Transkript
EDITORIAL
C hronische Krankheiten und Schlafstörungen standen an der Jahrestagung der Schweizer Gesellschaft für Pädiatrie im Mittelpunkt, die dieses Mal gemeinsam mit der Schweizerischen Gesellschaft für Schlafforschung, Schlafmedizin und Chronobiologie in Interlaken ausgerichtet wurde. Aus der Fülle der interessanten Vorträge und Poster haben wir eine Auswahl besonders praxisrelevanter Kongressthemen für Sie ausgesucht, über die wir in dieser Ausgabe der PÄDIATRIE berichten. Dabei geht es zum einen um Themen, die von vielen sicher spontan mit dem Stichwort «chronische Krankheiten» assoziiert werden, wie etwa die Ernährung: Wie diagnostiziert man Malnutri-
gendlichen meist regelmässig beim Arzt sind, wird die Pubertät bei ihnen oft «übersehen» – und zwar in zweierlei Hinsicht. Bei den einen wird eine verzögerte pubertäre Entwicklung nicht als Problem wahrgenommen, bei anderen, insbesondere bei Jugendlichen mit Behinderungen, wird gar nicht oder zu wenig an den Beratungsbedarf zu allen Fragen der Sexualität gedacht; mehr dazu finden Sie in unserem Bericht ab Seite 25. Ein weiteres Thema, dem noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird, ist die Frage nach den Problemen von Kindern chronisch kranker Eltern. Auch hierzu war an der Tagung in Interlaken ein sehr interessanter Vortrag zu hören, den wir für Sie ab Seite 8 zusammengefasst haben.
Dr. Renate Bonifer Redaktorin PÄDIATRIE renate.bonifer@rosenfluh.ch
Worüber man sprechen sollte
tion? Wann braucht es orale Supplemente, wann enterale oder parenterale Ernährung? Welche Neuigkeiten gibt es zum Thema Vitamine? Es ist den Organisatoren der Tagung gelungen, neben den üblichen Themen auch Ungewöhnliches ins Programm zu bringen – Aspekte, über die im Zusammenhang mit chronischen Krankheiten noch zu selten gesprochen wird. So ging es in einem der Hauptvorträge um ein doppeltes Tabu: Behinderung oder chronische Krankheit und Sexualität. Obwohl diese Kinder und Ju-
Zu guter Letzt möchte ich Sie noch auf eine interessante Übersicht aufmerksam machen, die wir neben den Kongressberichten ab Seite 31 in diese Ausgabe genommen haben. Darin geht es um die Selbstmedikation und Adhärenz bei Kindern und Jugendlichen, ebenfalls ein Thema, über das noch zu wenig gesprochen wird. Ich wünsche Ihnen eine gleichermassen aufschlussreiche wie kurzweilige Lektüre.
Renate Bonifer
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