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SCHWERPUNKT
Das Mikrobiom – ein neues Organ?
Das Mikrobiom ist ebenso wichtig für unseren Körper wie Nährstoffe, Sonnenlicht, Wasser und Sauerstoff. Das Mikrobiom weist eine sehr hohe metabolische Leistung auf, moduliert das Immunsystem in vielfältiger Weise und verdrängt andere, pathogene Bakterien. Wir beginnen nur langsam, die Wichtigkeit des Mikrobioms mit seinen verschiedensten Wechselwirkungen zwischen dem Organismus und der Entstehung von Krankheiten zu verstehen.
Von Adrian Egli
Das Mikrobiom der Mutter hat Einfluss auf das Mikrobiom des Kindes.
Das Mikrobiom umfasst die Gesamtheit aller den Menschen und andere Lebewesen (von der Biene bis zum Blauwal) besiedelnden Mikroorganismen (1) – dazu gehören Bakterien, Viren, Pilze, aber auch Protozoen (Einzeller). In diesem Übersichtsartikel wird vorwiegend auf Bakterien Bezug genommen. Während das Mikrobiom der Biene vergleichsweise simpel ist und aus lediglich acht unterschiedlichen Bakterienspezies besteht (2), ist das Mikrobiom eines Wales aus tausenden von Bakterienspezies selbstverständlich deutlich komplexer (3). Der Begriff «Mikrobiom» wurde wesentlich vom amerikanischen Nobelpreisträger Joshua Lederberg geprägt, der intensiv die Genetik von Bakterien erforschte. Obwohl ein einzelnes Bakterium lediglich eine Grösse von zirka einem Mikrometer (1 Millionstelmeter) und ein Gewicht von einem Pikogramm (1 Billionstelgramm) aufweist, sind die Bakterien in unserem Körper deutlich in der Überzahl und in ihrer Bedeutung nicht zu unterschätzen. Die Bakterienzellen stehen
Wesentliches für die Praxis
• Das «Mikrobiom» existiert in den Atemwegen, im Gastrointestinaltrakt (Mund bis Rektum), auf der Haut und im Genitaltrakt.
• Im Darm hängt die Diversität von vielen Faktoren ab, zum Beispiel von der Ernährung. Die Zusammensetzung des Mikrobioms passt sich unterschiedlichen Situationen an und ändert sich somit im Laufe des Lebens.
• Wichtige Stoffwechseleigenschaften, wie beispielsweise die Absorption essenzieller Vitamine, werden durch das Darmmikrobiom beeinflusst.
• Das Gleichgewicht zwischen Bakterien und Wirt reagiert sensibel, so wird es beispielsweise durch unterschiedliche Erkrankungen und die Gabe von Antibiotika gestört.
der Anzahl menschlicher Zellen in einem Verhältnis von zirka 10:1 gegenüber. In absoluten Zahlen hat ein erwachsener Mensch zirka 1014 Bakterien in und auf sich. Der überwiegende Anteil befindet sich im Dickdarm, welcher durchaus als die am dichtesten besiedelte Region auf dem Planeten gelten kann (4) (Abbildung 1). Innerhalb des Magen-Darm-Traktes finden sich aber riesige Unterschiede: Während die Mundhöhle dank Zahnbelag, Zunge und Speichel eine grosse Vielzahl von Bakterien beherbergt, zählt man im Magen weniger als 1000 Bakterien pro Gramm. Im Dünndarm finden sich zwischen 105 und 107 Bakterien pro Gramm. Insgesamt tragen die Bakterien zu zirka 1 bis 3 Prozent unseres Körpergewichts bei, sodass das Mikrobiom eines Erwachsenen ein Gewicht von bis zu 2 kg erreichen kann. Das Gewicht ist also mit anderen Organen im menschlichen Körper zu vergleichen. Nicht nur der Gastrointestinaltrakt ist dicht mit Mikroorganismen besiedelt, sondern auch die gesamte Hautoberfläche (5), der obere und teilweise untere Respirationstrakt (6) und die Genitalorgane (7). Die grosse Diversität an den unterschiedlichen Lokalisationen kommt durch eine deutliche Anpassung an das jeweilige individuelle Mikroklima zustande (8). Im Rahmen des «Human Microbiome»-Projekts wurde die Zusammensetzung des Mikrobioms an einer grossen Kohorte gesunder amerikanischer und europäischer Probanden untersucht und detailliert beschrieben (9, 10). Die Auswahl der Besiedelung durch die Mikroorganismen beruht oft auf einer symbiotischen Beziehung zum Wirt, sodass beide gegenseitig voneinander profitieren. Manchmal sind Bakterien aber auch nur als Kommensalen zu sehen, wenn sie passiv vom Wirt «geduldet» werden, ohne ihn zu schädigen.
