Transkript
Editorial
M eine Patientin ist vier Jahre alt, strahlt mich an und nimmt unbeschwert auf dem Zahnarztstuhl Platz. Sie weiss noch nicht, dass ein paar Milchzähne erkrankt sind und wie eine Zahnbehandlung funktioniert. Es ist möglich, ihr Spass an dem Besuch und an der Behandlung zu vermitteln. Am Ende der ersten Sitzung hat sie eine erste Füllung bekommen, mit Anästhesie und mit allem, was sonst noch unangenehm sein könnte. Aber sie möchte gleich am selben Tag noch einmal für eine weitere Behandlung kommen und tut das auch. Dabei hat sie sichtlich Spass, und das erwünschte Ergebnis stellt sich ein.
Informationen finden. Leider ist eine Gewaltanwendung als Ursache bei Zahnunfällen nicht auszuschliessen, und nur durch interdisziplinäre Betreuung können sich die Rahmenbedingungen für betroffene Kinder verbessern. Zum Kindesschutz gehört ebenfalls eine gewisse Aufmerksamkeit, die man der Zahnpflege widmen sollte, und die Empfehlungen zum Nutzen und Schaden von Schnullern sind für Pädiater und Pädiaterinnen von Bedeutung. Besonders bewusst wird der Zusammenhang von Allgemeingesundheit und Zahngesundheit, wenn man sich mit der Zahngesundheit von onkologisch erkrankten Kindern beschäftigt. Nicht selten tragen
Dr. med. dent. Cornelia Filippi Klinik für Allgemeine Kinder- und Jugendzahnmedizin Universitäres Zentrum für Zahnmedizin Basel UZB cornelia.filippi@uzb.ch
Ist das denn die Möglichkeit?
Wenn es um einen Zahnarztbesuch geht, sind Kinder im besten Fall unvoreingenommen. Dann haben wir die besten Möglichkeiten – soweit wir geschult sind –, die Haltung der Kinder und das Erlebnis eines Zahnarztbesuchs positiv zu gestalten. Aber auch die Haltung der Erwachsenen ist von Bedeutung. Dies betrifft sowohl die Eltern als auch die in die medizinische Betreuung involvierten Fachpersonen. Mein Dank gilt den Autorinnen und Autoren, die sich mit einer Vielzahl von Fachbeiträgen an dieser Ausgabe beteiligen. So können Sie über Mythen in der Kinderzahnmedizin lesen und im Bereich der Zahnunfälle für die Kinderarztpraxis interessante
die Kinder Zahnbildungsstörungen davon, die aber auch andere Ursachen haben können. Und nicht zuletzt benötigt es Behandlungsorte, die auf die zahnmedizinische Behandlung von Kindern spezialisiert sind. Ich bin sehr dankbar, dass ich mit diesem Sonderheft die Möglichkeit habe, viele Zusammenhänge aufzuzeigen und damit Ärztinnen und Ärzte aus der Pädiatrie und aus der pädiatrischen Zahnheilkunde zu verknüpfen. Ich wünsche Ihnen viel Spass beim Lesen – das ist auch bei diesem Thema möglich.
Cornelia Filippi
2/22 Pädiatrie
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