Transkript
ÄSTHETISCHE DERMATOLOGIE
Prophylaxe und Therapie von Narben
von Gisela Stauber
Die Narbenbildung gehört zu den komplexen Reparaturprozessen der Haut nach tieferer Verletzung. Aus einer übermässigen Wundheilungsreaktion können Narben in Form von hypertrophen Narben oder Keloiden entstehen. Diese pathologische Narbenbildung kann für den Patienten eine physische und
webe gebildet. Eine häufige Störung der Wundheilung ist die aus einer übermässigen Wundheilungsreaktion resultierende Narbenbildung in Form von hypertrophen Narben oder Keloiden (siehe Kasten). Keloide und hypertrophe Narben weisen eine erhöhte zelluläre und metabolische Aktvität auf. Dabei ist eine starke Tendenz zur Ablagerung von Kollagen und Glykoproteinen zu beobachten. Insbesondere bei Keloiden ist die Kollagensynthese gegenüber der normalen Wundheilung deutlich erhöht, wobei vermehrt irregulär angeordnete Kollagenfasern gebildet werden. Starke Rötung mit sichtbarer Gefässzeichnung, Juckreiz, Schmerzen und Spannungsgefühl sind Zeichen einer erhöhten Aktivität.
psychische Beeinträchtigung bedeuten, da sie
nicht nur ein ästhetisches Problem darstellt,
sondern auch funktionelle Einschränkungen,
zum Beispiel bei der Beweglichkeit im Bereich
der Gelenke, nach sich ziehen kann.
B eim Wundheilungsprozess verletzter Haut handelt es sich um einen komplexen Reparaturprozess. Dieser verläuft grundsätzlich in verschiedenen Phasen, die sich zum Teil gegenseitig bedingen und zum Teil parallel ablaufen: Exsudation (Inflammation), Proliferation (Granulation), Epithelisierung und Reifung der Narbe. Bei der Narbenbildung wird Ersatzgewebe aus kollagenem, im Verlauf der Heilung schrumpfendem Bindege-
Pathogenese Die Pathogenese überschiessender Narben ist multifaktoriell und nicht vollständig bekannt. Die pathologische Narbenbildung kann als eine Disbalance zwischen Synthese und Abbau des dermalen Kollagens erklärt werden. Wundheilungs- und Vernarbungsprozesse werden durch endogene Faktoren wie genetische Disposition, Rasse, Alter, Gravidität und Lokalisation der Wunde und exogene Faktoren wie Medikamente, Infektionen und verzögerte Wundheilung beeinflusst. Neben einer positiven Familienanamnese ist das Risiko der Keloidbildung bei dunkler Hautfarbe, aber auch bei Asiaten, erhöht. Daneben sind aufgrund des Hormonstatus auch Frauen in der Schwangerschaft und Jugendliche in der Pubertät sehr viel häufiger von pathologischen Narben betroffen als ältere Personen. Des Weiteren treten überschiessende Narben vermehrt in Körperregionen mit erhöhter Hautspannung auf, wie beispielsweise im Schulter-, im Sternum- oder Oberarmbereich.
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Prävention Eine wichtige Rolle in der Prävention pathologischer Vernarbungen nach chirurgischen Eingriffen spielen Operationstechniken. Wichtig ist die Schnittführung entlang der Spannungslinien der Haut. Die Wundspannung muss gering gehalten und die Verkürzung der Wunde bei Narbenbildung um etwa 15 Prozent berücksichtigt werden. Insbesondere sollten besondere Lokalisationen (Brust, Schulter, Ohrläppchen) beachtet werden. Ebenso wesentlich sind die Verwendung von geeignetem Nahtmaterial und die Vermeidung von Wundinfektionen. Postoperativ sowie nach traumatischen Verletzungen kann die Bildung von überschiessendem Narbengewebe durch idealen Wundverschluss, Abdeckung, Kompression und Ruhigstel-
Keloide sind genetisch determinierte, benigne, juckende, gerötete, scharf begrenzte Bindegewebswucherungen, welche über die ursprüngliche anatomische Grenze der Wunde hinaus reichen und keine Tendenz zur Rückbildung zeigen. Hypertrophe Narben reichen nicht über die Grenzen der ursprünglichen Wunde hinaus, zeigen weniger Symptome wie Jucken und Schmerzen und bilden sich aufgrund ihres Selbstheilungspotenzials innerhalb von Monaten bis Jahren zurück. Atrophe Narben sind unter dem Niveau der umgebenden Haut liegende grübchenartige Narben, bei welchen zu wenig Ersatzgewebe für das zerstörte Gewebe gebildet wurde, wie zum Beispiel infolge von Akne.
