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EULAR
Kongressnews
Gute Herpes-zoster-Impfantwort bei UPA/
MTX-Therapie
Die Behandlung mit JAK-Inhibitoren ist bei rheumatoiden
Erkrankungen mit einer erhöhten Inzidenz von Herpes zoster
(HZ) assoziiert. In einer am EULAR vorgestellten Subanalyse
einer internationalen Phase-III-Studie wollte man nun die
Wirksamkeit und Sicherheit des rekombinanten HZ-Tot-
impfstoffs bei RA-Patienten testen, die mit einer Kombina-
tion aus dem JAK-Inhibitor Upadacitinib (UPA; 15 mg/Tag)
und Methotrexat (MTX) behandelt wurden. Die mit UPA/
MTX behandelten Teilnehmer (n = 93; mittleres Alter: 62
Jahre) erhielten zwei Dosen der Vakzine. Eine zufriedenstel-
lende humorale Antwort liess sich nach 4 Wochen bei 64
Prozent und nach 16 Wochen bei 88 Prozent der Teilnehmer
feststellen. Es wurden innerhalb von 30 Tagen nach der Imp-
fung keine ernsthaften Nebenwirkungen registriert. Damit
wiesen 9 von 10 der mit UPA und MTX behandelten RA-
Patienten eine zufriedenstellende Immunantwort auf, so die
Forscher. Eine gleichzeitige Behandlung mit Steroiden hatte
keinen negativen Effekt auf das Ergebnis der Zoster-Imp-
fung.
KD
Quelle: Winthrop K et al.: Ann Rheum Dis. 2023;82(1):148. EULAR 2023, OP0225.
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Langzeitnebenwirkungen:
Moderne vs. konventionelle DMARDs
Januskinase-Inhibitoren (JAKi) und Biologika gehören mitt-
lerweile zu unverzichtbaren Werkzeugen der modernen Be-
handlung bei rheumatoiden Erkrankungen. Allerdings gibt es
immer wieder Bedenken wegen möglicher langfristiger Ne-
benwirkungen. Am EULAR-Kongress präsentierten südko-
reanische Wissenschaftler eine Studie, für die die Daten von
100 000 Patienten ausgewertet wurden, die mit JAKi oder
Biologika behandelt worden waren. Bei den Teilnehmern war
zwischen 2010 und 2020 eine seropositive RA neu diagnosti-
ziert worden. Im Fokus stand das Auftreten von spezifischen
Krebsformen und kardiovaskulären Ereignissen, wie tiefe Ve-
nenthrombosen, Lungenembolien oder andere kardiovasku-
läre Ereignisse. Im Vergleich zu Patienten mit konventioneller
Behandlung (csDMARD) war die Inzidenzrate für solche Er-
krankungen in der JAKi/Biologika-Gruppe geringer (0,88
respektive 0,91). Auch der Vergleich zwischen JAKi und Bio-
logika zeigte hinsichtlich der gesamten kardiovaskulären
Ereignisse keine Unterschiede. Allerdings traten spezifische
Erkrankungen wie Lungen-, Leber-, Prostata- und Haut-
tumoren häufiger unter JAKi/Biologika-Behandlung auf, ein
Ergebnis, das in zukünftigen Untersuchungen nochmal ein-
gehender untersucht werden sollte, so die Autoren.
KD
Wenige mit Übergang von nr-axSpA zu r-axSpA
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine nicht radiographische axiale SpA (nr-axSpA) zu einer radiographischen SpA (r-axSpA) entwickelt? Eine internationale europäische Forschergruppe beobachtete 709 Patienten der DESIR-Kohorte mit relativ früher axSpA (≤ 3 Jahre) über einen Zeitraum von 10 Jahren. Von 299 ausgewerteten Teilnehmern war bei 5,7% ein Übergang von einer nr-axSpA in eine r-axSpA zu beobachten. Die Jahresinzidenz in der «Intention-to-follow»-Population betrug 0,91 Prozent, wobei HLA-B27 positive Patienten rund doppelt so häufig betroffen waren wie HLA-B27 negative. Zudem war das Risiko höher bei Männern, längerer Symptomdauer bei Studienbeginn und bei Rauchern. Bei anti-TNF-behandelten Patienten wurde mit 0,48 Prozent pro Jahr ein deutlich geringerer Anstieg beobachtet. Insgesamt zeigten Patienten mit früher axSpA eine recht geringe Wahrscheinlichkeit von einer nr-axSpA zu einer r-axSpA zu wechseln, so die Autoren. KD
Quelle: Moltó A et al.: Ann Rheum Dis. 2023;82(1):619. POS0675.
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Geografische Unterschiede im Phänotyp bei axSpA
Interessante globale Einblicke in die unterschiedlichen Phänotypen der axialen Spondyloarthritis (axSpA) gab eine durch internationale Patientenorganisationen unterstützte weltweite Patientenbefragung. In dieser wurden 5557 Patienten aus 5 geografischen Regionen (Nordamerika, Lateinamerika, Europa, Asien und Afrika) in 27 Ländern online zu ihrer Erkrankung und ihrem klinischen Phänotyp befragt. Die Teilnehmer waren bei Symptombeginn 25 bis 30 Jahre alt, wobei die Diagnoseverzögerung in Südafrika am längsten und in Asien am geringsten war. In Asien zeigte sich die Prävalenz einer HLA-B27-Positivität am höchsten und in Lateinamerika am niedrigsten. Eine SpA-Familiengeschichte wurde am häufigsten in Europa und am seltensten in Asien festgestellt. Die Krankheitsaktivität (BASDAI) betrug im Durchschnitt 5,4, wobei in Südafrika die höchsten und in Asien die tiefsten Werte zu verzeichnen waren. Extramuskuloskelettale Manifestationen hingegen traten weniger häufig in Europa auf. Fast 50 Prozent der Teilnehmer waren bereits mit Biologika behandelt worden, die meisten davon in Nordamerika KD
Quelle: Poddubnyy D et al.: Ann Rheum Dis. 2023;82(1):123. EULAR 2023, OP0187.
Quelle: Ahn SS et al.: Ann Rheum Dis. 2023;82(1):87. EULAR 2023, OP0132.
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32 CongressSelection Rheumatologie | August 2023