a pooled analysis of 655 patients (pts) with advanced melanoma (MEL) enrolled in KEYNOTE-001. ASCO Annual Proceedings 2015; abstract # 9005.
lebens wurden die Patienten alle 3 Mona-
(63% Ipi-vorbehandelt, 71% Ipi-naiv);
te nach Therapieabbruch beobachtet.
Primärer Endpunkt dieser Studienanalyse war die objektive Ansprechrate (ORR)
Die «Keytruda-Story» am Produktionsstandort Schachen (LU)
nach RECIST v1.1 durch ein Prüfzentrum;
Wer hätte das am Produktionsstandort Schachen im Luzerner Entlebuch je gedacht? Von hier
sekundäre Endpunkte waren PFS, OS, und die Ansprechdauer (DOR).
aus gelang der Werthenstein BioPharma GmbH der Direkteinstieg des zukunftsträchtigen Immuntherapeutikums Pembrolizumab des Pharmaherstellers MSD in den amerikanischen Markt der Onkologika. Produziert wird der Wirkstoff hier und heute, bevor er via Irland zur
Resultate:
pharmazeutischen Weiterverarbeitung in die Vereinigten Staaten fliegt ... Alles begann mit der präklinischen Entwicklung des Wirkstoffs und der folgenden KEYNOTE-
medianes PFS: 5,2 Monate, medianes
2-Jahres-OS: 50% Von den 655 eingeschlossenen Patienten
waren 342 Ipi-vorbehandelt, 313 Ipi-naiv
(nicht vorbehandelt). Die mittlere Be-
Studie, die den PD-1-Hemmer mit dem älteren CTLA4-Hemmer Ipilimumab bei Melanompatienten verglich. Pembrolizumab wurde dabei zur «Breakthrough-Medication», wie die Amerikaner dies nennen. Dabei stand das Medikament gerade in der Studienphase I mit ersten Ergebnissen im April 2013. Die amerikanische FDA liess Pembrolizumab aufgrund der beeindruckenden Ansprechrate und –dauer im September 2014 im beschleunigten Verfahren unter dem Handelsnamen Keytruda® zu.
obachtungsdauer betrug 14,8 Monate
Vertreter der US-Zulassungsbehörde reisten gespannt ins Werk im idyllischen Entlebuch,
(7,5–29). Zum Analysezeitpunkt waren noch 217 (33%) in der Therapie.
wo alles begann, und inspizierten das Biotechnikum. Alles perfekt, Ergebnis war die offizielle Lizenz der Medikamentenproduktion für den amerikanischen Markt. Die klinische Entwicklung bescherte den Mitarbeitern in der Folge attraktive Neubauten, neu-
Pembrolizumab ist in den USA unter dem Handelsnamen Keytruda® als erste Anti-PD1-Therapie bei nicht resektablem oder metastasiertem Melanom nach Vorbehandlung mit Ipilimumab oder einem BRAF-Hemmer (sofern BRAF-V600-Mutation) sowie bei vorbehandeltem fortgeschrittenem/metastasiertem NSCLC bereits zugelassen.
este Technologien auf dem Firmenareal und neue hoch qualifizierte Kollegen aus dem In- und Ausland. So hofft man auf weitere Entwicklungschancen – und nicht zuletzt am Firmensitz im unweiten Luzern auf die Zulassung auch der Swissmedic ... hir
Quelle: Medienevent von Merck Sharp & Dohme, Schachen (LU), 12.5.2015.
8 SCHWEIZER ZEITSCHRIFT FÜR ONKOLOGIE 3 – KONGRESSAUSGABE SEPTEMBER 2015