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KURZNACHRICHTEN
H. pylori: Magenkeim verschärft Eisenmangel
Personen, die mit dem Magenkeim Helicobacter pylori infiziert sind, weisen in einem signifikanten Ausmass auch einen Mangel an Eisen im Blut auf. Zunehmendes Alter und die Erkrankungsdauer, geringfügiger auch männliches Geschlecht, erhöhen dabei die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Eisenmangel einstellt. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Querschnittstudie an 200 erwachsenen Patienten des Bolan Medical Complex Hospital, Quetta (PAK), bei denen eine mittels endoskopischer Biopsie oder Harnstoffatemtest gesicherte Diagnose einer H.-pylori-Infektion vorlag und deren Serumferritin- und Hämoglobin(Hb)-Spiegel im Zeitraum von Januar bis Juni 2023 analysiert wurden. Die Unterversorgung mit Eisen zählt zu den häufigsten ernährungsassoziierten Mangelzuständen und betrifft etwa 10 bis 50 Prozent der Allgemeinbevölkerung. Bei Menschen mit chronischen Erkrankungen und Infektionen liegen die Prävalenzen noch höher; so trägt etwa eine H.-pylori-Infektion über eine chronische Gastritis mit Darmblutungen und eine verminderte Eisenaufnahme zum Eisenmangel bei, welcher sich zu einer Eisenmangelanämie auswachsen kann. In der Studienpopulation wiesen 80 Patienten (40%) einen Eisenmangel auf. Die höchsten Prävalenzraten zeigten sich
bei den über 60- (75%), verglichen mit den 18- bis 30-jährigen H.-pylori-Infizierten (20%). Bei Männern (45,5%) war die Eisenmangelprävalenz gegenüber Frauen (33,3%) leicht erhöht. Deutlicher war der Unterschied der Prävalenzraten zwischen Patienten, bei denen die Infektion zum Studienzeitpunkt bereits mehr als drei Jahre andauerte (50%), und solchen, die erst weniger als ein Jahr lang infiziert waren (16,7%). Ausserdem hatten auch ernährungsbedingte Faktoren Einfluss auf die Resultate: Bei Patienten, die sich vegetarisch ernährten, betrug die Eisenmangelprävalenz 50, bei Nichtvegetariern 37,5 Prozent. Die ermittelten Hb-Spiegel zeigten sich bei den von Eisenmangel betroffenen Patienten im Vergleich zu solchen ohne Eisenmangel signifikant vermindert (10,8 ± 0,9 vs. 12,5 ± 1,5 g/dl). Nach Ansicht der Autoren unterstreichen die Ergebnisse ihrer Untersuchung die Notwendigkeit eines routinemässigen Monitorings und gegebenenfalls einer gezielten Therapie des Eisenmangels bei Patienten mit H.-pylori-Infektion. s
RABE
Khan M et al.: Prevalence of Iron Deficiency Among Patients With Helicobacter pylori Infection at aTertiary Care Hospital. Cureus. 2024;16(8):e68168. doi:10.7759/cureus.68168.
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ARS MEDICI 24 | 2024