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Abbildung 1: Diese handkolorierte Rasterelektronenaufnahme vermittelt einen Eindruck von der Vielfalt des Mikrobioms im Darm. Im Zentrum ist eine unverdauliche Pflanzenfaser zu sehen, am rechten Bildrand (grosse hellbraune sphärische Struktur) eine Giardia-Zyste – kein normaler Bestandteil der Darmflora, diese Infektion war der Grund für die ärztliche Konsultation (Foto: © Martin Oeggerli, mit Unterstützung der Hochschule für Life Sciences, FHNW).
Aus evolutionärer Perspektive besiedeln Bakterien den Planeten seit zirka 3 Milliarden Jahren, die Menschen hingegen erst seit zirka 1 Million Jahre. Dennoch hat sich ein fragiles Gleichgewicht zwischen Mensch und Bakterien als Ergebnis einer Langzeitanpassung geformt – von einem eigentlich «neuen» Organ kann also mitnichten die Rede sein. Voraussetzung der gegenseitigen Anpassung und Koevolution sind dabei komplexe, vielschichtige Mechanismen, wie zum Beispiel auf der Ebene von Stoffwechselprozessen (11–13). Bereits bei banalen Krankheiten passt sich das Mikrobiom an und moduliert die Stoffwechselprozesse des Körpers oft auf ungeahnte Weise. So konnte kürzlich gezeigt werden, dass während einer simplen Erkältung das Darmmikrobiom empfindlich mit Veränderungen reagiert. Die Übertragung dieses veränderten «Erkältungs-assoziierten» Mikrobioms in keimfreie Mäuse führte zu einer Erhöhung der Insulinsensitivität des Wirtes und zu einer markanten Änderung des Fettmetabolismus (14). Diese Modulation der Insulinsekretion und des Kohlehydratmetabolismus durch Bakterien der Stämme Firmicutes und Bacteroidetes konnte schon früher aufgezeigt werden (15). Auch die Bildung des menschlichen Immunsystems wäre ohne die Interaktion mit dem Mikrobiom undenkbar (16–20). Die kontinuierliche Stimulation des Immunsystems hat einen wichtigen Einfluss auf die Entwicklung der lokalen mukosaassoziierten Immunität (21, 22), aber auch auf viele systemische Effekte (23). Wichtige Beispiele sind Autoimmunität über die Regulation von T-regulatorischen Zellen (T-regs [24, 25]) sowie die immunologische Kontrolle von Krankheitserregern (26). Die Zusammensetzung des Mikrobioms kann einen Einfluss auf den akuten und chronischen Verlauf viraler Erkrankungen haben (27). Ebenfalls konnte gezeigt werden, dass die impfinduzierte Antikörperantwort gegen Influenza sehr wesentlich durch das Mikrobiom geprägt wird (28, 29).
Woher kommt das Mikrobiom?
Studien an Familien zeigten, dass das Mikrobiom von Neugeborenen und Kleinkindern im Vergleich zu verwandten Personen deutlich ähnlicher ist als zu Fremdpersonen (30–34). Die Interaktion von Mutter und Kind spielt dabei eine wesentliche Rolle. Kinder, die mit einem Kaiserschnitt auf die Welt kommen, haben deutlich tiefere Mengen an Bacteroides spp. in der
Tabelle: Beispiele für Krankheiten und Assoziationen mit Bestandteilen des Mikrobioms
Krankheit Psoriasis Refluxösophagitis
Adipositas Allergie
Asthma
Diabetes
entzündliche Darmkrankheit
funktionelle Darmkrankheiten Karies und Peridontitis kognitive Aspekte Kolonkarzinom kardiovaskuläre Krankheiten Knochenstoffwechsel NAFLD (nicht alkoholische Fettleber)
Befunde zunehmendes Verhältnis von Firmicutes zu Actinobacteria ösophageales Mikrobiom dominiert mit gramnegativen Anaerobiern, Magenmikrobiom ohne oder mit wenig H. pylori reduziertes Verhältnis von Bacteroidetes zu Firmicutes weniger Lactobacillus rhamnosus, L. casei, L. paracasei, Bifidobacterium adolescentis und C. difficile kein H. pylori im Magen, insbesondere kein zytotoxinassozierter Gen-A-Genotyp (cagA) weniger Diversität, Lactobacillus johnsonii im Tiermodell protektiv; Bacteroides spp. bei Menschen als Risikofaktor weniger Diversität, grössere Population mit Enterobacteriaceae und Butyrat-Produzenten; mehr Bacteroidetes und weniger Firmicutes grössere Population von Veillonella und Lactobacillus
Referenz 90 91, 92
93, 94 95
96, 97
98, 99
100, 101
102
«Red Complex»: Porphyromonas gingivalis, Tannerella forsythia, 103
Treponema denticola
Modulation von Neurotransmittern durch Mikrobiom
104–106
grössere Population von Fusobacterium spp.
