Transkript
«Sprechstunde» – das offizielle PatientInnenmagazin der Ärztinnen und Ärzte. Nr. 2, Juni 2009, 39. Jahrgang. Erscheint vierteljährlich.
Herausgeber: Verband deutschschweizerischer Ärztegesellschaften VEDAG
Redaktion: Karin Diodà (kd) E-Mail: k.dioda@rosenfluh.ch Tel. 044-431 73 56
Redaktionskommission: Dr. med. Hw. Iff, Bern; Dr. med. M. Peltenburg, Hinwil (Präsident); Dr. med. J. Weber, Wigoltingen; Dr. med. C. Zuber, Othmarsingen
Verlag: Rosenfluh Publikationen AG Schaffhauserstrasse 13 8212 Neuhausen Sekretariat: Bjanka Coric Gestaltung: Peter Wanner Produktion: Manuela Bührer Schlusslesung: Jürg Odermatt Tel. 052-675 50 60 Fax 052-675 50 61 E-Mail: info@rosenfluh.ch
Anzeigen: Doris Meier Dorfstrasse 16 8556 Illhart Tel. 052-770 01 54 Fax 052-770 01 53 E-Mail: doris.meier@rosenfluh.ch
Druck & Spedition: AVD GOLDACH 9403 Goldach Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. Druckauflage: ca. 70 000 Beglaubigte Auflage: 67 113
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Im Internet aufrufbar unter: www.sprechstunde.ch
EDITORIAL
Uns Hausärzten fehlt der Nachwuchs!
Liebe Leserin, lieber Leser
Bis in 8 Jahren wird die Hälfte der heute aktiven Hausärzte in Pension gehen – bis in 13 Jahren werden es sogar 75 Prozent sein. Doch so viele Hausärzte werden wir nicht ersetzen können – unmöglich! Sie denken wahrscheinlich: Weshalb? Ist doch kein Problem, dafür haben wir ja die Universität, die junge Ärzte ausbildet und zu engagierten Hausärzten weiterbildet. Stimmt nicht: Aus Berufszielstudien wissen wir, dass nur rund 10 Prozent der Medizinstudierenden das Berufsziel Hausarzt wählen. Das sind bei Weitem nicht genug, um die pensionierten Hausärzte zu ersetzen. Wir kennen die Gründe, weshalb das Interesse am Beruf Hausarzt so gering ist: wenig attraktive Arbeitsbedingungen, ein tiefes Einkommen verglichen mit anderen Ärzten und zu lange und zu unregelmässige Arbeitszeiten. Wir Hausärzte wünschen uns deshalb bessere Perspektiven und wollen nicht jedes Jahr erleben müssen, was in der Hausarztpraxis wieder abgebaut, sinnlos gekürzt oder verboten wird. Für eine bessere Zukunft braucht es eine sichere politische und ökonomische Ausgangslage. Sonst werden sich die Jungärzte kaum für einen Einstieg in die Hausarztpraxis entscheiden. Für diese desolate Situation sind die Politiker und Krankenversicherer verantwortlich. Die Hausärzte wurden zwar zu Gesprächen eingeladen, es wurde ihnen gönnerhaft auf die Schulter geklopft und gesagt, wie enorm wichtig sie seien und wie kostengünstig sie arbeiten würden. Doch drei Jahre nach der ersten Hausärztedemo hat sich die ProHausarzt-Rhetorik von Bundesrat Pascal Couchepin, dem Bundesamt für Gesundheit und auch den Krankenversicherern als Anti-Hausarzt-Politik entpuppt.
Wir wehren uns zum Wohl unserer Patienten gegen die systematische Schwächung und den Abbau der Hausarztmedizin. Deshalb starten wir jetzt die Volksinitiative «JA zur Hausarztmedizin».
Wir zählen auf Ihre Mithilfe, um den Fortbestand der Hausarztmedizin zu gewährleisten. Unterstützen Sie Ihren Hausarzt und – tragen Sie Sorge zu ihm. Vielen Dank!
Prof. Dr. med. Peter Tschudi Institut für Hausarztmedizin
Universität Basel
FOTO: ZV
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