Transkript
GASTROENTEROLOGIE
Morbus Parkinson
Management der Obstipation findet noch zu wenig Beachtung
Parkinsonpatienten, die unter Obstipation leiden, sind in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Der Linderung dieser Beschwerden sollte mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Auch nicht motorische Beschwerden können das Wohlbefinden von Parkinsonpatienten substanziell beeinträchtigen. Ein Beispiel ist die Obstipation, unter der bis zu zwei Drittel der Patienten leiden. Alles in allem führen die physischen, psychischen und sozialen Auswirkungen zu einer Einschränkung der Lebensqualität. Deshalb haben Carrasco et al. in einerm systematischen Review die Wirksamkeit und Sicherheit der verfügbaren Therapieoptionen in Augenschein genommen. Sie durchsuchten die drei elektronischen Datenbanken Embase, Medline und Psychinfo nach entsprechenden Studien, als sekundärer Endpunkt wurden allfällige Nebenwirkungen analysiert. Die Recherche identifizierte 18 Studien mit
15 verschiedenen Interventionen, jedoch alle ohne ausreichende
Evidenz für eine starke Empfehlung. Dennoch gibt es einige Evi-
denz dafür, dass diätetische Interventionen mit Pro- und Präbiotika
die Symptomlast reduzieren können – und das bei sehr günstigem
Nebenwirkungsprofil. Auch der Einsatz von Lubiproston, Macro-
gol und, in einem spezifischen Fall einer isolierten Outlet-Obstruk-
tion, eine Botulinum-A-Injektion können moderat unterstützt
werden. Die Autoren kommen zum Schluss, dass dem Problem der
Verstopfung bei Parkinsonpatienten bislang zu wenig Aufmerk-
samkeit gewidmet wurde.
Mü L
Quelle: Carrasco AJ et al.: Management of constipation in patients with Parkinson’s disease. NPJ Parkinsons Dis 2018; 4: 6; doi:10.1038/s41531-018-0042-8.
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ARS MEDICI DOSSIER II | 2019
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