107–109
darmmikrobiomabhängiger Metabolismus von
73, 110, 111
Phospatidylcholin
Lactobacillus reuteri mit protektivem Effekt hinsichtlich
112
Osteoporose (im Mausmodell)
mehr Gammaproteobacteria und Prevotella
113
(nach [45])
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auch beim Menschen einen Einfluss bei der Partnerwahl (45). Immerhin stammen ungefähr 30 Prozent der Stoffwechselprodukte im Blut des Menschen vom Mikrobiom.
Abbildung 2: Das Darmmikrobiom und seine Bedeutung in der Infektabwehr (adaptiert nach [84]). Lactobazillen, Bifidobakterien und nicht pathogene Kokken können pathogene Keime binden (Ko-Aggregation), sogenannte «Biotenside» synthetisieren, welche die Darmschleimhaut vor den Pathogenen schützen (Biosurfactant-Produktion) oder die Bindung pathogener Keime an die Darmschleimhaut kompetitiv verhindern (kompetitive Exklusion). Immunmodulatorische Mechanismen beruhen auf der Regulation der zellulären Signalkaskade (z.B. NFkB). Dies führt zur Stimulation von Abwehrmechanismen wie Defensinen und Lysozymen.
Ob Probiotika via Mikrobiom wirklich präventiv wirken, ist eine offene Frage.
Darmflora (35–37), wohingegen sich nach einer Spontangeburt im Darm von Neugeborenen typischerweise Teile der vaginalen Flora der Mutter wie Lactobazillen oder Bifidobakterien (38–41) befinden. Der Effekt des Kaiserschnitts auf die Darmflora hält möglicherweise bis ins Erwachsenenalter an (42). Die Konsequenz dieser Unterschiede für das heranwachsende Kind und mögliche Langzeitfolgen, wie zum Beispiel ein erhöhtes Risiko für Adipositas im Alter, werden zwar diskutiert (36, 37), lassen sich aber nur sehr schwer beweisen (43, 44). Somit stellt sich die Frage, ob wir nicht nur die eigenen Gene mit unseren guten und schlechten Eigenschaften vererben, sondern auch die Bakterien mit ihren Eigenschaften. Diverse Übertragungswege des Mikrobioms von der Mutter auf das Kind wurden beschrieben (45, 46): Der Kontakt über die Haut (47), das Stillen (48–50), die bereits erwähnte Art der Geburt (35–37, 39–41, 51) sowie auch der Lebensstil und die Ernährung der Mutter (48, 52–55) scheinen einen wichtigen Einfluss zu haben. Die Rolle des Vaters ist bis anhin wenig untersucht. Ebenfalls haben die Ernährung des Neugeborenen, häufiges Baden und die Gabe von Antibiotika in den ersten Lebenswochen einen Einfluss (56, 57). Der Einfluss des Mikrobioms auf unseren Nachwuchs setzt aber möglicherweise schon in einer viel früheren Phase ein, als bisher vermutet wurde. In Fruchtfliegen (Drosophila) konnte gezeigt werden, dass die Darmbakterien einen starken Einfluss auf die Produktion von Pheromonen haben und somit die Partnerwahl wesentlich beeinflussen (58). Möglicherweise haben mikrobielle Stoffwechselprodukte via Ausdünstung
Welche Faktoren beeinflussen das Mikrobiom des Darmes?