lung der Wunde vermieden werden. Feuchte Wundver-
bände, die mit speziellen Wundauflagen ausgestattet Besonders in anatomischen Regionen, in denen das Anfer-
sind, beschleunigen die Wundheilung. Diese Auflagen tigen (oder Anlegen) eines Druckverbandes nicht möglich
verhindern ein Austrocknen der Wundflüssigkeit und ver- ist, bieten Silikongel-Verbände geeignete Alternativen. Zur
mindern das Infektionsrisiko. Zudem profitieren schwer hei- Verhinderung oder Therapie störender und auffälliger Nar-
lende Wunden von zusätzlichen Wirkstoffen, welche die ben stehen neu Silikongel-Folien zur Verfügung, die eine
physiologischen Reparaturmechanismen fördern. Bei be- gute Compliance und Verträglichkeit aufweisen.
kannter Neigung zur Ausbildung von Keloiden und hyper-
trophen Narben sollten nach Operationen frühzeitig Kortikosteroide
Präventionsmassnahmen wie intraläsionale Kortikosteroid- Bei Patienten mit stark überschiessenden Narben gehört
applikation, Drucktherapie oder Silikonbehandlung einge- die intraläsionale Kortikosteroid-Injektion bei einer noch
leitet werden.
aktiven Narbe zur Standardtherapie. Am häufigsten wird
Triamcinolonacetanid, eventuell mit Lidocain verdünnt,
Therapiemöglichkeiten
appliziert.
Die Behandlung pathologischer Narben stellt eine beson-
dere Herausforderung dar, da es keine Standardprophy- Strahlentherapie
laxe und -therapie gibt. Die therapeutischen Möglichkeiten Die Röntgenbestrahlung wird nur nach Versagen der ande-
richten sich dabei nach dem Stadium und der Beschaf- ren Therapiemassnahmen eingesetzt. Mit dieser Strah-
fenheit der Narbe. Primäre Therapien sind intraläsionale lentherapie sind die Erfolge in der frühen postoperativen
Kortikosteroid- oder Interferon-Injektion, Druck- und Silikon- Phase nach der Exzision eines Keloids am grössten.
behandlung sowie – begrenzt einsetzbar – Kryotherapie
und Laserverfahren. Erst bei Versagen dieser Therapien Kryotherapie
sollten operative Verfahren eingesetzt werden. Häufig führt Die Kryotherapie ist für hypertrophe und frische Narben
eine Kombination der Methoden zu einem besseren Resul- besser geeignet als für Keloide und ältere Narben.
tat und vermindert die Bildung von Rezidiven.
Laserbehandlung
Druckbehandlung
Laserbestrahlungen haben die in sie gesetzten Erwartun-
Mittels Kompressionsbandagen wird möglichst frühzeitig gen nicht erfüllt. Bessere Resultate bei der Therapie von
ein definierter mechanischer Druck von aussen ausgeübt, Keloiden wurden in Kombination mit anderen Methoden
um eine überschiessende Kollagenproduktion zu verhin- (z.B. Kortikoid-Injektion) erzielt.
dern. Diese Behandlung muss über Monate durchgeführt
werden und ist vor allem bei grossflächigen Narben und Interferone
Keloiden oder bei der Narbenprophylaxe nach einer Durch eine postoperative intraläsionale Injektion von Inter-
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Hauttransplantation indiziert.
feron-α kann die Zahl der Rezidivive von exzidierten Keloi-
den deutlich gesenkt werden.
