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ALKOHOL IN DER ERNÄHRUNG
Moderater Alkoholkonsum und gesundheitlicher Benefit
CHRISTINE BROSTEAUX, ROGER DARIOLI
Schon in ältesten Zeiten hatte der Alkohol dank seiner medizinalen Eigenschaften einen gebührenden Platz in der Pharmakopöe. Von der Medikamentenentwicklung verdrängt, hat der Alkohol in der modernen Medizin nur noch einen negativen Stellenwert als Verursacher von Krankheiten. Seit einigen Jahren findet jedoch auf wissenschaftlicher Ebene eine Umkehr statt. In zahlreichen prospektiven Kohortenstudien wurde ein J-Kurven-Effekt zwischen Langlebigkeit, Herz-KreislaufKrankheiten, Diabetes und Alkoholkonsum aufgezeigt, aus dem hervorgeht, dass ein leichter bis moderater Alkoholkonsum – im Vergleich zu völliger Abstinenz oder übermässigem Genuss – durchaus präventive schützende Wirkungen entfaltet.
Geschichtlicher Rückblick
Der Genuss gegorener Getränke in Form von Trauben- und Apfelsaft reicht bis ins Neolithikum zurück, als der Mensch in vorgeschichtlicher Zeit den Keimungsund Gärungsprozess entdeckte. Archäologische Funde belegen die Kenntnis und den Konsum von Getränken aus gegorenem Weizen. Bereits in der Antike wurde der Wein in der Pharmakopöe erwähnt. Zu den ältesten Hinweisen auf die medizinischen Eigenschaften des Weins (ca. 3000 v. Chr.) gehört die ärztliche Empfehlung, Schmerzen und Trauer mit Wein zu besänftigen. Zudem sah man im Wein einen Schutz gegen Infektionsgefahren in Gebieten, wo kein sauberes Wasser zur Verfügung stand. Auch diente der Wein zum Auswaschen und Säubern von Wunden vor dem Anlegen eines Verbands. Hippokrates beschrieb die therapeutische Ambivalenz des Weines sehr treffend: «Die Dinge werden erst zu Heilmitteln, wenn sie im rechten Augenblick zur Anwendung kommen: Wird der Wein im richtigen Moment verabreicht, ist er Medizin; gibt man ihn dem Kranken aber
zum falschen Zeitpunkt, sodass er Raserei oder Delirium verursacht, so ist er kein Heilmittel mehr, sondern wird zur Krankheit.» Im 12. Jahrhundert propagiert die Medizinschule von Salerno die therapeutischen Vorzüge des Weins, denn «der reine Wein stärkt das Gehirn, erfreut den Magen, beseitigt üble Körperflüssigkeiten und erleichtert überfrachtete Eingeweide». Gleichwohl rät die Salerner Schule: «Trinkt wenig, doch solls ein guter Wein sein. Guter Wein ist Medizin, schlechter Wein dagegen Gift.» In der Renaissance erfanden die Apotheker neue Formulierungen, die entscheidende Fortschritte bei der Zubereitung von Medizinalweinen brachten. Drei Jahrhunderte lang standen Medizinalweine hoch im Kurs, Mitte des 20. Jahrhunderts wurden sie schliesslich unter dem Einfluss moderner Medizin aufgegeben (1). In unserer heutigen Gesellschaft hat der Alkohol einen wichtigen Stellenwert: Kein anderes Konsumgut wird so geschätzt, hat einen solchen Status und ist in unserem sozialen, kulturellen und gas-
tronomischen Leben so verankert. Schon allein aus diesem Grund sollen seine möglichen positiven Auswirkungen auf die Gesundheit hier näher untersucht werden.
