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Im Fokus: Individualisierte Therapie des Bronchialkarzinoms
Aktuelle Therapiekonzepte beim fortgeschrittenen NSCLC
Optionen 2015
Beim nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) bleibt die palliative duale platinbasierte Chemotherapie in der metastasierten Situation Behandlung der Wahl (mit einem medianen Überleben von zirka 12 Monaten), sofern keine bekannte Drivermutation vorliegt. Die zielgerichtete Therapie verlängert signifikant das Überleben und verbessert die Lebensqualität. Immuncheckpoint-Modulatoren sind eine weitere vielversprechende neue Option.
MICHAEL MARK
SZO 2015; 4: 12–17.
Michael Mark
Das nichtkleinzellige Lungenkarzinom (NSCLC) ist mit 85 bis 90% die häufigste Form des Lungenkrebses (1). Der Grossteil der Patientinnen und Patienten mit NSCLC wird im metastasierten Stadium diagnostiziert mit einem medianen Überleben von etwa 10 bis 12 Monaten (2). Bis vor wenigen Jahren stellte eine palliative Chemotherapie die einzige lebensverlängernde Therapiemöglichkeit in dieser Situation dar. Seit der Entdeckung molekularer Veränderungen im Tumorgenom sowie dem Wiedererwachen immuntherapeutischer Ansätze stehen uns nun weitere Behandlungsoptionen zur Verfügung.
Konventionelle Chemotherapie und Angiogenese-Inhibition
Die duale platinbasierte palliative Chemotherapie ist beim metastasierten NSCLC ohne Nachweis molekularer Veränderungen weiterhin die standardmässige Erstbehandlung. Bei Plattenepithelkarzinomen werden typischerweise Platinkombinationen mit Gemcitabin oder einem Taxan, bei Adenokarzinomen in der Regel Pemetrexed (Alimta®), bei nachgewiesenem Überlebensvorteil eingesetzt (3, 4). Bei Adenokarzi-
ABSTRACT
Current treatment concepts in advanced NSCLC
Non small cell lung cancer (NSCLC) is the most common type of lung cancer. Palliative platinum-doublet chemotherapy remains the treatment of choice in the metastatic setting without a known driver mutation. Targeted therapy is pushing the boundary to significantly improve patient outcomes and quality of life. Immune checkpoint modulators have become a new promising treatment option.
Keywords: Non-small cell lung cancer, targeted therapy, immune checkpoint modulator.
nomen besteht in der Schweiz in der Erstlinientherapie zudem die Zulassung für den gegen den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF) gerichteten Antikörper Bevacizumab (Avastin®). Auch in der zweiten Therapielinie wurden Inhibitoren der Angiogenese beim NSCLC geprüft. Sowohl mit Nintedanib als auch mit Ramucirumab konnte in Kombination mit dem Standardzweitlinien-Chemotherapeutikum Docetaxel ein kleiner Überlebensvorteil gegenüber Docetaxel alleine nachgewiesen werden (5, 6). Interessanterweise scheinen insbesondere Patientinnen und Patienten mit Adenokarzinomen mit einer Krankheitsprogression innerhalb von 9 Monaten nach begonnener Erstlinienbehandlung von einer solchen Behandlung zu profitieren. Die Therapien mit Ramucirumab und Nintedanib sind in der Schweiz für die Behandlung des NSCLC aber nicht zugelassen.
