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Coronavirus
Kein erhöhtes Embolierisiko wegen Impfung
Venöse Thromboembolien (VTE) kamen nach einer Impfung mit den SARSCoV-2-Impfstoffen von BionTech/Pfizer, Moderna oder Johnson & Johnson nicht häufiger vor als zuvor. Das ergab eine Studie in den USA mit 792 010 Per-
sonen, die mindestens einmal mit einem der genannten Impfstoffe geimpft worden waren (BionTech/Pfizer: 492 950, Moderna: 290 607, Johnson & Johnson: 48 453). Das Durchschnittsalter der Impflinge betrug 57 Jahre ± 18,3 Jahre, der Frauenanteil lag bei 55 Prozent. In dem Kollektiv zählte man in den 90 Tagen vor der Impfung 772 VTE. In den 90 Tagen nach der Impfung waren es 793 Fälle. Die Inzidenzrate betrug vor der Impfung 4,0 Fälle pro 1000 Personenjahre, danach waren es insgesamt 4,1 Fälle pro 1000 Personenjahre. Aufgeschlüsselt nach den verschiedenen Impfstoffen zeigte sich folgendes Bild: In der Gruppe mit dem Impfstoff von BionTech/Pfizer betrug die Inzidenzrate
3,84 Fälle pro 1000 Personenjahre, bei Moderna waren es 4,58 und bei Johnson & Johnson 3,56 Fälle. Wie die bereinigten Hazard Ratios (aHR) im Vergleich zum VTE-Risiko vor und nach der Impfung zeigten, war das Risiko für eine VTE nach der Impfung statistisch nicht höher als zuvor. Die aHR betrug 1,00 (95%-Konfidenzintervall [KI]: 0,87–1,15) für die Gruppe mit dem Impfstoff von BionTech/Pfizer, 1,02 (95%-KI: 0,87–1,19) bei Moderna und 0,97 (95%-KI: 0,63– 1,50) bei Johnson & Johnson. RBO s
Houghton DE et al.: Risk of venous thromboembolism after COVID-19 vaccination. J Thromb Haemost. 2022;10.1111/jth.15725.
Foto: DoroT Schenk, Pixabay.
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ARS MEDICI 12 | 2022