Die meisten Untersuchungen zum Mikrobiom sind nach wie vor Beobachtungsstudien mit punktuellen Untersuchungszeitpunkten – es lässt sich also nicht schlüssig beantworten, ob das Mikrobiom zu einem (Krankheits-)Zustand oder eine bestimmte Krankheit zu Anpassungen im Mikrobiom führt. Über die Jahre entwickelt jeder Mensch ein dicht besiedeltes Mikrobiom. Dies ist ein Prozess, der sich in jedem Individuum und in jeder Population nach bestimmten Mustern wiederholt. Ein Meilenstein im kindlichen Mikrobiom ist die Zahnbildung. Sie ist verantwortlich für die Verfestigung des oralen Mikrobioms (59, 60). Die individuelle Exposition gegenüber Mikroben in der Umwelt ist ein weiterer wichtiger, aber sehr variabler Faktor für die Zusammensetzung des Mikrobioms eines Wirtes. In diversen Tiermodellen hatte die Verabreichung von Antibiotika zu einem frühen Zeitpunkt im Leben eine massive Veränderung des Darmmikrobioms zur Folge, wodurch die Entwicklung der Versuchstiere deutlich beeinflusst wurde (61–63). Ob dies auch bei menschlichen Kindern zutrifft, ist unbekannt, aber wahrscheinlich. So ist es möglich, dass der Zeitpunkt der Besiedelung und die Auswahl gewisser Organismen einen Einfluss auf unsere eigene Entwicklung ausüben. Zur Dynamik des Mikrobioms über die Lebensspanne hinweg ist bis heute wenig bekannt. Aufgrund älterer Literatur weiss man, dass die vaginale Flora postmenopausal deutlich anders zusammengesetzt ist als während der reproduktiven Phase (64). Ebenfalls ist die altersassoziierte Entwicklung der Mikroflora im Magen in Abhängigkeit von Helicobater pylori bei jüngeren und älteren Personen sehr unterschiedlich (65). Auch im Mund ändert sich das Mikrobiom markant über die Jahre (66, 67). Ebenso im Darm, wo über die Jahre eine Veränderung des Verhältnisses der Bakterienstämme von Bacteroidetes zu Firmicutes beobachtet wird (68). Neben dem Alter hat auch die Ernährung einen starken Einfluss. Die Ernährung mit Muttermilch bestimmt die Zusammensetzung des Mikrobioms in den ersten Lebensjahren massgeblich. Kinder, die nicht gestillt wurden, haben deutlich weniger Bakterien der Stämme Clostridiales und Bacteroidaceae (69, 70). Der Ko-Metabolismus von Bakterien und ihren Wirten wurde bereits weiter oben diskutiert (71). Die Ernährung hat auch deutliche immunmodulatorische Effekte, welche zum grössten Teil durch das Mikrobiom des Darms modifiziert werden (72). So fördert beispielsweise eine westliche Ernährung mit hohem Fettanteil, Phosphatidylcholinen und L-Carnitin Entzündungsreaktionen im Körper und die Entwicklung von Arteriosklerose durch die Entstehung spezifischer Fettsäuren und von Abbauprodukten wie Trimethylaminoxid (73). Andere Nahrungsbestandteile wiederum, die häufig in Gemüsen und Früchten vorkommen, wie Carbazole oder tryptophanreiche Proteine,
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haben einen antientzündlichen Effekt via Aktivierung von Aryl-Hydrocarbon-Rezeptoren (74, 75). Das Mikrobiom und seine metabolische Maschinerie produzieren eine riesige Menge an Metaboliten, die als wichtige Botenstoffe zwischen Mikrobiom und Wirt fungieren. Kurze Fettsäuren (Acetate, Butyrate und Propionate) beeinflussen die Immunantwort (antiinflammatorische Zytokine) und die epitheliale Integrität via G-Protein-gekoppelte Rezeptoren und epigenetische Mechanismen (76–78). Selbst die Umstellung der Ernährung während einer Reise in eine andere kulturelle Umgebung hat einen nachweislichen Einfluss auf die Zusammensetzung des Mikrobioms, was wiederum die Darmmotilität beeinflusst (79).
Welche Assoziationen gibt es zwischen dem Mikrobiom und Krankheiten?
Wie beeinflusst das Mikrobiom unsere Gesundheit? Unterschiedlichste Studien fokussieren auf die Beschreibung des Mikrobioms und seine sich ändernden Zusammensetzungen im Laufe des Lebens bei spezifischen Krankheiten. Die Herausforderung besteht darin, zu erforschen, ob zwischen den Varianten des Mikrobioms und den unterschiedlichen Pathologien ein kausaler Zusammenhang besteht. Die Tabelle zeigt eine Übersicht möglicher Assoziationen spezifischer Krankheiten.