Immuntherapien
Das Immunsystem spielt bei der Kontrolle und der Eradikation von Krebserkrankungen eine wichtige Rolle. Malignome haben die Eigenschaft, eine effektive Antitumorantwort des Immunsystems durch multiple immunsuppressive Mechanismen verhindern zu können. Mit der Entwicklung zielgerichteter Antikörper gegen negative immunologische Regulatoren (sog. Checkpoints) scheint ein wichtiger neuer Therapieansatz in der Behandlung verschiedener Tumorarten inklusive NSCLC gefunden worden zu sein. Der zytotoxische T-Lymphozyten-assoziierte Antigen4-Rezeptor (CTLA-4) war der erste klinisch untersuchte Immuncheckpoint-Rezeptor. Die Wirksamkeit des anti-CTLA-4-Antikörpers Ipilimumab (Yervoy®) wurde beim NSCLC in Kombination mit Carboplatin
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MHC mit Antigen
T-ZellRezeptor
Dendritische Zelle
T-Zelle
Tumor
Lymphknoten
Tumormikroumgebung
adaptiert nach Postow et al. J Clin Oncol 33: 1974–1982
Abbildung 1: PD-1-immunologischer Checkpoint: Die Expression von PD-1 auf aktiven T-Zellen und deren Interaktion mit den Liganden PD-L1 und PD-L2 auf antigenpräsentierenden Zellen in Lymphknoten führen zu einer Negativregulation der T-Zell-Aktivität. PD-L1-exprimierende Tumore interagieren in der Tumormikroumgebung mit PD-1 auf T-Zellen mit folgender Supprimierung der T-Zell-Effektorfunktion.
medianes Gesamtüberleben, Monate: 12,2
9,4
Hazard Ratio: 0,73 (96%-KI: 0,59; 0,89); p = 0,0015
Gesamtüberleben (OS)
Anzahl Patienten
Zeit (Monate)
adaptiert nach Paz-Ares et al. J Clin Oncol 2015; 33 (suppl): abstr LBA109
Abbildung 2: Gesamtüberlebensdaten der Phase-III-Studie mit Nivolumab im Vergleich zu Docetaxel bei Patienten mit metastasiertem Adenokarzinom der Lunge in der zweiten Therapielinie.
und Paclitaxel geprüft – mit dem Resultat einer geringen Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (7). Vielversprechendere Daten zeigten Untersuchungen mit den gegen das «programmed cell death protein 1» (PD-1 und PD-L1) gerichteten Antikörpern (Abbildung 1). Sowohl bei metastasierten Plattenepithel- als auch Adenokarzinomen konnte mit dem anti-PD-1-Immuncheckpoint-Inhibitor Nivolumab in zwei separaten Phase-III-Studien eine Verbesserung des Gesamtüberlebens um 3 Monate in der zweiten Therapielinie im Vergleich zum Standardarm mit Do-
cetaxel erzielt werden (8, 9). Das Nebenwirkungsprofil ist günstig, insbesondere treten im Vergleich zu den anti-CTLA-4-Antikörpern Autoimmunreaktionen deutlich seltener auf. Eine kleinere Anzahl von Patienten scheint einen langfristigen Benefit mit anhaltenden Remissionen von dieser Behandlung zu haben (Abbildung 2). Trotz des teilweise dramatischen Ansprechens profitiert jedoch nur ein Teil der Patienten mit NSCLC von einer Immuntherapie, weshalb nach prädiktiven Markern zur besseren Patientenselektion gesucht wird. Bei Patienten mit metastasiertem Adenokarzinom korrelierte die PD-L1-Expres-
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Im Fokus: Individualisierte Therapie des Bronchialkarzinoms
PD-L1-Expressionslevel Nivolumab
(n)
Gesamtüberleben