Alkohol und Langlebigkeit
Jahrelang ist die Gesamtmortalität als globales Mass für die gesundheitlichen Auswirkungen des Alkoholkonsums untersucht worden. 1926 berichtete Perl (2), dass starke Trinker das höchste Mortalitätsrisiko aufweisen, während Trinker mit leichtem bis mässigem Alkoholkonsum ein geringeres Risiko haben als Abstinenzler. Diese Beobachtung zeigt erstmals eindeutig einen J-förmigen Kurvenverlauf, bei der Mortalität und Alkoholkonsum korreliert. Das wissenschaftliche Interesse an diesem Phänomen erfuhr im Lauf der letzten drei Jahrzehnte einen veritablen Aufschwung durch die Veröffentlichung zahlreicher epidemiologischer Studien zum Prinzip des J-förmigen Kurvenverlaufs. Diese J-förmige Kurve belegt den Dosis-Wirkungs-Effekt – also den Zusammenhang zwischen
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schen Arzt Heberden, der
1786 beobachtete, dass
der Wein die Schmerzen
seiner Angina-pectoris-
Patienten linderte (5). Die
eigentliche wissenschaft-
liche Erforschung der
Schutzwirkung des Alko-
hols bei Herz-Kreislauf-
Erkrankungen begann je-
doch erst mit der 1979
veröffentlichten Studie
von St-Léger. Diese in 18
Ländern durchgeführte,
gross angelegte epidemio-
logische Studie zeigte eine
inverse Korrelation zwi-
Abbildung 1: Relatives Gesamtmortalitätsrisiko in Abhängigkeit von Referenzgruppen, Kollektivgrösse, Publikationsdaten oder des Follow-ups.
schen der Mortalität durch ischämische Kardiomyopathien und dem Alkohol-
konsum (6). Weitere epi-
demiologische Studien
folgten, doch verdankt
man vor allem der Studie
von Renaud und de Lorge-
ril (1992) und ihrer Be-
schreibung des «French
paradox» das wachsende
Interesse an der kardiovas-
kulären Schutzwirkung
des Alkohols, insbesonde-
re des Weins (7). Ihre Unter-
Abbildung 2: Relatives Mortalitätsrisiko in Abhängigkeit von Trinkgewohnheiten und Alter (Beobachtungen aus der Kayser Permanente Study (4) (n = 127 212 Personen, mittlere Follow-up-Dauer = 21 Jahre)
suchung zeigte, dass die altersgemäss standardisierte kardiale Mortalität in
Frankreich niedriger ist als
Schutzwirkung beziehungsweise Schäd- Tag bei Männern) invers mit der Mortali- in den anderen Ländern, obwohl die Er-
lichkeit des Alkohols im Hinblick auf die tätsrate korreliert (Abbildung 1 und Tabelle nährung reich an tierischen Fetten ist. Die
Langlebigkeit in Abhängigkeit von der 1). Diese Daten weisen darauf hin, dass Autoren erklärten dieses Paradoxon mit
aufgenommenen Dosis. In der neuesten die maximale Schutzwirkung bei einer dem regelmässigen Weinkonsum, was
Metaanalyse zur Interaktion zwischen täglichen Dosis von etwa 6 g Alkohol auch aus der statistischen Korrelation für
Alkoholkonsum und Gesamtmortalität liegt; bei einem Konsum von bis zu 30 g/ diesen Parameter in den 18 beteiligten
haben Di Castelnuovo et al. (3) 34 pro- Tag sind dagegen keine protektiven Ef- Ländern hervorgeht (r = 0,87, p < 0,001). spektive Kohortenstudien untersucht, die fekte mehr zu erwarten. Gemäss der Kay- Ausser diesen geografisch gross angeleg- zwischen 1981 und 2005 veröffentlicht ser Permanente Study (4) lassen sich im ten Studien wurden seither mehr als 60 worden waren. Insgesamt umfasst das Übrigen bei Altersgruppen unter 40 Jah- prospektive Kohortenstudien publiziert, untersuchte