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Editorial
D er WHO zufolge bewegen sich heutige Kinder und Jugendliche zu wenig. Es schient, dass es auch hierzulande immer mehr junge «Couch Potatoes» gibt, die lieber fernsehen und die dort angepriesenen Milchschnitten essen als auf zwei Beinen durch die Gegend zu fetzen. Kürzlich hat das Bundesamt für Sport ein nationales Projekt lanciert («Aktive Kindheit», S. 21), mit welchem Kinder und Jugendliche wieder vermehrt für den Sport und die Aktivität motiviert werden sollen. Vieles spricht dafür, dass es gesundheitlich von grosser Bedeutung ist, wenn Kinder sich schon früh genügend bewegen. Es geht dabei nicht nur darum, das Normalgewicht zu halten oder zu erreichen, sondern auch um
Sp... muss sein
gesundes, körperliches Wachstum und um die Prävention von späteren Krankheiten wie Osteoporose. Auch Ärztinnen und Ärzte in der Praxis können dazu beitragen, Kinder und Jugendliche für den Sport zu motivieren. Was aber ist einem Kind in der Sprechstunde zu viel oder zu wenig gesagt? Mit Erwachsenen ist man bei der Prävention von Herz-Kreislauf-Krankheiten vorsichtiger geworden, was Empfehlungen zu sportlicher Aktivität anbelangt: Viele bislang unsportliche Patientinnen erschrecken, wenn sich das Wort «Sport» nur schon hören – und unternehmen daraufhin gar nichts. Als realistischer gilt heute, Bewegung zu «verschreiben», die in den Alltag eingebaut werden kann, wie
etwa eine Tramstation früher auszusteigen und den restlichen Weg zu Fuss gehen oder Treppen zu steigen statt den Lift zu benützen. Bei jungen Patienten würde eine solche ärztlich empfohlene Minimallösung wohl seltsam wirken. Schliesslich identifizieren sich Kinder noch nicht so klar als «sportlich» oder «unsportlich» und lassen sich im Allgemeinen leichter zu neuen Erfahrungen überreden. Weniger förderlich für eine gute Compliance ist hingegen die Tatsache, dass sie häufig nicht mit Krankheiten in die Praxis kommen, die ihnen Grund für eine sofortige Lebensstiländerung gäben (und die Osteoporose-Beschwerden liegen noch in ferner Zukunft). So würde wohl der Versuch, den Sport als vernünftige Massnahme für eine bessere Gesundheit zu verkaufen, bei den meisten Kindern scheitern. Um ihnen die Vielfalt an sportlichen Möglichkeiten – mehr als Treppensteigen, aber auch nicht unbedingt der Kickbox-Weltmeistertitel – schmackhaft zu machen, braucht es vor allem die Überzeugungskraft, dass Sport und Bewegung Spass machen – für Kinder der wirksamste Anreiz.
Alexandra Suter
P Ä D I AT R I E
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10. Jahrgang, Heft 4/2004 – ISSN 1424-8468
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