≥ 1% < 1% ≥ 5% < 5% ≥ 10% < 10% 123 108 95 136 86 145 Nicht quantifizierbar 61 bei Studienbeginn Progressionsfreies Überleben ≥ 1% < 1% ≥ 5% < 5% ≥ 10% < 10% Nicht quantifizierbar 123 108 95 136 86 145 61 bei Studienbeginn Docetaxel (n) 123 101 86 138 79 145 66 123 101 86 138 79 145 66 Nicht stratifizierte Hazard Ratio (95%-KI) 0,59 (043; 0,82) 0,90 (0,66; 1,24) 0,43 (0,30; 0,63) 1,01 (0,77; 1,34) 0,40 (0,26; 0,59) 1,00 (0,76; 1,31) 0,91 (0,61; 1,35) 0,70 (0,53; 0,94) 1,19 (0,88; 1,61) 0,54 (0,39; 0,76) 1,31 (1,01; 1,71) 0,52 (0,37; 0,75) 1,24 (0,96; 1,61) 1,06 (0,73; 1,56) «Interaction» p-Wert 0,0646 0,0004 0,0002 0,0227 <0,0001 0,0002 adaptiert nach Paz-Ares et al. J Clin Oncol 2015; 33 (suppl): abstr LBA109 Abbildung 3: PD-L1-Expression und Therapieeffekt bei Patienten mit metastasiertem Adenokarzinom der Lunge in der 2. Therapielinie in der Phase-3-Studie mit Nivolumab im Vergleich zu Docetaxel. sion mit dem Ansprechen auf die Behandlung mit Nivolumab (Abbildung 3). Hinweise für die Prädiktion der PD-L1-Expression finden sich auch bei weiteren Checkpoint-Inhibitoren wie dem anti-PD-1-Antikörper Pembrolizumab oder dem anti-PD-L1-Antikörper Atezolizumab (10, 11). Untersuchungen mit Pembrolizumab konnten anhaltende Ansprechraten in bis zu 45% der Fälle zeigen, falls eine PD-L1-Expression in mindestens 50% der Tumorzellen vorliegt, welche nach bisherigem Kenntnisstand in zirka 25% der Fälle nachgewiesen werden kann. Infolge der Heterogenität der PD-L1Expression im Tumorgewebe sowie deren grosser Variabilität mit den unterschiedlichen anti-PD-1und anti-PD-L1-Antikörpern kann dieser Biomarker zurzeit noch nicht zur Prädiktion hinzugezogen werden. Man darf gespannt sein auf weitere Studienresultate mit anti-PD-1- und anti-PD-L1-gerichteten Antikörpern in der ersten Linie, insbesondere auch in Kombination mit anti-CTLA-4-Antikörpern bei Patienten mit fortgeschrittenen NSCLC. Erste Phase-I-Studiendaten solcher Kombinationen bei vorbehandelten Patienten mit metastasiertem NSCLC wurden an der diesjährigen ASCO-Jahrestagung präsentiert. Unabhängig von der PD-L1-Expression zeigt sich ein über mehrere Monate dauerndes Ansprechen in über 30% der Fälle – bei jedoch deutlich erhöhter Toxizität (12). Die Behandlung mit Nivolumab ist in der Schweiz in der zweiten Therapielinie beim NSCLC im Rahmen eines «early access»-Programmes möglich. Es bleibt abzuwarten, ob die grossen Erwartungen in diese immuntherapeutischen Moleküle in den Folgestudien erfüllt werden können. Ein grosses Fragezeichen muss hinter die exzessiven Kosten gesetzt werden, welche damit verursacht werden. EGFR-gerichtete Therapie Die Entdeckung von Mutationen der epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptortyrosinkinase (epidermal growth factor receptor, EGFR) und die Entwicklung von EGFR-Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) konnten die Aussichten beim metastasierten NSCLC deutlich verbessern. Diese Mutation kann in etwa 10 bis 15% der Nichtplattenepithel-NSCLC nachgewiesen werden. Mit den EGFR-TKI der ersten Generation, Erlotinib (Tarceva®) und Gefitinib (Iressa®), sowie dem irreversibel an den Rezeptor bindenden ZweitgenerationsTKI Afatinib (Giotrif®) stehen wirksame und im Vergleich zu einer konventionellen Chemotherapie nebenwirkungsärmere Moleküle mit Ansprechraten über 60% und einem mittleren progressionsfreien Überleben von etwa einem Jahr zur Verfügung (13). Mit Afatinib konnte bei Patienten mit einer Deletion im Exon 19 für einen EGFR-TKI in der ersten Therapielinie erstmalig ein Überlebensvorteil nachgewiesen werden – mit einer mittleren Überlebensdauer von beinahe drei Jahren (14). Bereits wurde mit der sogenannten GatekeeperMutation T790M der häufigste erworbene Resistenzmechanismus unter einer EGFR-gerichteten Behandlung identifiziert (15). Das führte zur Entwicklung von EGFR-TKI der dritten Generation, welche auch die T790M-Mutation bei in vitro verminderter Aktivität gegen den Wildtyp-EGFR blockieren, womit das Nebenwirkungsprofil günstig beeinflusst werden könnte. 