Transkript
ALLERGIE
Omalizumab als Unterstützung bei der Hyposensibilisierung?
Eine neue Anwendungsmöglichkeit für den IgE-Blokker könnte die Unterstützung von Hyposensibilisierungstherapien sein. In einer kürzlich publizierten, kleinen Phase-I-Studie mit 25 Patienten mit Nahrungsmittelallergien (5) zeigte sich, dass die Vorbehandlung mit Omalizumab die Hyposensibilisierung beschleunigte. Die Patienten mit der Vorbehandlung erreichten den primären Endpunkt (4 g allergene Proteine ohne Probleme essen) im Mittel bereits nach 18 Wochen gegenüber 85 Wochen mit dem normalen Hyposensibilisierungsprotokoll.
Renate Bonifer
Literatur: 1. Normansell R, Walker S, Milan SJ,Walters EH, Nair P. Omalizumab for asthma in adults and children. Cochrane Database of Systematic Reviews 2014, Issue 1. Art. No.: CD003559. DOI: 10.1002/14651858.CD003559.pub4. 2. Milgrom H et al. Treatment of Childhood Asthma With Anti-Immunoglobulin E Antibody (Omalizumab). Pediatrics 2001;108;e36 DOI: 10.1542/peds.108.2.e36. 3. Lanier B et al. Omalizumab for the treatment of exacerbations in children with inadequately controlled allergic (IgE-mediated) asthma. J Allergy Clin Immunol 2009; 124 (6): 1210–1216. 4. Roth S et al. Empfehlungen zur Behandlung der obstruktiven Atemwegserkrankungen im Kindesalter (SGPP/PIA-CH 2009). Paediatrica 2009; 20 (3): 44–51. 5. Bégin P et al. Phase 1 results of safety and tolerability in a rush oral immunotherapy protocol to multiple foods using Omalizumab. Allergy Asthma Clin Immunol 2014; 10 (1): 7.
BUCHTIPP
Sport trotz Verletzung oder orthopädischer Erkrankung
V erletzungen und orthopädische Erkrankungen während des Wachstums im Kindes- und Jugendalter unterscheiden sich zum Teil erheblich von denjenigen bei Erwachsenen. Häufig betrifft dies sowohl die Diagnose als auch das weitere Vorgehen. Angemessene sportliche Betätigung fördert bekanntermassen sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit – birgt aber gleichzeitig immer auch ein je nach Sportart unterschiedlich hohes Überlastungs- und Verletzungsrisiko. Kindern und Jugendlichen wird der Sport nach Verletzungen und bei Erkrankungen des Bewegungsapparates aus Angst vor weiteren Verletzungen oder langfristigen Schäden noch allzu oft verboten. Dieses neue Buch will Ärzten helfen, die Sporttauglichkeit der Heranwachsenden adäquat zu beurteilen. Es richtet sich aber auch an Sportlehrer, Trainer und Physiotherapeuten. Man findet hier Antwort auf zentrale Fragen: Welche Sportart ist bei Erkrankungen und Verletzung zu welchem Zeitpunkt möglich? Worauf ist zu achten? Welche Sportarten sind sinnvoll im Sinn der Prävention?
61 Autoren aus Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz geben in dem umfangreichen und reich bebilderten Werk einen umfassenden Überblick zu allen Aspekten der Sportorthopädie und -traumatologie im Kindes- und Jugendalter. In den einführenden Kapiteln geht es um die Grundlagen, wie die Bedeutung des Sports für Wachstum und Entwicklung inklusive grundlegender Erläuterungen zum Skelettwachstum sowie eine detaillierte Übersicht zu den verschiedenen Trainingszielen (Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit). Auch ein Kapitel über die Bedeutung des Sports für Kinder und Jugendliche aus sozialmedizinischer Sicht fehlt nicht. Den grössten Teil nehmen die Kapitel über Verletzungs- und Überlastungsschäden sowie Sport bei orthopädischen Erkrankungen ein. Was das Buch für die Praxis besonders attraktiv
macht, sind nicht zuletzt auch die Ausführungen zu den Kriterien der häufig zu unrecht erteilten «Befreiung» vom Schulsport sowie die Bewertung von 21 Individual- und Mannschaftssportarten, für die jeweils systematisch Verletzungsrisiken und deren Prävention aufgeführt werden. Auch an Kinder und Jugendliche im Rollstuhl wurde gedacht. Dem Rollstuhlsport ist ein eigenes Kapitel gewidmet.
RBO
Sportorthopädie und -traumatologie im Kindes- und Jugendalter. Empfehlungen zur Sporttauglichkeitsprüfung und zur Sportausübung bei Verletzungen und Erkrankungen. Von Holger Schmitt (Hrsg.). 461 Seiten, 261 Abbildungen mit 345 Einzeldarstellungen und 41 Tabellen; Deutscher Ärzte-Verlag 2014; Fr. 94,90; ISBN 978-3-7691-0614-5.
30 2/14