Von A. Hamza, A. Troendle, B. Le Tinier, B. Martinez de Tejada, C. Honegger, D. Surbek, F. Jornayvaz, G. Althof, I. Hösli, J.J. Puder, L. Raio, M. Brändle, M. Singer, R. Lehmann und S. Amylidi-Mohr · Gynäkologie 01/2024 ·
Es wird empfohlen, bei allen Schwangeren zwischen 24 und 28 Schwangerschaftswochen (SSW) ein Screening des Gestationsdiabetes mittels oralem Glukosetoleranztest (75g-OGTT) durchzuführen.
(= Nüchtern-Plasmaglukose-Bestimmung, gefolgt von oraler Einnahme von 75g Glukose und Blutzuckerbestimmung nach 1 und 2 Stunden unter standardisierten Bedingungen und qualitätsgesicherter Glukosemessung).
Schwangerschaftsdiabetes erhöht signifikant das Risiko, später im Leben kardiovaskuläre oder zerebrovaskuläre Erkrankungen zu erleiden, und zwar unabhängig von weiteren kardiovaskulären Risikofaktoren. Dies ergab ein systematisches Studienreview und eine Metaanalyse.
Gestationsdiabetes ist ein bedeutender Risikofaktor für die Entstehung metabolischer und kardiovaskulärer Erkrankungen. Bei betroffenen Patientinnen sollten rechtzeitig Diabetespräventionsmassnahmen sowie Lebensstilinterventionen eingeleitet werden. Denn nicht nur die Gesundheit der Mutter, sondern auch die des Kindes ist vom Glukosestoffwechsel in der Schwangerschaft betroffen, der die körperliche und kognitive Entwicklung bis ins Erwachsenenalter prägen kann.
Bei dem Thema Diabetes und Schwangerschaft hat man zweierlei zu unterscheiden: Zum einen geht es um schwangere Diabetes-Typ-1-Patientinnen, die einer besonders intensiven Behandlung bedürfen. Zum anderen gibt es noch den Gestationsdiabetes, der durch die Schwangerschaft hervorgerufen wird.
Gestationsdiabetes mellitus (GDM) wird als eine Glukosetoleranzstörung definiert, die erstmals in der Schwangerschaft entdeckt wird. Sowohl die Veränderungen im Screening als auch die ansteigende Inzidenz von Übergewicht und Adipositas bei schwangeren Frauen führten in den letzten Jahren zu einer stetigen Zunahme der Prävalenz des GDM. Im Folgenden werden neue Erkenntnisse in der Diagnose und Therapie sowie in der Prävention von GDM erläutert.
Diabetes mellitus mit weltweit steigender Tendenz betrifft zunehmend auch Frauen im gebärfähigen Alter. Für Gestationsdiabetes (GDM) sind die geburtshilflichen Risiken gut bekannt. Leider geht der GDM auch mit einem erhöhten Lebenszeitrisiko für die Entwicklung von Diabetes mellitus und Adipositas sowohl bei der Mutter als auch beim Kind einher. In diesem Beitrag wird aufgezeigt, wie Stillen diesen Risiken entgegenwirken kann.
Die präpartale Kolostrumgewinnung ist bei Müttern mit Gestationsdiabetes von zunehmender Bedeutung. Bei Neugeborenen diabetischer Mütter besteht ein erhöhtes Risiko für eine Hypoglykämie nach der Geburt. Um die kritische Zeit in den ersten Lebensstunden besser überbrücken zu können und eine ergänzende Formulamilchgabe möglichst zu umgehen, bietet sich die Gabe von prä- und/oder postpartal gewonnenem Kolostrum an.
Schwangerschaftsdiabetes zählt zu den häufigsten Schwangerschaftskomplikationen. Aufgrund der Folgen für Mutter und Kind stellt eine gute Blutzuckereinstellung während der Schwangerschaft die kürzeste und effektivste Diabetesprävention dar.
Empfohlen wird, bei allen Schwangeren zwischen der 24. und der 28. Schwangerschaftswoche (SSW) ein Screening des Gestationsdiabetes mittels «oraler Glukosetoleranztests 75 g» durchzuführen: die Nüchtern-Blutzuckerbestimmung, der die orale Einnahme von 75 g Glukose folgt, und die Blutzuckerbestimmung nach 1 und 2 Stunden.