14 SCHWEIZER ZEITSCHRIFT FÜR ONKOLOGIE 4/2015 Im Fokus: Individualisierte Therapie des Bronchialkarzinoms Mit diesen neueren Molekülen konnten bei Patienten nach aufgetretener T790M-Resistenz unter Erstlinientherapie mit EGFR-TKI nochmals Ansprechraten um 60% erreicht werden, welche durchschnittlich über 9 Monate anhielten (16, 17). Der Einsatz dieser Drittgenerations-TKI in der ersten Linie bei Patienten mit EGFR-mutierten NSCLC scheint die Aktivität weiter zu verbessern (18), sodass sie nun in Phase-III-Protokollen geprüft werden. Ein logischer Therapieansatz in der Behandlung von Patienten mit EGFR-mutiertem metastasiertem NSCLC könnte die Kombination eines EGFR-TKI mit einem Immuncheckpoint-Inhibitor sein. Erste Ergebnisse zeigen Aktivität (19), weshalb auch dieses Vorgehen weiterverfolgt wird. Demzufolge sollten auch Patienten mit EGFR-mutiertem metastasiertem NSCLC wenn immer möglich im Rahmen eines Studienprotokolls behandelt werden. ALK- und ROS1-gerichtete Therapie ALK (anaplastic lymphoma kinase) ist eine weitere Tyrosinkinase, deren Fusion mit EML4 (echinoderm microtubule-associated protein-like 4) oder anderen Partnern in seltenen Fällen bei Patienten mit metastasiertem Adenokarzinom der Lunge nachgewiesen werden kann (in etwa 5% der Fälle). Auch hier steht mit dem ALK-TKI Crizotinib (Xalkori®) ein hochwirksames Medikament zur Verfügung mit durchschnittlich bis zu einem Jahr anhaltendem Ansprechen in über 70% der Fälle (20). Ähnlich gute Resultate mit Crizotinib liegen bei Patienten mit der noch selteneren Genfusion ROS1-(c-ros oncogene 1) vor – welche sich mit der ALK-Kinase-Domäne signifikante Homologien teilt (21). Crizotinib ist in der Schweiz bis anhin nur bei vorbehandelten Patienten mit ALK-positivem Bronchuskarzinom zugelassen. Bei ALK- und ROS1-positiven NSCLC befinden sich bereits neuere und spezifischere TKI in der klinischen Prüfung. Erste Daten bei ALK-positivem NSCLC wurden dieses Jahr an der European Lung Cancer Conference (ELCC) in Genf sowie an der ASCO-Jahrestagung vorgestellt. In einer Phase-II-Studie zeigte sich eine ermutigende Anzahl von Remissionen insbesondere auch im ZNS (22). Das ist von besonderer Wichtigkeit, da bei ALK-positiven Patienten überdurchschnittlich häufig eine Hirnmetastasierung im Verlauf der Erkrankung zu finden ist. BRAF-Mutationen beim NSCLC BRAF-Mutationen kommen beim NSCLC in etwa 2 bis 3% der Fälle vor. Eine Behandlung mit einem BRAF-Inhibitor analog zum malignen Melanom scheint in diesem Falle zielführend, jedoch handelt es sich beim metastasierten NSCLC in nur etwa der Hälfte der Fälle um die spezifische V600E-Mutation, für die eine gezielte Therapiemöglichkeit existiert. Kleine retrospektive Analysen mit dem BRAF-Inhibi- tor Vemurafenib (Zelboraf®) konnten bei Vorliegen einer V600E-Mutation gute Ansprechraten nachweisen. An der ASCO-Jahrestagung 2015 wurden erste Zwischenresultate einer Phase-II-Studie, einer Kombinationsbehandlung mit dem BRAF-Inhibitor Dabrafenib (Tafinlar®) und dem MEK-Inhibitor Trametinib, präsentiert mit Ansprechraten > 60% bei vorbehandelten Patienten mit metastasiertem NSCLC mit einer V600E-Mutation, weshalb diesem Therapieansatz weiter nachgegangen wird (23).
