Für gesunde Normalgewichtige lassen die derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisse folgende Schlüsse zu: Wird Glukose durch Fruktose ersetzt, haben geringe Fruktosemengen (ca. 0,2 g pro kg Körpergewicht [KG]/Tag) potenziell positive Eigenschaften auf den Körper. In moderaten Mengen (bis ca. 0,5 g pro kg KG/Tag) genossen, scheint Fruktose noch keine gravierenden Konsequenzen für die Gesundheit zu haben, solange sie nicht zu einem Energieüberschuss führt. Der Konsum grösserer Mengen an Fruktose (ab ca. 1 g pro kg KG/Tag) kann jedoch das Risiko für Übergewicht, Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Möglicherweise hat Fruktose bei Risikogruppen schwerwiegendere gesundheitliche Konsequenzen als bei gesunden, körperlich Aktiven ohne genetische Prädisposition. Zu den Risikogruppen könnten Übergewichtige, körperlich Inaktive und Personen mit vorbestehenden Erkrankungen oder genetischer Prädisposition für Diabetes und andere Stoffwechselerkrankungen zählen. Unklar ist, inwieweit sich natürliche Fruktosequellen (Honig, Fruchtsäfte) in ihrer Wirkung von reiner Fruktose oder Saccharose unterscheiden. Eindeutig ist indes, dass Fruktosekonsum zu einer positiven Energiebilanz beitragen kann. Laut offiziellen Quellen soll der Konsum zugesetzter Zucker nicht mehr als 10 Prozent des täglichen Energieverbrauchs betragen. Im heutigen Kontext steigender Übergewichtsprävalenz ist es sinnvoll, den Konsum von Fruktose in der Schweizer Bevölkerung zu kontrollieren und gegebenenfalls einzuschränken. Ein Ersatz durch andere kalorienhaltige Zuckerarten scheint aber aufgrund der derzeitigen Datenlage nicht empfehlenswert.
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