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Infektiologie

Selbst desinfizierende Schutzmaske

Drei Forschungsgruppen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und die Schweizer Firma Osmotex entwickeln zurzeit eine Schutzmaske, die elektrochemisch in wenigen Minuten sterilisiert werden kann, sogar während des Tragens der Maske.

Diese Maske sei weltweit die einzige, die sich rasch und zuverlässig elektrochemisch sterilisieren lasse, sagte Trond Heldal, Mitbegründer von Osmotex. Man habe sich das Verfahren bereits patentieren lassen. Die Markteinführung ist für das kommende Frühjahr geplant.

Die Maske besteht aus einem mehrlagigen speziellen Stoff sowie Elektroden und einer Spannungsquelle. Zwischen zwei leitenden Schichten liegt eine isolierende Membran. Dank einer integrierten und über einen USB-Anschluss aufladbaren Batterie wird auf Knopfdruck eine elektrische Spannung von wenigen Volt angelegt. Diese erzeugt reaktive Sauerstoffmoleküle, die Viren und auch Bakterien zuverlässig inaktivieren. Auf diese Weise lässt sich die Oberfläche der Maske in wenigen Minuten sterilisieren.

Die angelegte Spannung ist minimal, ebenso die Konzentration der erzeugten reaktiven Sauerstoffmoleküle, sodass das Verfahren für Menschen unbedenklich ist. «Je nach Spannung und Aufbau des Textils erreichen wir eine Vireninaktivierung von über 99 Prozent, und zwar unter weit höheren Anforderungen und in kürzerer Zeit als für antivirale Textilien empfohlen», so ZHAW-Projektleiter Dr. Sebastian Opitz.

Welche reaktiven Sauerstoffmoleküle produziert werden und wie effizient diese die Krankheitserreger inaktivieren, hängt von der eingesetzten Spannung und von den verwendeten Materialien ab. Zurzeit sucht man nach der optimalen Mischung für verschiedene Anwendungsbereiche, denn die Technologie könnte beispielsweise auch bei Sitzbezügen und anderen Textilien im öffentlichen Bereich eingesetzt werden.

ZHAW/RBO

Medienmitteilung der ZHAW vom 19. Januar 2021.