Transkript
Prisma
Aktuelles Programm der Krebsliga:
«Yes! We can – I can!»
Nach der Krebstherapie sehnen sich viele Patientinnen und Patienten nach einem möglichst normalen Leben. Viele Betroffene erleben die Rückkehr an den Arbeitsplatz als fördernd auf dem Weg zurück in den Alltag. Zudem wirkt sich genügend Bewegung positiv auf das Wohlbefinden aus. Die Krebsliga Schweiz stellt diese zwei Aspekte ins Zentrum der internationalen Kampagne «We can – I can».
Dank enormen Fortschritten in der Früherkennung und Behandlung von Krebs überleben immer mehr Menschen ihre Erkrankung. Diese Gruppe der Langzeitüberlebenden – die «Cancer Survivors» – wächst rasant: Bis 2030 werden in der Schweiz rund 500 000 Menschen mit einer Krebsdiagnose leben. Dies stellt die Betroffenen, das Umfeld und die Gesellschaft vor Herausforderungen. Die Krebsliga nutzte den diesjährigen von der UICC koordinierten internationalen Weltkrebstag, der unter dem Motto «We can – I can» steht, um aufzuzeigen, was das Umfeld und die «Cancer Survivors» selber tun können, damit nach der Therapie die Rückkehr in den Alltag gelingt. Dabei stellt sie Arbeit und Sport in den Fokus.
Zurzeit mehr als 320 000 Langzeitüberlebende Krebs begegnet uns allen – im privaten und zunehmend auch im beruflichen Umfeld. In der Schweiz leben mehr als 320 000 «Cancer Survivors»; 64 000 davon sind im erwerbsfähigen Alter. Viele arbeiten nach oder während der Therapie weiter. Dies konfrontiert Führungskräfte und HR-Verantwortliche mit zahlreichen Fragen: Wie kann ich erkrankte Mitarbeitende optimal begleiten und unterstützen? Wie lange ist für die Kolleginnen und Kollegen eine Mehrbelastung zumutbar?
Coaching für Arbeitgeber von Krebsbetroffenen Die Diagnose wirft rechtliche, finanzielle und zwischenmenschliche Fragen auf. Häufig sind Vorgesetzte mit der Komplexität überfordert und benötigen Rat. Genau für solche Situationen ist die Krebsliga mit ihren Coachingangeboten eine Anlaufstelle für Arbeitgeber. Der neue
telefonische Beratungsdienst gibt unkompliziert Erstauskunft zu Fragen zum Berufsalltag von krebskranken Mitarbeitenden. Zudem bieten einige kantonale Krebsligen bereits Beratungsangebote vor Ort an, bei anderen Ligen sind Angebote im Aufbau. Ergänzend dazu bietet die Krebsliga Workshops für Vorgesetzte an, in denen Lösungsansätze aufgezeigt werden. Eine erkrankte Person achtsam zu begleiten und dabei die Interessen der Teamkollegen und des Betriebs zu wahren, ist ein Balanceakt.
Betroffene am Arbeitsplatz unterstützen Und: Was kann eine an Krebs erkrankte Person selber tun, damit der Verbleib im Arbeitsprozess oder der Wiedereinstieg gelingt? Wie lernt sie mit den Folgen der Krankheit und der Behandlung umzugehen? Viele Krebsbetroffene leiden unter anhaltenden Erschöpfungszuständen, Konzentrationsproblemen oder Schmerzen. Betroffene können sich bei ihrer Rückkehr an den Arbeitsplatz von der Krebsliga begleiten lassen – sei dies durch das Beratungsangebot des Krebstelefons oder in einem persönlichen Gespräch bei einer der 19 kantonalen und regionalen Krebsligen.
Lebensqualität mit körperlicher Aktivität steigern Es gibt viele Wege, die belastenden Nebenwirkungen einer Krebserkrankung und der Therapien zu reduzieren, die chronische Müdigkeit («Fatigue») zu reduzieren, die körperliche Leistungsfähigkeit aufzubauen und das Selbstvertrauen zurückzugewinnen. Ausreichend Bewegung ist einer der wichtigsten Wege. Deshalb rät die Krebsliga Krebsbetroffe-
nen, aktiv zu bleiben oder zu werden: Be-
wegung ist nicht nur ein wichtiger Be-
standteil eines gesunden Lebensstils ge-
nerell, sondern auch ein wichtiger Pfeiler
in der onkologischen Rehabilitation und
in den ambulanten Krebssportgruppen
der kantonalen Ligen. Bewegung stärkt
das Lebensgefühl und Selbstvertrauen,
ordnet die Gedanken und hilft dem Be-
troffenen, seinem Körper nach der Krank-
heit wieder zu vertrauen. Studien mit
Darm- und Brustkrebspatienten lassen
zudem vermuten, dass die Wahrschein-
lichkeit einer erneuten Krebserkrankung
mittels körperlicher Aktivität gesenkt
werden kann. Wer sich bewegt, verträgt
im Schnitt nicht nur viele Chemotherapi-
en besser, sondern hat auch ein geringe-
res Risiko, einen Rückfall zu erleiden.
Onkologische Rehabilitationsprogramme
verbessern die Lebensqualität von Krebs-
betroffenen und erleichtern die Wieder-
eingliederung in den Alltag und ins Be-
rufsleben.
L
Flavia Nicolai /hir
Quelle: Medienmitteilung Krebsliga Schweiz, Januar 2017.
Weitere Infos: Flavia Nicolai Krebsliga Schweiz – Medienstelle Tel.: 031-389 94 13 E-Mail: media@krebsliga.ch
Kasten
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L Krebstelefon & Helpline
Krebstelefon: 0800 11 88 11 Montag bis Freitag: 9 bis 19 Uhr E-Mail: helpline@krebsliga.ch
L Chat
Montag bis Freitag: 11 bis 16 Uhr Forum: www.krebsforum.ch Skype: krebstelefon.ch Montag bis Freitag: 11 bis 16 Uhr
L Weitere Angebote (Broschüren etc.):
Internet: www.krebsliga.ch
46 SCHWEIZER ZEITSCHRIFT FÜR ONKOLOGIE 1/2017