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COVID-19
Impfschutz trotz Antikörpertherapie
Forscher des Inselspitals, des Universitätsspitals und der Universität Bern haben die Wirkung von mRNA-Impfstoffen bei Patienten nach einer Antikörpertherapie untersucht und Möglichkeiten aufgezeigt, wie der Impfschutz zumindest für einen Teil dieser Risikogruppe trotzdem optimiert werden kann. Personen, die eine Anti-CD20-Therapie benötigen, zum Beispiel solche mit Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis, mit B-Zell-Lymphomen oder nach Nierentransplantation, stellen eine Risikogruppe für schwere COVID-19-Verläufe dar. Zwar zeigen die Ergebnisse der Berner Studie, dass die Immunantwort auf den mRNA-Impfstoff bei Personen, die zuvor eine Anti-CD20Therapie mit Rituximab oder Ocrelizumab erhalten hatten, erheblich eingeschränkt ist. Ein Teil von ihnen könnte unter Umständen
dennoch von der COVID-19-Impfung profi-
tieren. Den Wissenschaftlern gelang es, Para-
meter zu identifizieren, die eine mögliche
Optimierung des Impfschutzes anzeigen.
Dazu zählt zum Beispiel der Zeitpunkt seit
der letzten Anti-CD20-Therapie oder ein
kontrollierter Einsatz von immunsupprimie-
renden Medikamenten in der Begleittherapie.
Auch die Anzahl von B-Zellen oder T-Helfer
Zellen im Blut lässt möglicherweise Voraus-
sagen über die Impfantwort zu. Sollten sich
die Hinweise auf die Optimierungsmöglich-
keiten in weiteren, grösseren Studien bestäti-
gen, könnten nach Ansicht der Berner For-
scher schon bald individuelle Impf- und
Therapiepläne für Anti-CD20-behandelte Pa-
tienten entwickelt werden.
RABE/Insel s
Medienmitteilung der Insel-Gruppe, 15. September 2021.
ARS MEDICI 20 | 2021
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