Anhang zum Beitrag Fette und Öle
Vier Übersichtstabellen
Anhang zum Beitrag «Fette und Öle zur Gesundheitsförderung empfehlen?» aus Ars Medici 24/2018
Vier Übersichtstabellen
Anhang zum Beitrag «Fette und Öle zur Gesundheitsförderung empfehlen?» aus Ars Medici 24/2018
Eine Übersicht über neue Studienresultate
Aktuelle Leitlinien von Fachgesellschaften und staatliche Institutionen empfehlen, den Anteil von bestimmten Fetten und Ölen bei der Ernährung zur Prävention von chronischen Krankheiten wie HerzKreislauf-Erkrankungen zu begrenzen. Neue epidemiologische Studiendaten weisen darauf hin, dass die Begrenzung des Anteils von Gesamtfett und insbesondere von pflanzlichen Ölen in der Ernährung zugunsten von kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln aus gesundheitlichen Gründen nicht angezeigt ist. Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über neuere internationale Metaanalysen und hat das Ziel, einen Diskussionsbeitrag für die Änderung der aktuellen Empfehlungen zu liefern.
Stellungnahme der Eidgenössischen Ernährungskommission zur epidemiologischen Datenlage und Ableitung von Empfehlungen
In den vergangenen Jahren erschienen zahlreiche Publikationen zu epidemiologischen Studien, in denen die Zusammenhänge zwischen Konsum von Fleisch, insbesondere von rotem, weissem und verarbeitetem Fleisch, und dem Auftreten bestimmter, häufig vorkommender Erkrankungen beschrieben wurden. Eine Arbeitsgruppe der Eidgenössischen Ernährungskommission (EEK) hat die epidemiologische Datenlage beurteilt und eine Stellungnahme verfasst. Sie kommt zum Schluss, dass bei den aktuellen Empfehlungen des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) bezüglich Fleisch und Fleischprodukten gewisse Änderungen angebracht sind. Der Konsum von unverarbeitetem rotem und insbesondere von verarbeitetem Fleisch sollte einschränkender als bisher empfohlen werden. Die entsprechende Anpassung der Empfehlungen soll vom BLV in geeigneter Form kommuniziert werden.
Fleisch gehört – ebenso wie Getreide, Fisch, Milch und Hülsenfrüchte – zu den Grundnahrungsmitteln. Es ist eine wichtige Quelle für wertvolle Proteine, aber auch für Vitamine, insbesondere B12, sowie für Eisen, Zink und andere Mikronährstoffe. Dennoch wird ein hoher Fleischkonsum, insbesondere von rotem, verarbeitetem Fleisch, als gesundheitlich bedenklich angesehen. Leben Vegetarier also gesünder? Die vorliegende Übersicht fasst die Erkenntnisse zusammen.
Aktualisierte Empfehlungen der Eidgenössischen Ernährungskommission (EEK)
Die letzten Empfehlungen zu Nahrungsfetten der EEK wurden 2006 publiziert (1). Seither sind neue Studien (Metaanalysen) zum Einfluss verschiedener Fettsäuren in Nahrungsfetten und -ölen auf Herzkreislaufkrankheiten und Krankheitsmarker veröffentlicht worden. Dadurch hat sich die Datenlage zur Gewichtung einzelner Gruppen von Fetten (resp. Fettsäuren) verbessert. Diese neue Situation war der Hauptgrund dafür, dass Experten die Fettempfehlungen der EEK (2006) im Auftrag des BAG revidiert haben.
