Transkript
KURZ VORGESTELLT
Nach 50 Jahren erfolgreicher Arbeit
Die Ernährungsforschung – Opfer von Sparmassnahmen
Die Ernährungsforschung als wichtige Säule für die Gesundheit zu fördern, was das Ziel der Stiftung zur Förderung der Ernährungsforschung in der Schweiz (SFEFS). Eigentlich war das 50-jährige Jubiläum vor 5 Jahren ein Anlass für einen stolzen Rückblick auf die geleistete Arbeit. Doch aufgrund der abnehmenden Unterstützung der Sponsoren wird nun die Abwicklung in die Wege geleitet. Noch bleibt etwas vom Stiftungsvermögen, um einige interessante Projekte zu fördern.
Dank grosszügigen Zuwendungen, auch von der Lebensmittelindustrie und von Pharma unternehmen, konnte die Stiftung über viele Jahre interessante wissenschaftliche Projekte von jungen Forscherinnen und Forschern unterstützen, die ihr Forschungsprojekt der Jury eingereicht hatten. Ein grosser Anteil der Gelder ist auch für Auslandsstipendien von jungen Forschenden verwendet worden. Doch hat in den letzten Jahren die finanzielle Unter stützung abgenommen, sodass die Stiftung ihre Auflösung beschlossen hat. Prof. em Dr. Wolfgang Langhans, Präsident der Stiftung, beantwortete unsere Fragen im Interview.
SZE: Sie blicken auf einige Jahre Arbeit in der Stiftung zurück? Was war Ihnen wichtig? Prof. Wolfgang Langhans: Gemäss dem Stiftungszweck konnten wir viele junge For schende gezielt unterstützen, die später eine
erfolgreiche wissenschaftliche Karriere mit bedeutenden Publikationen aufwiesen. Preis träger waren unter anderem die Vitamin-D-For schung von Prof. Heike Bischoff Ferrari, heute Lehrstuhlinhaberin Geriatrie der Universität Zürich oder die Erforschung des Eisenstoff wechsels von Prof. Michael Zimmermann, der bis vor kurzem an der ETH Zürich lehrte.
Wieso kam es dazu, dass die Stiftung nicht weitergeführt werden kann? Es ist unbestritten, dass die Ernährung ein wichtiges Forschungsgebiet ist. Lange Jahre hatten wir grosszügige Zuwendungen von ver schiedenen Sponsoren und so konnten vor allem in den 1980er- und 1990er-Jahren jähr lich rund 140 000.– CHF an Fördergeldern ausbezahlt werden. Leider haben aber alle Fir men nach und nach ihre Unterstützung ein gestellt.
Wolfgang Langhans
Wie planen Sie weiter? Noch ist etwas Stiftungsvermögen da. Dieses Geld soll entsprechend dem Stiftungszweck ausgegeben werden. Wir möchten die Stiftung eher früher als später einstellen. Doch das rest liche Geld wollen wir noch sinnvoll verwenden und noch ein paar gute Projekteingaben unter stützen.
Das Interview führte Barbara Elke.
Neue Serie: Institutionen und Verbände im Bereich Ernährung
21 Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin 3|2024