Transkript
Editorial
D ie Kinder- und Jugendgynäkologie hat in den letzten Jahren vor allem in der Kinderund Jugendmedizin an den pädiatrischen Kliniken aber auch in der pädiatrischen Praxis an Bedeutung gewonnen. Die Notfallstationen der Kliniken werden zunehmend bei gynäkologischen Fragestellungen und der Frage nach Verletzung der sexuellen Integrität aufgesucht.
Die Pädiaterinnen und Pädiater sehen sich vermehrt nicht nur in ärztlicher Verantwortung für Kinder, sondern auch für Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr – diejenigen mit besonderem Interesse an der Adoleszentenmedizin auch für ältere. Sie werden zu Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern in allen Lebensbelangen, wie psychosexuelle Entwicklung, sexuelle Gesundheit und Verhütung. Das erweitert das Fachgebiet der Kinder und Jugendmedizin um neue Fragestellungen, wie kindergynäkologische Notfälle, die Verhütung und die Verletzung der sexuellen Integrität.
An der Universitäts-Kinderklink in Zürich bilden wir seit vielen Jahren Pädiaterinnen und Pädiater in diesem spannenden Fachgebiet aus. Ideale Voraussetzung hierfür bieten die an 2,5 Tagen statt findende Sprechstunden in der Poliklinik, die konsiliarische Tätigkeit innerhalb der anderen Fachdisziplinen am Kinderspital (Medizin und Chirurgie) und die häufigen, zum Teil dringlichen Untersuchungen auf der interdisziplinären Notfallstation. Es besteht zudem seit Jahren eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Abteilungen für Endokrinologie und Urologie, mit der Kinderchirurgie, der Kinderschutzgruppe, der Adoleszenten wmedizin am Kinderspital und mit dem Institut für Rechtsmedizin der Universität Zürich.
Das engagierte Kinder- und JugendgynäkologieTeam aus Zürich gibt in diesem Heft einen Einblick in seine spannende Tätigkeit.
Renate Hürlimann
Dr. med. Renate Hürlimann Universitäts-Kinderspital Zürich – Eleonorenstiftung renate.huerlimann@hin.ch
6/22 Pädiatrie
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