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Editorial
E s ist mir eine grosse Freude, Ihnen das PÄDIATRIE-Schwerpunktheft Kardiologie vorstellen zu dürfen. Etwa jedes hunderste Kind wird mit einem Herzfehler geboren, und das Spektrum angeborener Herzfehler ist breit. Heutzutage werden über 90 Prozent der betroffenen Kinder das Erwachsenenalter erreichen. Meist können sie inzwischen sogar ein in vielen Bereichen uneingeschränktes Leben führen. Die Kinderkardiologie, die pädiatrische Intensivmedizin und die Kinderherzchirurgie arbeiten Hand in Hand und sind auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit vielen anderen Fachdisziplinen, insbesondere mit den Pädiatern und Pädiaterinnen in der Praxis, auf den Notfallstationen und den neonatologischen und intensivmedizinischen Abteilungen im Spital angewiesen. Mit der Auswahl der Artikel in diesem Schwerpunktheft hoffen wir, Ihr Interesse für die Vielfalt, Interdisziplinarität und Dynamik unseres Fachgebiets zu wecken.
Sie erfahren im Beitrag zur Durchführung des Pulsoximetrie-Screenings zur Frühdiagnose angeborener Herzfehler, wie aktuelle Studienergebnisse auf eine einfach zu praktizierende und potenziell lebensrettende Handlungsempfehlung übertragen werden können. Mit praxisorientierten Artikeln zu häufigen klinischen Fragestellungen, wie der Abklärung von Herzgeräuschen, Synkopen und Thoraxschmerzen, die täglich im kinderärztlichen Alltag auftreten, möchten wir insbesondere für die «red flags» sensibilisieren Uns Kinderkardiologen ist es ein grosses Anliegen, dass unsere Patienten unter Berücksichtigung ihrer individuellen Situation auch an sportlichen Aktivitäten teilnehmen können. Worauf bei einer Abklärung der Sporttauglichkeit dieser Patientengruppe zu achten ist, wird in einem ausführlichen Artikel anhand zahlreicher Beispiele thematisiert. Die Erkenntnis, dass herzkranke Kinder häufiger eine Karies entwickeln, die das Endokarditisrisiko
Prof. Dr. med. Birgit Donner Leitende Ärztin Kardiologie Universitätskinderspital beider Basel birgit.donner@ukbb.ch
Kinderkardiologie in der Praxis und im Spital
Daher richten sich unsere Beiträge an alle Berufsgruppen, die im ambulanten und stationären Bereich mit der Betreuung herzkranker Kinder und ihrer Angehörigen in Kontakt kommen. Wir wollen mit unseren Themen einen Bogen spannen von der Prävention über die Frühdiagnose angeborener Herzfehler bis hin zur postoperativen Betreuung. Die Artikel sollen Ihnen sowohl einen Eindruck über aktuelle Trends unseres Fachgebiets, zum Beispiel bei den herzchirurgischen und katheterinterventionellen Eingriffen, als auch konkrete praktische Empfehlungen für Ihre klinische Arbeit vermitteln.
erhöht, führte zur Entwicklung eines innovativen interdisziplinären Betreuungskonzepts der Basler Schulzahnklinik, das ebenfalls in dieser Ausgabe vorgestellt wird. Wir möchten Ihnen eine spannende Lektüre bieten, und wir würden uns auch über einen persönlichen Austausch mit Ihnen sehr freuen.
Birgit Donner
3/19 Pädiatrie
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