Kollektiv 1 015 835 Männer ren keine Schutzwirkungen beobachten die alle (mit wenigen Ausnahmen [8–9]) und Frauen in den USA, in Europa, Austra- (Abbildung 2). die Existenz einer inversen Korrelation lien, China und Japan. Unabhängig von dem verwendeten Modell zur Berichti- Alkohol und Schutz gegen Herzgung eventueller Störgrössen (confoun- Kreislauf-Krankheiten zwischen mässigem Alkoholkonsum und dem kardiovaskulären Risiko nachgewiesen haben (10–12). Demnach scheint es ding factors) ergab sich, dass ein leichter Die erste wissenschaftliche Beschreibung beispielsweise, dass die Einnahme von 1 Alkoholkonsum (ca. 1–2 Standardgeträn- protektiver Wirkungen bei Herz-Kreislauf- bis 2 Standardgetränken (SG) mit 10 bis ke [SG] pro Tag bei Frauen bzw. 2–4 SG pro Krankheiten verdanken wir dem engli- 20 g Ethanol – im Vergleich zur Alkohol- 35 1/09 ALKOHOL IN DER ERNÄHRUNG tungsstudien, die zwar gewisse Assoziationen, aber nicht den Beweis eines kausalen Zusammenhangs erlauben. Alkohol und zerebrovaskulärer Schutz Der Zusammenhang zwi- schen Alkoholkonsum und dem Risiko eines (ischämi- schen) Schlaganfalls war Gegenstand zahlreicher Beobachtungsstudien. Die Abbildung 3: Myokardinfarktinzidenz in Abhängigkeit vom Alter und gesundem Lebensstil bei Teilnehmern der Health Professionals Follow-up Studie (17). (n = 8867 Männer im Alter von 40 bis 75 Jahren; mittleres Follow-up = 16 Jahre; gesunder Lebensstil: Nichtraucher, ausgewogene Ernährung, regelmässige Bewegung, BMI < 25 kg/m2) Resultate waren allerdings weniger überzeugend als jene, die für das kardiovaskuläre Risiko gewonnen worden waren (27). Ge- mäss einer Metaanalyse abstinenz beziehungsweise zu einem ho- seren kardiovaskulären Schutz bietet als von Reynolds et al. (28), deren Ergebnisse hen Alkoholkonsum – mit einer Redukti- andere alkoholische Getränke, wurde in auf der Auswertung von 35 Beobach- on des kardiovaskulären Risikos korre- mehr als 80 Studien untersucht, die aller- tungsstudien basieren, zeigt das Schlag- liert, die zwischen 10 bis 70 Prozent dings zu unterschiedlichen Ergebnissen anfallrisiko einen J-förmigen Kurvenver- schwankt. Zudem ist mässiger Alkohol- kamen. Der zusätzliche gesundheitliche lauf. Das geringste Risiko (-28%, 95%-KI = konsum ebenfalls mit einem um 17 bis 53 Nutzen des Weins wird polyphenolischen 0,57–0,91) wird bei einem Alkoholkon- Prozent geringeren Herzinsuffizienz-Risi- Inhaltsstoffen wie Resveratrol zuge- sum von 12 bis 24 g pro Tag beobachtet, ko assoziiert (13–15). schrieben, die antioxidative, antiischämi- das Risiko steigt mit zunehmender Alko- In ihrer Metaanalyse mit 28 qualitativ her- sche und antiatherothrombotische Ei- holmenge und ist bei einer Zufuhr von vorragenden Kohortenstudien können genschaften besitzen (18–21). Die auf täglich 60 g und mehr am höchsten (Ta- Corrao et al. (16) einen J-förmigen Kur- Fallkontroll- und prospektiven Studien belle 1). Was das Risiko akuter Hirnblutun- venverlauf mit einer maximalen Redukti- basierende Metaanalyse von Di Castel- gen (hämorrhagischer Schlaganfall) be- on des relativen Risikos (RR) für Koronar- nuovo et al. (22) brachte folgende Ergeb- trifft, so scheint ein möglicher nicht ereignisse um 0,80 (95%-KI = 0,78–0,83) nisse: Im Vergleich zur Abstinenz lässt signifikanter