Diagnostik lohnt sich: Angststörungen in der Hausarztpraxis
Je früher die Diagnose einer Angsterkrankung gestellt werden kann, desto besser. Es gibt gute Therapiemöglichkeiten, die bereits in der Hausarztpraxis in die Wege geleitet werden können.
Je früher die Diagnose einer Angsterkrankung gestellt werden kann, desto besser. Es gibt gute Therapiemöglichkeiten, die bereits in der Hausarztpraxis in die Wege geleitet werden können.
Internetbasierte Ansätze bieten in vielerlei Hinsicht interessante und vielversprechende Interventionsmöglichkeiten und wurden in den letzten Jahren intensiv erforscht. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit digitalen Interventionen bei Angststörungen und Depressionen und gibt einen Überblick über den aktuellen Stand in Forschung und Praxis.
Von Depression, Angst- und Abhängigkeitserkrankungen ist eine Vielzahl der Hausarztpatienten in irgendeiner Weise betroffen. Deshalb spielen Hausärzte eine zentrale Rolle in der Früherkennung und in der Versorgung psychisch kranker Menschen. Was beim Screening, bei der Abklärung und bei Interventionen wichtig ist, erläuterten die Psychiater Dr. Nina Schweinfurth, Zentrum für Affektive, Stressund Schlafstörungen, und Dr. Maximilian Meyer, Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen, Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel, am FOMF Allgemeine Innere Medizin in Basel.
– Angststörungen: Wirkung von Lavendelöl auf somatische Symptome
– Ginkgo-biloba-Extrakt EGb 761®: Einfluss auf Plasmakonzentration von Rivaroxaban untersucht
Angststörungen verursachen eine Beeinträchtigung des Funktionierens im Alltag und haben eine verheerende Auswirkung auf die Lebensqualität. Anxiolytika mögen das Problem zwar lösen, haben aber häufig sedative Effekte, die bestimmte Lebensbereiche wie beispielsweise das Lenken eines Fahrzeugs einschränken. Der als Anxiolytikum verwendete Lavendelölextrakt Silexan hat keine sedierende Wirkung und damit auch keinen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit, wie eine Studie im Fahrsimulator zeigte.
Trotz anxiolytischer Therapie
Angststörungen verursachen eine Beeinträchtigung des Funktionierens im Alltag und haben eine verheerende Auswirkung auf die Lebensqualität. Anxiolytika mögen das Problem zwar lösen, haben aber häufig sedative Effekte, die bestimmte Lebensbereiche wie beispielsweise das Lenken eines Fahrzeugs einschränken. Der als Anxiolytikum verwendete Lavendelölextrakt Silexan hat keine sedierende Wirkung und damit auch keinen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit, wie eine Studie im Fahrsimulator zeigte.
Welche Mittel sind effektiv und verträglich?
Um bei Patienten mit generalisierten Angststörungen die Symptome möglichst rasch in den Griff zu bekommen, wird häufig eine Erstlinientherapie mit Psychopharmaka begonnen – und nicht selten aufgrund von ausbleibendem Erfolg oder von Nebenwirkungen wieder abgebrochen. Eine aktuelle Metaanalyse hat die Wirksamkeit und Tolerabilität der verfügbaren Medikamente jetzt genauer unter die Lupe genommen.
Das Feld der organisch unerklärten Körperbeschwerden und der Angsterkrankungen ist sehr komplex und vielgestaltig. Die jeweils konkreten primären Entstehungsmomente eines bestimmten Störungsbildes lassen sich meist nicht sicher eruieren. Für Eskalation und Chronifizierung sind aber zumeist nur wenige Grundtypen von Pathogenesemechanismen verantwortlich, die der Diagnostik und Behandlung zugänglich sind. Für die insgesamt schwierige Behandlung ist viel gewonnen, wenn es gelingt, dem Patienten diese zentralen Mechanismen plausibel zu machen und ihre Unterbrechung/ Eingrenzung in den Fokus integrativer Behandlungsbemühungen zu stellen.
Auch im Kindes- und Jugendalter ein Problem
Wenn es um psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter geht, denken viele zuerst an ADHS – dabei sind Depression und Angststörungen in diesem Alter häufiger. Anlässlich der Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Angst und Depression (SGAD) und des Swiss Forum for Mood and Anxiety Disorders (SFMAD) sprachen wir darüber mit Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Susanne Walitza, Ärztliche Direktorin am Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie (KPJD), Universität Zürich.
Wann ist sie notwendig, und was ist dabei zu beachten?
Die Pharmakotherapie bei Angststörungen ist insgesamt nur ein schmales Segment zwischen Psychotherapie und Hilfe zur Selbsthilfe. Aber praktisch tätige Ärztinnen und Ärzte müssen die Indikationen der wichtigsten Medikamente kennen. Daneben ist auch, speziell bei stark beeinträchtigenden oder therapieresistenten Angststörungen, der richtige Zeitpunkt einer Überweisung an einen Facharzt oder einen Psychotherapeuten zur ambulanten oder stationären Weiterbehandlung zu bedenken.