Transkript
Jahresbericht 2015
Ordentliche Generalversammlung der FMP vom Mittwoch, 20. April 2016 Walder Wyss AG, Seefeldstrasse 123, 8008 Zürich
Hans-Ulrich Bürke
Von einem Jahresbericht wird erwartet, dass ein Resümee gezogen wird über die Abläufe der Berichtsperiode. Wenn ich dies mache, so fällt mir sofort auf,
dass nicht wirklich über Erfolge in standespolitischer Hinsicht berichtet werden kann, das Gegenteil trifft eher zu. Für die FMP ist die schleichende, aber zunehmende Entwicklung Richtung Staatsmedizin ein Weg, den es zu ändern gilt. Auch die zunehmende Zahl der Gruppenpraxen und Institute zeigt in die gleiche Richtung, sind die jungen Ärzte doch oft nicht mehr bereit, unternehmerisch tätig zu sein. Sie lassen sich lieber anstellen und kümmern sich kaum mehr um die Standespolitik. Das Hauptinteresse scheint nur noch am «sicheren Lohn» am Ende des Monats zu liegen. Die Tarifrevision des Tarmed, welche momentan im Gange ist, lässt leider keine wirklichen Hoffnungen aufkommen bezüglich Besserstellung des freiberuflichen Arztes. Zum jetzigen Zeitpunkt sind durch die Tarifgestaltung eher Grabenkämpfe unter den verschiedenen Fachrichtungen zu befürchten. Ein klares Bekenntnis zur Stützung der selbstständigen Praxistätigkeit wäre vonnöten, ist doch nur damit der freie Zugang zum freiberuflichen Arzt möglich.
Im Gegenzug braucht der Arzt einen Tarif, der die unternehmerische Basis sicherstellt und gewährleistet. Wenn wir uns die Abläufe bei der Tarifrevision ansehen, so kommt der Gedanke von «divide et impera» erneut zum Zug, das heisst, es werden die verschiedenen Ärztegruppierungen «aufeinander losgelassen». Das Ergebnis ist hinreichend bekannt: Es kommt der Ruf, der Staat solle es richten. Solange wir nur die Faust im Sack machen und nicht bereit sind, uns zusammenzuschliessen, werden wir weiterhin fremdbestimmt werden. Da noch nie staatliche Regelungen zu Effizienz, Qualität oder gar Kostengünstigkeit geführt haben, werden wir uns vonseiten der FMP weiterhin gegen staatliche Eingriffe wehren mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln. Die FMP setzt sich für ein transparentes und qualitativ hochstehendes Angebot in der Medizin ein und vertraut deshalb nicht auf staatliche Interventionen. Die beschlossenen strategischen Schritte und den Öffnungsprozess der FMP führen wir fort – es ist nötiger denn je. So kann ich den Kollegen Gerardo Maquieira an der heutigen Generalversammlung 2016 zur Wahl zum Präsidenten der FMP Schweiz bestens empfehlen. Die gemeinsame standespolitische Arbeit von Grundversorgern und Spezialisten wird von der FMP vorangetrieben, um eine immer stärkere standespolitische Bewegung zu etablieren, welche sich den staatlichen Regulationsbemühungen entgegenstellt.
Der neugewählte Vorstand der FMP
Präsident: Dr. med. Gerardo Maquieira FussZentrum Hirslanden Zürich Witellikerstrasse 40, 8032 Zürich Dr. med. Vladeta Radivojevic ORL Zentrum Zürich-Nord Schaffhauserstrasse 347, 8050 Zürich
Quästor/Aktuar: Dr. med. Thomas Zünd Klausstrasse 10, 8008 Zürich Weitere Vorstandsmitglieder: Dr. med. Hans-Ulrich Bürke Albulastrasse 52, 8048 Zürich Dr méd. Guy Evéquoz Rue du Mont 16, 1958 St-Léonard
FMP im Internet: www.fmp-net.ch
Eine tragfähige wirtschaftliche Basis
und eine zufriedenstellende und selbst-
ständige Praxistätigkeit werden für die
FMP auch in Zukunft ein wesentlicher
Grundstein für ihr standespolitisches
Engagement bleiben. Sie wird sich mit
allen Kräften dafür einsetzen.
Weiterhin werden wir wachsam sein
und auch in Zukunft sämtliche Bemü-
hungen bekämpfen, welche Transpa-
renz und unternehmerische Freiheiten
einschränken.
O
Dr. med. H.-U. Bürke Präsident FMP
Der besseren Lesbarkeit wegen verzichten wir auf die weibliche Form, gemeint sind immer beide Geschlechter.
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ARS MEDICI 12 I 2016