Autor: Alfred Lienhard
Kongressnotizen
Rauchen in der Schwangerschaft – Deregulierung des Signalnetzwerkes in der fötalen Lunge
Rauchen in der Schwangerschaft stellt einen Hauptrisikofaktor dafür dar, dass betroffene Kinder später im Leben an Asthma erkranken. Rauchen kann Immunantworten in der Lunge der Mutter auslösen, welche die fötale Entwicklung beeinflussen. Zudem kann Rauchen in der fötalen Lunge die Genexpression so verändern, dass das Signalnetzwerk, das für die Funktion und die Entwicklung des Respirationssystems wichtig ist, dereguliert wird. In einem Mausmodell konnten jetzt zahlreiche schädliche Auswirkungen des Rauchens
Atopische Dermatitis
Aktuelle Aspekte der Pathogenese und Therapie
Neue Erkenntnisse zur Pathogenese der atopischen Dermatitis eröffnen neue Wege für die Therapie. Derzeit werden mehrere Biologika zur Behandlung der atopischen Dermatitis getestet, wobei insbesondere gezielte medikamentöse Eingriffe bei Interleukin 4 und Interleukin 13 vielversprechend sind. Über aktuelle Aspekte der Pathogenese und Therapie der atopischen Dermatitis sprachen zwei Experten aus Deutschland und der Schweiz.
Chronische Urtikaria
Neue Leitlinie und neue Therapie
Die chronische spontane Urtikaria ist häufig, aber nicht selten versagen die zur Therapie zugelassenen Antihistaminika. Nicht ungewöhnlich sind daher Patienten mit stark beeinträchtigter Lebensqualität. Jetzt gibt es eine neue Behandlungsmöglichkeit, die nach Ansicht von Experten eine Revolution in der Urtikariatherapie darstellt. Mit Omalizumab ist es heute möglich, die in der neuen internationalen Guideline erhobene Forderung nach kompletter Beseitigung der Urtikariasymptome therapeutisch zu erfüllen, auch bei Patienten, deren chronische Urtikaria auf Antihistaminika nicht angesprochen hat.
Nasenspray und sublinguale Immuntherapie
Aktuelle Behandlungsmöglichkeiten bei Heuschnupfen
Die Häufigkeit von Allergien hat weltweit besorgniserregende Ausmasse angenommen. Mehr als 15 Prozent der Bevölkerung Europas sind von Allergien betroffen. Bereits in 10 Jahren wird voraussichtlich die Hälfte aller Europäer persönlich mit Allergien konfrontiert sein. Am Kongress in Kopenhagen lancierte die EAACI den «Globalen Allergieatlas», um auf die enorme Problematik der allergischen Krankheiten aufmerksam zu machen. Von 183 bekannten Experten wurden in 139 Kapiteln aktuelle Fakten zu allen Aspekten allergischer Krankheiten zusammengestellt. Im Allergieatlas sind zum Beispiel konzise Übersichten über die allergische Rhinitis und die sublinguale Immuntherapie zu finden.
Allergische Rhinitis und Urtikaria
Behandlung mit nachweislich nicht sedierendem Antihistaminikum
Als nachweislich nicht sedierendes Antihistaminikum der 2. Generation eignet sich zur symptomatischen Behandlung der saisonalen allergischen Rhinitis und der Urtikaria bei über 12-jährigen Jugendlichen und bei Erwachsenen Bilastin*. Experten äusserten sich zum Einfluss der Substanz auf zentralnervöse Funktionen und zur Frage, ob diese auch bei Kindern zwischen 2 und 12 Jahren eingesetzt werden könnte.
Kuhmilchallergie
Ernährungsempfehlungen im Säuglingsalter
Babys mit Kuhmilchallergie benötigen eine stark hydrolysierte, hypoallergene Spezialsäuglingsnahrung, die eine vollwertige Ernährung gewährleistet und für ein normales Wachstum und eine normale Entwicklung sorgt. Über die Kuhmilcheiweissallergie im Kindesalter sprach Professor Dr. med. Arne Høst, Hans Christian Andersen Children’s Hospital, Odense University Hospital, Dänemark.
Anaphylaxie
Aktuelle Leitlinien für die lebensrettende Akuttherapie
Die Anaphylaxie ist ein potenziell lebensbedrohlicher medizinischer Notfall, mit dessen Behandlung sich alle klinisch tätigen Ärzte auskennen sollten. Gleich zwei Expertengremien haben kürzlich aktuelle Leitlinien zum Management der Anaphylaxie veröffentlicht.
Allergenspezitische Immuntherapie bei Kindern
Bei allergischer Rhinitis frühzeitig den Krankheitsverlauf modifizieren
Nur schätzungsweise 1 bis 5 Prozent der Kinder mit allergischer Rhinitis werden derzeit in Europa mit Allergen-spezifischer Immuntherapie (AIT oder SIT) behandelt. Offenbar wird der Nutzen dieser kausalen, nicht bloss symptomatischen Behandlungsmethode sowohl von Ärzten als auch von Eltern betroffener Kinder unterschätzt. Dagegen werden Risiken und Nebenwirkungen überschätzt.
Atopische Dermatitis
Topisches Pimecrolimus in leichten bis mittelschweren Fällen
Bei der atopischen Dermatitis ist die epidermale Barrierefunktion der Haut gestört, sodass die obersten Hautschichten gewissermassen löchrig werden und der Wasserverlust sowie die Anfälligkeit der Haut gegenüber äusseren Einflüssen zunehmen. Zusätzlich besteht eine Entzündung, die sich ihrerseits negativ auf die Hautbarrierefunktion auswirkt.