protektiver Effekt (-21%, nachweisen, die mit einem Alkoholkon- sich die protektive Wirkung von 2 bis 3 SG 95%-KI = 0,77–1,25) höchstens bei mässi- sum von 25 g pro Tag assoziiert ist. Dieser Wein pro Tag auf 32 Prozent beziffern gen Trinkern (< 12 g pro Tag) aufzutreten. «Schutz»-Effekt zeigt sich bis zu einem (95%-KI = 23–41%). Beim Bier verringert Verschiedene neuere Studien können je- maximalen Alkoholkonsum von 72 g pro sich dieser Effekt dagegen und liegt bei doch keinerlei signifikante Schutzeffekte Tag (RR = 0,96; 95%-KI = 0,92–1,0). Geht 22 Prozent (95%-KI = 14–30%). Trotz die- im Zusammenhang mit einem mässigen man davon aus, dass der Schutzeffekt des ser ermutigenden Ergebnisse und der bis moderaten Alkoholkonsum bestäti- Alkohols möglicherweise überschätzt Hoffnungen der Weintrinker sind die ver- gen (29–31). wird und die Ergebnisse der Probanden fügbaren wissenschaftlichen Daten nicht einem – im Vergleich zur Kontrollgruppe ausreichend, um den Weinkonsum zu Alkohol und Schutz gegen – gesünderen Lebensstil bei leichtem bis propagieren (23–24). Zudem sollten bei Diabetes mässigem Alkoholkonsum zuzuschrei- weiteren Untersuchungen – neben der Aufgrund seines hohen Kalorienwerts ben sind, so zeigen die Resultate der He- Menge und Art des eingenommenen könnte man annehmen, dass Alkohol zu alth Professionals Follow-up Study (17), Alkohols – auch die Trinkgewohnheiten den Risikofaktoren des Typ-2-Diabetes dass dieser Nutzen eines mässigen Alko- angesichts ihrer Bedeutung berücksich- gehört. In den letzten Jahren ist jedoch holkonsums auch bei Männern beobach- tigt werden. Zahlreiche gesicherte Wirk- ein neues Paradoxon aufgetaucht, näm- tet werden kann, die sich eine in jeder mechanismen erklären inzwischen die lich die Existenz eines J-förmigen Kurven- Beziehung gesunde Lebensweise ange- kardioprotektiven Wirkungen des Alko- verlaufs für den Zusammenhang zwi- wöhnt haben (Abbildung 3). hols (25–26). Der evidente gesundheitli- schen dem Typ-2-Diabetes-Risiko und Die Hypothese, dass mässiger Wein- und che Nutzen des Alkoholkonsums beruht dem Alkoholkonsum (32). Die erste und insbesondere Rotweinkonsum einen bes- bis anhin jedoch allein auf Beobach- bis anhin einzige Metaanalyse aus dem 1/09 36 ALKOHOL IN DER ERNÄHRUNG Tabelle 1: Maximaler Schutzeffekt und Umkehrpunkt in Abhängigkeit vom Alkoholkonsum gemäss den Gruppencharakteristika die senile Demenz um bis zu 85 Prozent bei älteren Gruppencharakteristika Anzahl (n) Todesfälle Maximaler Schutz Umkehrpunkt Menschen mit mässigem % (99%-KI) g/Tag g/Tag Alkoholkonsum im Ver- Total Frauen Männer 1 015 835 285 490 622 692 94 533 13 448 73 493 19 (17–20) 18 (13–22) 17 (15–19) 6 5 6 gleich zu Abstinenzlern 42 (36–39). Zwar sind diese 18 38 Ergebnisse bestechend, doch stammen sie aus Anpassung • keine 107 653 7592 36 (21–40) 10 Beobachtungsstudien, die 68 der gleichen methodolo- • Alter und Sozialstatus • Sozialstatus und Ernährungsgewohnheiten 414 680 126 712 29 560 7916 18 (15–21) 18 (12–24) 6 6 46 gischen Beschränkung unterliegen, wie oben be30 schrieben. Protektive Ef- Referenzgruppe • mässige und/oder Ex-Trinker • Abstinente 247 194 660 998 23 937 63 004 23 (20–26) 16 (14–18) 8 5 fekte eines moderaten Alkoholkonsums wurden 52 auch im Zusammenhang 30 mit dem grippeähnlichen Syndrom, der Claudicatio Tabelle 2: Relatives Risiko (95%-KI) für zerebrovaskuläre Ereignisse nach Alkoholkonsum, Geschlecht und Studientyp (28) Charakteristika Total Anzahl Studien 35 < 12 0,83 (0,75–0,91) Alkoholkonsum g/Tag 12–24 25–60 > 60
