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Essstörungen im Kindes- und Jugendalter
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Essstörungen stehen im Mittelpunkt des 3. St. Galler Symposiums für Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter. Essstörungen wie Anorexie oder Bulimie stellen Ärzte und Therapeuten vor Herausforderungen in der Prävention, Diagnostik und Therapie. In praxisnahen Vorträgen und Workshops wird vermittelt, wie man diesen Herausforderungen gerecht werden kann. Der Vormittag ist Vorträgen gewidmet, der Nachmittag Workshops.
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PAEDART BASEL

eine Art von Toleranzinduktion, die nur so lange anhält, wie das Medikament gegeben wird: «Wenn man aufhört, das Medikament zu nehmen, verliert man die Toleranz wieder. Das ist keine echte immunologische Toleranz, sondern quasi nur eine Art Waffenstillstand», erläuterte Scherer-Hofmann. Notwendig ist dies beispielsweise bei Patienten, die auf ein ganz bestimmtes Chemotherapeutikum angewiesen sind. Das Medikament wird extrem langsam eingeschlichen. Damit sollen die Effektormechanismen erschöpft werden. Bei einer Allergie vom SofortTyp (s. Tabelle 3) dauert es 6 bis 8 Stunden bis zur Toleranz für die erste Dosis. Danach kann man weitere Dosen regelmässig geben. Bei einem Arzneimittelexanthem (Spättypreaktion) muss man sehr viel langsamer einschleichen. Für Kinder, die auf bestimmte Medikamente mit einem Exanthem reagieren, sind diese Verfahren beziehungsweise die Überweisung zum Allergologen in der Regel überflüssig. «Ein paar rote Flecken, die nach ein paar Tagen verschwinden beziehungsweise mit Steroiden oder Antihistaminika einfach weggehen, muss man nicht abklären», sagte die Referentin. Auch verschwänden die meisten Medikamentenallergien im Kindesalter von selbst. «Wenn es keine allergische Soforttypreaktion ist, sondern wirklich nur ein Exanthem, müssen Sie mir das Kind nicht schicken», sagte Scherer-Hofmann. Einen erneuten Versuch mit dem gleichen Medikament würde sie aber erst nach ein paar Jahren wagen. Wenn das Kind dann immer noch rea-

Tabelle 3:
Allergietypen

Typ I
Typ II Typ III Typ IV

Bezeichnung Soforttyp
zytotoxischer Typ
Immunkomplexoder Arthus-Typ Spättyp

Reaktionsdauer Sekunden bis Minuten
Stunden
Stunden Stunden bis Tage

wichtige

Beispiele

Komponenten

IgE, Mastzellen, Nahrungsmittelallergien,

Basophile

Heuschnupfen, allergisches

Asthma, Quincke-Ödem,

Urtikaria, Anaphylaxie

IgG, IgM, zyto-

Agranulozytose, hämolytische

toxische Killerzellen, Anämie, medikamentenindu-

Komplement

zierte Thrombopenie

IgG, Komplement Vaskulitiden, Serumkrankheit,

Farmerlunge

T-Lymphozyten, allergisches Kontaktekzem,

Interleukine

medikamentenbedingtes Exan-

them, Transplantatabstossung

Quelle: nach www.doccheck.com

giert, wäre eine allergologische Abklärung sinnvoll. Ernst nehmen müsse man Medikamentenallergien auf jeden Fall nach der Pubertät, denn anders als im Kindesalter verschwinden sie dann nicht mehr von selbst.
Renate Bonifer
Quelle: Workshop «Indikation zur Hypo-/Desensibilisierung», PaedArt Basel, 24. November 2016.

VERANSTALTUNGS-TIPP
Essstörungen im Kindes- und Jugendalter
Essstörungen stehen im Mittelpunkt des 3. St. Galler Symposiums für Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter. Essstörungen wie Anorexie oder Bulimie stellen Ärzte und Therapeuten vor Herausforderungen in der Prävention, Diagnostik und Therapie. In praxisnahen Vorträgen und Workshops wird vermittelt, wie man diesen Herausforderungen gerecht werden kann. Der Vormittag ist Vorträgen gewidmet, der Nachmittag Workshops.
Termin: 30. März 2017 Ort und Zeit: 9 bis 12.45 Uhr: Vorträge, Kantonsspital St. Gallen 14.00 bis 15.30 Uhr: Workshops, Ostschweizer Kinderspital

Anmeldung: www.kispisg.ch (Link: «News» bzw. «Weitere News») Information: Symposiumssekretariat, Tanja Sutter: tanja.sutter@kispisg.ch SGP, SAPPM, SGKJPP, SGPP, AIM SGAIM: 5 Credits

Themen sind unter anderem: • Red Flags in der Akut- und Langzeitbetreuung • Patientinnen mit schweren Essstörungen • Prävention und Frühintervention • Psychotherapie bei Essstörungen • Integrative Behandlungskonzepte • Typische und atypische (komplexe) Essstörungen.

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