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MEDIEN, MODEN, MEDIZIN
Digitalisierung im Gesundheitswesen
FMH und Pharmasuisse entwickeln gemeinsames E-Rezept
Seit Längerem besteht Bedarf für ein fälschungssicheres, schweizweit kompatibles elektronisches Rezept (E-Rezept). Dieses könnte, wenn es einfach anwendbar, sicher und überall einlösbar ist, viele Vorteile bieten. E-Rezepte können leicht überprüft werden, sie sind weniger fehleranfällig, fälschungssicher und kopiergeschützt und dienen der Optimierung von Prozessen. Darüber hinaus hätten Patientinnen und Patienten jederzeit Zugriff auf ihr Rezept. Um die Digitalisierung im Gesundheitswesen zu fördern, arbeiten die Verbindung
der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH) und der Schweizerische Apothekerverband Pharmasuisse zusammen mit ihren IT-Partnern HCl Solutions, HIN, OFAC und weiteren an einer Lösung, die sämtliche Akteure inkludiert, damit Arztpraxen und Apotheken das E-Rezept, wo immer möglich, direkt in ihren bestehenden Software-Primärsystemen einsetzen können. Ziel ist es, dass Ärztinnen und Ärzte im Anschluss an eine Konsultation oder Videosprechstunde mithilfe ihrer Praxissoftware ein E-Rezept ausstellen können. Dieses wird den Patientinnen und Patienten digital zugestellt oder als Ausdruck mit QR-Code übergeben. Die Patientinnen und Patienten können das E-Rezept auf ihrem Smartphone speichern, es an eine Apotheke weiterleiten oder für sich ausdrucken. So haben sie die volle Kontrolle über ihre Daten und können das Rezept einlösen, wann und wo sie möchten – auch virtuell in einer
Apotheke mit Lieferdienst oder bei einer
Versandapotheke.
Bei der nationalen Lösung von FMH
und Pharmasuisse werden keine medizi-
nischen Daten zentral gespeichert. In
der Apotheke wird der QR-Code vom
Smartphone der Patientinnen und Pati-
enten oder vom Papierausdruck mit
dem bestehenden Barcode-Scanner ein-
gescannt. Dabei wird das E-Rezept aus-
gelesen, und die Angaben können dann
in die Apothekensoftware übernommen
werden. Die Apotheke kann die Gültig-
keit des Rezepts jederzeit anhand der
Signatur überprüfen, es validieren, die
Verschreibung ausführen und das Rezept
vollständig oder zum Teil entwerten. In-
dem das Abtippen von Rezeptdaten und
das Kopieren von Papierrezepten entfal-
len, werden Fehlerquellen eliminiert,
und möglicher Missbrauch wird er-
schwert.
FMH/RABEs
Gemeinsame Medienmitteilung von FMH und Pharmasuisse, 5. Mai 2022.
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ARS MEDICI 11 | 2022