Seit Veröffentlichung der amerikanischen Women’s-Health-Initiative-(WHI-)Studien und der britischen Million-Women-(MWS-)Studie wurden die Empfehlungen zur Behandlung von Frauen mit klimakterischen Beschwerden geändert, was zu heftigen Abwehrreaktionen der generellen «HRT»-Befürworter geführt hat. Die WHI-Studien haben gezeigt, dass in den untersuchten Kollektiven – anders als in älteren epidemiologischen Studien – die «HRT» nicht vor Herzinfarkten und Schlaganfällen schützt, sondern deren Inzidenz eher erhöht. Ausserdem nahm bei kombinierter Einnahme von Östrogenen und Gestagenen, nicht jedoch von Östrogenen allein, das Risiko für Mamma- karzinom zu. Nach Ergebnissen der MWS erhöhen auch Östrogene allein das Risiko für Mammakarzinom leicht. Bei Frauen > 60 Jahre ist die Inzidenz fast aller Erkrankungen, deren relatives Risiko durch Östrogene erhöht wird, höher als bei Frauen im frühpostmeno- pausalen Alter. Das absolute Risiko, durch die «HRT» eine UAW zu erleiden, ist bei älteren Frauen höher als bei jüngeren.
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