Abgerissene Gliedmasse in Eisbeutel stecken!
Ein Interview mit dem Münchner Chirurgen Edgar Biemer über Erste Hilfe am Unfallort
Wer bei einem Unfall eine Gliedmasse verliert, sollte die Hoffnung nicht vorschnell aufgeben. In speziali- sierten Zentren lassen sich heute abgetrennte Hände und Finger oft erfolgreich wieder annähen. Um bei einer solchen chirurgischen Prozedur für optimale Erfolgschancen zu sorgen, sollte die abgetrennte Gliedmasse möglichst gekühlt in die Klinik transpor- tiert werden, wozu sich in vielen Fällen ein simpler Eiswasser-Beutel anbietet. Wichtig ist es allerdings, dass es zu keinem direkten Kontakt zwischen Amputat und Eis oder zwischen Amputat und Wasser kommt. Sonst seien Gewebeschäden vorprogrammiert, die eine erfolgreiche Replantation gefährden können, betont Professor Dr. Edgar Biemer von der Praxisklinik Dr. Caspari in München, ehemaliger Leiter der Abteilung für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie der Technischen Universität München.