0,91 (0,78–1,06) 1,10 (0,97–1,24) 1,64 (1,39–1,93)
Statistische Signifikanz (p)
0,002
intermittens, dem Hypernephrom, den Non-Hodgkin-Lymphomen sowie der chronischen Polyarthritis berichtet (40–44). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieser
Schlaganfälle
ischämisch
15 0,80 (0,67–0,96) 0,72 (0,57–0,91) 0,96 (0,79–1,18) 1,69 (1,34–2,15) 0,004
knappe Überblick – trotz der methodologischen Be-
hämorraghisch 12
0,79 (0,60–1,05) 0,98 (0,77–1,25) 1,19 (0,80–1,79) 2,18 (1,48–3,20)
0,17
schränkungen des vorhan-
Geschlecht Männer Frauen
27 0,89 (0,79–1,01) 0,94 (0,84–1,05) 1,08 (0,96–1,21) 1,76 (1,57–1,98) 0,001 16 0,66 (0,61–0,71) 0,79 (0,56–1,11) 0,80 (0,49–1,30) 4,29 (1,30–14,14) 0,001
denen Datenmaterials – eine Reihe von Argumenten ins Feld führt, die gewisse protektive Wirkungen im
Studientyp Kohorte
19 0,82 (0,73–0,92) 0,94 (0,84–1,05) 1,06 (0,90–1,23) 1,63 (1,49–1,79)
0,02
Zusammenhang mit einem leichten bis moderaten Al-
Fallkontroll
16 0,80 (0,67–0,97) 0,65 (0,44–0,96) 1,12 (0,92–1,37) 1,98 (1,35–2,92)
0,03
koholkonsum als höchst
plausibel erscheinen las-
sen, sofern es sich nicht um
Jahr 2005 (33), die auf 15 zwischen 1999 kant verringert – bei Frauen um 25 Pro- Personen handelt, für die Alkoholkonsum
und 2004 publizierten prospektiven Ko- zent und bei Männern um 16 Prozent.
ein gesundheitliches Risiko darstellt. An-
hortenstudien mit einem Gesamtkollek- Obwohl sie noch nicht ausreichend ge- gesichts des Stellenwerts, den der Alko-
tiv von 369 862 Probanden und einer klärt sind, scheinen sich die für diese holkonsum in unserer Gesellschaft hat,
durchschnittlichen Laufzeit von zwölf protektiven Wirkungen verantwortlichen sind zweifellos weitere Forschungsarbei-
Jahren basiert, zeigte, dass der maximale Mechanismen vor allem auf den positiven ten erforderlich, um die Mechanismen
Schutzeffekt bei einem täglichen Alko- Einfluss des Alkohols auf die Entzün- und das Ausmass des gesundheitlichen
holkonsum von 12 bis 24 g (RR = 0,69, dungsmarker, die Abnahme der Insulin- Nutzens alkoholischer Getränke – insbe-
95%-KI = 0,58–0,81) erreicht wird, und resistenz, die Verbesserung der Endothe- sondere von Wein – besser zu verstehen.
zwar sowohl bei Frauen wie bei Männern, lialdysfunktion sowie die geringere
unabhängig vom jeweiligen Body-Mass- Tendenz zur Gewichtszunahme und vor Korrespondenzadresse:
Index (BMI). Darüber hinaus zeigt eine allem auf die Zunahme des Adiponektins Prof. hon. Dr. med. Roger Darioli
kürzlich erschienene Metaanalyse (34), zurückführen zu lassen (35).
Affilié Dr. med. Christine Brosteaux
dass der tägliche Konsum von weniger als
Assistante de recherche
20 g Alkohol bei Frauen beziehungsweise Weitere Schutzeffekte des Alkohols Policlinique médicale universitaire
weniger als 40 g bei Männern das Risiko Diverse Studien belegen eine Risikore- 44, Rue du Bugnon, 1011 Lausanne
eines metabolischen Syndroms signifi- duktion für die Alzheimer-Krankheit und E-Mail: Roger.Darioli@hospvd.ch
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