Probiotische Mixturen versprechen in diesem Zusammenhang vielfältige Optionen (80) zur Modulation des Mikrobioms, auch in der Pädiatrie (81). Ob das Mikrobiom mit derartigen Produkten über längere Zeit verändert und angepasst werden kann und ob somit der Entwicklung von Krankheiten vorgebeugt oder diese gar therapiert werden können, ist zweifelhaft. Die eindrücklichsten Beispiele für eine erfolgreiche Modulation des Mikrobioms liefert die sogenannte fäkale Transplantation. Ärzte und Patienten haben gegenüber dieser Methode jedoch üblicherweise einen gewissen Vorbehalt: Hierbei wird einem Patienten eine neue Darmflora von einen gesunden, meist verwandten Spender via Duodenalsonde oder Kolonoskopie appliziert (82). Die Erfolge bei schweren Infektionen mit Clostridium difficile sind sehr überzeugend und konnten mehrmals reproduziert werden (83). Das Konzept beruht auf der Rekonstitution des Mikrobioms im Darm. Die protektiven und regulierenden Funktionen der normalen Flora gegenüber Pathogenen sind vielfältig und wurden bei Patienten mit C.difficile-Kolitis oftmals über längere Zeiträume gestört (84) (Abbildung 2). Auch konnte die Insulinsensitivität bei adipösen Personen durch eine fäkale Transplantation von schlanken Spendern deutlich erhöht werden (85). Neben der Regulierung des Stoffwechsels und der Immunantwort sind weitere Funktionen des Mikrobioms wie die Hilfe beim Abbau und der Absorption essenzieller
Die Fäkaltransplantation von gesunden Spendern kann bestimmte Darmerkrankungen heilen.
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Nährstoffe, wie Vitamin B und K, zu nennen (86, 87). Ob in Zukunft durch Modulation des Mikrobioms ein effektiver Nutzen für eine Prophylaxe oder Therapie von Krankheiten erzielt werden kann, wird sich zeigen.
Danksagung: Ich danke Dr. Vladimira Hinic (Klinische Mikrobiologie, Universitätsspital Basel), Yvonne Hollenstein und Dominik Vogt (Applied Microbiology Research, Department Biomedizin) für die kritische Durchsicht des Manuskripts.
Der Autor wurde durch ein Forschungsstipendium des Schweizerischen Nationalfonds unterstützt (Ambizione Score, PZ00P3_154709).
Worin besteht die Herausforderung bei Mikrobiomstudien?
Die technischen Herausforderungen für das «next generation sequencing» und die damit verbundenen Kosten werden in den kommenden Jahren wahrscheinlich deutlich sinken. Die Preise der am häufigsten verwendeten Geräten sind bereits deutlich günstiger geworden. Die Komplexität der Materie ist im Moment dennoch kaum zu erfassen. Täglich werden Resultate publiziert, und in der Literatur wird praktisch alles mit dem Mikrobiom assoziiert – oftmals finden sich hier auch fragwürdige Assoziationen. Es bleibt zu bedenken, dass diese Studien nur Korrelationen aufzeigen – ähnlich wie schon bei genomweiten Assoziationsstudien kann keine Kausalität abgeleitet werden. Hier benötigen wir aufwendige kontrollierte Langzeitstudien am Menschen. Einfach zu kontrollierende Studien wie beispielsweise an Mäusen lassen sich nur bedingt auf den Menschen übertragen. Die Reproduzierbarkeit von Mikrobiomstudien wird zeigen, was nur eine schöne Schlagzeile war und was wirklich Bedeutung hat. Es gibt sehr viele unbekannte und schlecht kontrollierbare Variablen, welche einen Einfluss auf das menschliche Mikrobiom haben. Selbst Einflussfaktoren wie das Klima, der zirkadiane Rhythmus und die UV-Strahlung sind denkbar. Dazu kommt die sehr hohe Diversität beim Menschen, die durch genetische und kulturelle Einflüsse bestimmt wird. Der Frage nach der Diversität des Mikrobioms drängt sich auch die Suche nach einem «Kernmikrobiom» (core microbiome) auf, das heisst einer Gruppe von Bakterien, die bei allen Menschen gleich ist (88). Die rasante technologische Entwicklung der letzten Jahre hat zu einer exponentiellen Zunahme des mikrobiologischen Wissens geführt. Waren im Jahr 1980 nur 1800 validierte Bakterienspezies bekannt, sind es zurzeit über 10 000, und jedes Jahr kommen 500 neue dazu (89). Die Komplexität der sehr aufwendigen Bioinformatik lässt «Schnellschuss»- oder «Wirschauen-einmal-was-wir-finden»-Studien wie früher nicht mehr zu. In Zukunft wird es eine der grössten Aufgaben der klinischen Mikrobiologen sein, die unglaublichen Datenmengen der genom- und proteombasierten Verfahren vernünftig aufzuarbeiten und den klinischen Kollegen und Patienten verständlich zu kommunizieren.
Korrespondenzadresse: PD Dr. med. Dr. phil. Adrian Egli Klinische Mikrobiologie Universitätsspital Basel Petersgraben 4 4031 Basel E-Mail: adrian.egli@usb.ch
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