Transkript
Jahresbericht 2013
Ordentliche Generalversammlung der FMP vom 10. Juli 2014, Restaurant «Au Premier», Hauptbahnhof, Zürich
HANS-ULRICH BÜRKE
Am 18. Mai 2014 nahm das Volk den Bundesbeschluss über die medizinische Grundversorgung mit grossem Mehr (88%) an. Dieser Gegenvorschlag zur
Volksinitiative «Ja zur Hausarztmedizin», welche am 2. Oktober 2013 zurückgezogen wurde, beinhaltet viele planwirtschaftliche Fallstricke, welche leider einen weiteren Schritt in Richtung Staatsmedizin bedeuten. Vor diesem Hintergrund hat sich die FMP gegen den angesprochenen Bundesbeschluss geäussert, denn wir möchten mit allen Mitteln verhindern, dass die Hausärzte immer mehr zu Staatsangestellten mutieren.
Die selbstständige Praxistätigkeit ist mit viel Verantwortung verbunden. Dies wiederum erfordert freiheitliche Rahmenbedingungen – und gerade diese werden immer mehr beschnitten. Die bundesrätliche Intervention zur Regelung der Hausarztlöhne zeigt den bereits eingeschlagenen Weg klar und deutlich auf. Wenn jetzt der Bund auch noch Vorschriften erlassen «muss» bezüglich einer «angemessenen Abgeltung der Leistungen der Hausarztmedizin», so wird die unternehmerische Verantwortung der praktischen Ärzte von Staates wegen unterhöhlt, aber faktisch auch jedes wettbewerbliche Denken verunmöglicht. Wir von der FMP stehen für ein transparentes und qualitativ hochstehendes Angebot in der Medizin ein und möchten keine
Standespolitik, welche immer mehr auf staatliche Interventionen vertraut. Darum haben wir in dieser Frage auch die Reaktion der Hausärzte Schweiz nicht verstanden – wir vertreten hier eine andere Linie.
Die praktizierenden Ärzte werden in den nächsten Jahren mit grosser Sicherheit die schmerzliche Erfahrung machen müssen, dass Qualität, Effizienz und Kostengünstigkeit im Gesundheitswesen durch staatliche Regelungen und Eingriffe nicht gefördert werden, sondern im Gegenteil zu einem teuren und trägen System führen.
Die FMP befindet sich momentan in einem Umorientierungs- und Öffnungsprozess und hat deshalb auch neu Spezialärzte in die Vorstandsarbeit mit einbezogen. Wir sind davon überzeugt, dass nur eine gemeinsame Standespolitik, Grundversorger zusammen mit den Spezialisten der verschiedensten Fachrichtungen, genügend Power entwickeln kann, um sich dem zunehmenden staatlichen Regulierungswahn entgegenstellen zu können.
Nur mit freiheitlichen Rahmenbedingungen ist eine selbstständige und zufriedenstellende Praxistätigkeit möglich, und diese benötigt eine überlebensfähige wirtschaftliche Basis. Die bevorstehende Vorlage betreffend Einheitskasse geht ebenfalls in dieselbe regulatorische Richtung und wird von der FMP abgelehnt. Wir werden uns aktiv gegen einen «Moloch» Einheitskasse wehren, da die FMP sich für unternehmerisches Denken einsetzt. Dazu gehören Wettbewerb und Transparenz und sicherlich nicht mehr Bürokratie. O
Der besseren Lesbarkeit wegen verzichten wir auf die weibliche Form, gemeint sind immer beide Geschlechter.
Dr. med. H.-U. Bürke Präsident FMP
Präsident Dr. med. Hans-Ulrich Bürke Mürtschenstrasse 26 8048 Zürich Tel. 044-431 77 87
Vizepräsident Dr. méd. Guy Evequoz Rue du Mont 16 1958 St-Léonard Tél. 027-203 41 41
Quästor Dr. med. Thomas Zünd Greifenseestrasse 34 8603 Schwerzenbach Tel. 044-825 54 90
Vorstandsmitglied Dr. med. Rudolf Hohendahl Zürcherstrasse 65 8406 Winterthur Tel. 052-203 04 21
Vorstandsmitglied Dr. med. Gerardo Maquieira FussZentrum Hirslanden Zürich Witellikerstrasse 40 8032 Zürich Tel. 044-387 30 55
FMP im Internet: www.fmp-net.ch
ARS MEDICI 14/15 I 2014
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