RET-Fusionen beim NSCLC
RET (rearranged during transfection) ist ein Fusionsgen mit verschiedenen Partnern wie KIF5B (kinesin family member 5B), CCDC6, NCOA4 und TRIM33, welches in 1 bis 2% der Fälle bei Adenokarzinomen vorzugsweise bei Nichtrauchern nachgewiesen werden kann. Ein spezifischer RET-Inhibitor ist bisher nicht erhältlich. Interessante Phase-II-Daten wurden auch diesbezüglich am ASCO-Kongress mit dem Multikinase-Inhibitor Cabozantinib bei Patienten mit RET-positivem NSCLC im Stadium IV gezeigt mit 38% bestätigten Partialremissionen und einem medianen progressionsfreien Überleben von 7 Monaten (24).
PARP-Inhibitoren beim NSCLC
Durch die Hemmung des Poly-ADP-Ribose-Polyme-
rase-(PARP)-Enzyms, welches an der DNA-Reparatur
beteiligt ist, konnte ein weiterer möglicher Therapie-
ansatz in der Behandlung maligner Tumore gefun-
den werden. Ramalingam und Kollegen demonstrier-
ten an der ASCO-Jahrestagung dieses Jahr erste
Phase-II-Resultate mit dem PARP-Inhibitor Veliparib
in Kombination mit einer konventionellen platinba-
sierten Chemotherapie bei Patienten mit nicht vor-
behandeltem metastasiertem NSCLC. Ein Benefit
von Veliparib scheint vor allem bei aktiven Rauchern
vorzuliegen (Gesamtüberleben 12,5 vs. 5,4 Monate,
HR: 0,43 [95%-KI: 0,26–0,7] für die kombinierte Be-
handlung gegenüber einer alleinigen Chemothera-
pie mit Carboplatin und Paclitaxel) (25). Basierend
auf diesen Daten wurden bereits Phase-III-Studien-
protokolle initiiert.
L
Dr. med. Michael Mark Abteilung Medizinische Onkologie/Hämatologie Kantonsspital Graubünden 7000 Chur E-Mail: michael.mark@ksgr.ch
Der Autor hat keine Interessenkonflikte in Zusammenhang mit diesem Artikel anzugeben.
Verdankung Für die Durchsicht des Manuskripts und die wertvollen Anregungen danke ich meinem Kollegen Herrn Dr. med. Richard Cathomas.
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Im Fokus: Individualisierte Therapie des Bronchialkarzinoms
Quellen:
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Merkpunkte
L Die duale platinbasierte palliative Chemotherapie
ist beim metastasierten NSCLC ohne Nachweis mole-
kularer Veränderungen weiterhin die standardmäs-
sige Erstbehandlung.
L Mit dem PD-1-Immuncheckpoint-Inhibitor Nivolu-
mab konnte bei Patienten mit metastasierten NSCLC
in Phase-III-Studien eine Verbesserung des Gesamt-
überlebens um 3 Monate in der zweiten Therapielinie
erreicht werden.
L Weiterentwickelte EGFR- und ALK-TKI können Re-
sistenzmechanismen überwinden und nochmals
mehrere Monate andauernde Ansprechraten erzie-
len.
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Weitere Referenzen, die aus Restriktionsgründen nicht aufgeführt sind, können beim Autor erfragt werden.
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