Fortbildung
Anfallsinduktion durch Psychopharmaka?
Prokonvulsives Risiko der Antidepressiva wird oft überschätzt
Epileptische Anfälle sind eine seltene Komplikation medikamentöser Behandlungen. In rund einem Drittel dieser Fälle sind solche «Gelegenheitsanfälle» durch Psychopharmka verursacht (1). Andererseits haben Epilepsiepatienten im Vergleich zur Allgemeinbevölke- rung ein deutlich erhöhtes Risiko für eine komorbide psychiatrische, vor allem depressive Störung (2), die häufig einen stärkeren Einfluss auf die subjektive Lebensqualität hat als die Anfälle selbst (3), sodass sich dann die Frage stellt, ob ein Psychopharmakon angesetzt werden sollte oder darf.