Neue Empfehlungen der Eidgenössischen Ernährungs- kommission und der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Ernährungsgesellschaften (D-A-CH)
Nationale und internationale Gremien empfehlen höhere Vitamin-D-Zu- fuhrmengen als bis anhin. Grund dafür sind einerseits wissenschaftliche Daten, die belegen, dass für eine optimale Knochen- und Muskelgesundheit höhere Vitamin-D-Serumkonzentrationen wünschbar sind als bisher angenommen. Zudem gibt es immer mehr Menschen, die wegen fehlender Sonnenexposition ungenügende Mengen an Vitamin D in der Haut syntheUlrich tisieren und somit auf die perorale Zufuhr angewiesen sind. Diese Tatsache hat mit unseren Lebensgewohnheiten zu tun, da wir uns immer weniger im Freien aufhalten, aber auch mit einer älter werdenden Bevölkerung, die neben der geringen Sonnenexposition zusätzlich über eine geringere Vit- amin-D-Synthesekapazität der Haut verfügt.
Die Eidgenössische Ernährungskommission (EEK) hat kürzlich einen Expertenbericht über Proteine in der Ernährung herausgegeben (Proteins in Human Nutrition. Review and Recommendations of the Federal Comission for Nutrition [FCN] 2011). In diesem wurden die aktuelle wissenschaftliche Literatur zu verschiedenen gesundheitsbezogenen Aspekten der Proteinzufuhr zusammengefasst und praktische Schlussfolgerungen zuhanden der Bevölkerung und der Behörden gezogen (1). Der Bericht schliesst an frühere Expertenberichte an – an den «Fettbericht» (2006) (2) und an den «Kohlenhydratbericht» (2009) (3). Von den 13 Beiträgen des Berichts wurden 5 für dieses Heft ausgewählt, da sie sowohl von grundsätzlicher als auch von praktischer Bedeutung sind.
Eine zu hohe Zufuhr von Nahrungsenergie trägt wesentlich zur Entwicklung einer Adipositas bei. Verglichen mit einer zu kohlenhydrat- und fettreichen Ernährung wird der entsprechende Beitrag der Nahrungsproteine allgemein als weniger wichtig angesehen. Obwohl die meisten Menschen nur etwa einen Sechstel der Gesamtenergie in Form von Proteinen aufnehmen, hat Nahrungseiweiss metabolische Eigenschaften, die unter anderem anti-«adipogen» wirken. Deshalb spielt es beim Gewichtsverlust und der nachfolgenden Phase des Gewichtserhalts eine wichtige Rolle. Im Zusammenhang mit Diabetes werden Nahrungsproteine häufig als metabolisch «neutral» erachtet; so gehen die Ernährungsempfehlungen der American Diabetes Association (1) bei Diabetes von einem «normalen» Proteinbedarf aus. Dennoch gibt es bei Nahrungsproteinen je nach Situation spezifische günstige und ungünstige Aspekte, die bei der wachsenden Population der Diabetiker vermehrter Aufmerksamkeit bedürfen.
Halbwahrheiten statt «Fette Irrtümer»
Das Buch «Fette Irrtümer» von Paolo Colombani (1) hat im Publikum ein breites Interesse gefunden und war 2010 längere Zeit auf der Bestsellerliste in der Schweiz. Die Leserreaktionen waren rundum positiv: «Endlich werden Ernährungsmythen mit wissenschaftlichen Fakten entlarvt», oder: «ein Buch für alle jene, die sich auf den Pfad des sorgenfreien Essens begeben wollen …». Also – eine grosse Erleichterung …! Doch: Stimmen die Thesen und Zitate wirklich? Ist die wissenschaftliche Evidenz ausgewogen wiedergegeben und korrekt interpretiert, und werden die dargestellten Irrtümer zu einer besseren Ernährungssituation in der Schweiz beitragen? Drei Beispiele – es könnten auch noch weitere aufgeführt werden – sollen zeigen, dass dem nicht so ist.
SZE 5/09 Kommentar zum Editorial und zum Beitrag
Ein Editorial über Ernährungseinflüsse auf den Blutdruck darf durchaus Salz (und Pfeffer) enthalten. Prof. Paolo Suter hat hier jedoch die Fakten zum Thema Salzreduktion zur Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen in ein einseitiges und schiefes Licht gerückt (1).