Silikongel
Die Okklusions- und Hydratationseffekte des Silikongels Narbenexterna
führen zur Verminderung des transepidermalen Wasser- Als weitere Alternative gibt es spezifische Narbenexterna
verlustes, Hemmung der Fibroblastenproliferation und Ver- zur täglichen Druckmassage. Diese enthalten entzün-
minderung der Kollagenproduktion im Narbenbereich, dungshemmende und befeuchtende Substanzen zur Ver-
34 was eine Verbesserung des Narbenbildes zur Folge hat. minderung der Narbenaktivität. Eine Narbensalbe aus
Zwiebelextrakt, Allantoin und Heparin zeigte im Tierversuch bei frischen Narben einen reduzierten Spiegel an löslichem Kollagen.
Mechanischer Druck Minimer mechanischer Druck mittels spezieller Pflaster (Polyurethan-Pads) als Langzeittherapie kann sich positiv auf das Narbenbild auswirken.
Operative Massnahmen
Die chirurgische Exzision pathologischer Narben sollte nur
in therapieresistenten Fällen erfolgen und zur Vermeidung
von Rezidiven mit zusätzlichen Techniken wie Kortikoster-
oid-Injektionen, Bestrahlung oder Silikontherapie kombi-
niert werden.
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Literatur:
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4. Rumsey N. et al.: Exploring the psychosocial concerns of outpatients with disfiguring conditions. J Wound Care, 2003; 12 (7) 247–252.
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die Talgproduktion zusätzlich an und kön- • eine Regulation der Talgproduktion.
nen die Haut aus dem Gleichgewicht brin-
Damit wird der Neubildung von Haut-
gen. Durch den rückgestauten Talg im Talg-
unreinheiten entgegengewirkt.
ausgangskanal verstopfen sich die Poren, Zusätzlich beruhigen Hamamelis-Extrakt
und es werden Komedonen gebildet, ein und Thermalwasser von Vichy die Haut.
Gemisch von Talg, Schmutz, Pigmenten Dank der Mikrofaser-Technologie legt sich
und oxidierten Fettsäuren. Durch weitere die Textur als ultrafeines Netz auf die
Prozesse, bei denen Propioni-Bakterien im behandelten Hautstellen und wirkt mattie-
Spiel sind, entstehen gerötete Bibeli.
rend und verfeinernd. Das Resultat: Haut-
reizungen und Rötungen werden sofort
Wirkt über Nacht dort, wo Hautun-
gemildert, Bibeli bilden sich bereits nach
Gemäss einer aktuellen Umfrage sind reinheiten entstehen
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beklagen eine Einbusse der Lebensqua- mit einem innovativen Aktivkonzentrat. mit 40 Probanden hat bewiesen, dass
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fühlen und sich für ihr Aussehen schämen. den lokal auftretende Bibeli und Mitesser Das Aktivkonzentrat wird abends gezielt
Typische Symptome sind Fettglanz auf der wirksam bekämpft.
auf die betroffenen Stellen aufgetragen
T-Zone (Stirn, Nase, Kinn), erweiterte Salicylsäure ist ein für seine keratolytische und wirkt so über Nacht. Bei Bedarf kann
oder verstopfte Poren, Hautrötungen, ein Wirkung schon bestens bekannter Wirk- es tagsüber erneut aufgetragen werden,
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stoff. Gepaart mit der innovativen SC-Tech- um die Beseitigung der Bibeli zu
nologie bewirkt sie:
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Auslöser der unreinen Haut ist eine lokale • die Entfernung abgestorbener Zellen an
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