Rheumatologie – Viele ehemals nicht behandelbare Erkrankungen sind heute bereits sehr gut therapierbar
PD Dr. med. Dr. rer. nat. Ulrich Gerth Stv. Chefarzt Reha Rheinfelden
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Ob Rheuma vielleicht doch eine Viruserkrankung ist, welchen Stellenwert eine Stammzellinfiltration bei Arthrose hat und warum ein dermatologisches Screening bei Patienten mit rheumatoider Arthritis sinnvoll ist, erklärte Dr. Barbara Meier, RheumaClinic Bethanien, Zürich, anhand von kürzlich publizierten Studienergebnissen. Sie plädierte auch dafür, dass das Osteoporosemanagement in hausärztliche Hände gehört.
PD Dr. med. Dr. rer. nat. Ulrich Gerth Stv. Chefarzt Reha Rheinfelden Rheinfelden
Geschlechtsunterschiede in der Rheumatologie
Dass nicht alle rheumatologischen Erkrankungen bei Frauen und Männern gleich verbreitet sind, ist schon seit Längerem bekannt. Besonders Autoimmunerkrankungen sind bei Frauen häufiger anzutreffen. Die Gründe dafür sind noch nicht abschliessend geklärt. PD Dr. med. Carmen-Marina Mihai vom Universitätsspital in Zürich präsentierte in ihrem Vortrag den aktuellen Stand des Wissens.
Einen Überblick und ein Update zu den derzeit verfügbaren medikamentösen Therapien zur Behandlung von Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises gab Prof. Peter Villiger am FOMF UpdateRefresher Innere Medizin.
Am Jahreskongress der European Alliance of Associations for Rheumatology (EULAR) in Kopenhagen standen im Fokus der Beiträge zur rheumatoiden Arthritis (RA) neue Studien zum kardiovaskulären Risiko, zur Dosierung verschiedener Therapeutika sowie zur Behandlung bei Prä-RA.
Die Entwicklungen im Management des systemischen Lupus erythematodes sind von kleinen Schritten in Richtung einer verbesserten Prognose geprägt. Sowohl beim extrarenalen Lupus als auch bei der Lupusnephritis werden die Behandlungsergebnisse besser, wobei besonders Langzeitdaten mit dem gegen das lösliche humane B-Lymphozyten-Stimulator-Protein (BLyS) gerichteten monoklonalen Antikörper Belimumab Hoffnung machen. Dennoch gibt es reichlich Raum für Verbesserungen, und bei Weitem nicht alle Patienten sprechen ausreichend auf die heute verfügbaren Therapien an.
Eine interstitielle Lungenerkrankung ist insbesondere bei der systemischen Sklerose als die Lebenserwartung limitierende Komplikation gefürchtet. Allerdings kann die Lunge auch bei anderen rheumatischen Erkrankungen, wie zum Beispiel der rheumatoiden Arthritis, in derselben Weise betroffen sein. Hierfür wurde kürzlich der Begriff der progressiven Pulmonalfibrose (PPF) eingeführt und eine Therapie mit dem Tyrosinkinaseinhibitor Nintedanib empfohlen.
Zur Behandlung verschiedenster rheumatoider Erkrankungen kommen zunehmend Biosimilars zum Einsatz. Sind sie dem Original ebenbürtige Präparate, die dabei helfen, die Kosten zu senken, oder sind es klinisch kaum getestete Risikomedikamente, die überdies wenig zur Kostensenkung beitragen? Am Jahreskongress der Schweizerischen Gesellschaft für Rheumatologie (SGR) wurden beide Seiten dieser Kontroverse in einer überaus interessanten Session ausführlich beleuchtet.
Die prophylaktische Langzeittherapie der Gicht kann anfangs schmerzhafte Gichtschübe auslösen. Umso wichtiger ist eine gute Betreuung durch Ärzte, medizinische Assistentinnen und die Rheumaliga. An der gemeinsamen Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Rheumatologie (SGR) und von Reha Schweiz diskutierte ein halbes Dutzend Fachleute über die optimale Versorgung der Betroffenen.