Schweizer Zeitschrift für Onkologie 02/2015
Geriatrische Onkologie / 14th St. Gallen International Breast Cancer Conference
Screeningtest oder geriatrisches Assessment in der Onkologie?
Eine Bewertung beider Instrumente für die Praxis
In der Behandlung betagter Tumorpatienten wird empfohlen, neben einem Tumorassessment ein Patientenassessment durchzuführen, um strukturiert ihre individuellen gesundheitlichen Ressourcen und Defizite zu erfassen. Neben dem vollständigen geriatrischen Assessment besteht – aus zeitlichen Gründen – grosses Interesse an kurzen Screeningtests. Dieser Artikel beleuchtet Hintergründe, Studienresultate und internationale Empfehlungen für die Praxis.
Das Mammakarzinom bei betagten Frauen
Eine Diskussion zu Versorgungsprinzipien zwischen Geriatrie, Hausarztmedizin und Onkologie
Die Behandlung älterer Brustkrebspatientinnen rückt zunehmend in den Fokus des Interesses. Die Gruppe der über 80-Jährigen ist die am schnellsten wachsende Subgruppe. Die Behandlung dieser Hochbetagten setzt ein besonderes Verständnis für die Lebenssituation dieser Frauen voraus und erfordert von den behandelnden Ärzten ein hohes Mass an fachlicher und menschlicher Kompetenz. Im Folgenden werden Schweizer Daten zum Thema vorgestellt und kommentiert.
Die Behandlung des Prostatakarzinoms bei betagten Patienten
Für wen ist eine aktive Behandlung sinnvoll?
Inzidenz und Prävalenz des Prostatakarzinoms (PCa) steigen bekanntlich mit zunehmendem Alter, was angesichts der demografischen Alterung brisant wird. Dieser Artikel setzt sich mit der Entscheidungsfindung einer individuell optimalen Behandlungsstrategie für hochbetagte Patienten auseinander, wobei allgemein gilt: Je älter der Patient ist, desto gewichtiger werden nicht-PCa-spezifische Faktoren. Aktive und invasive Behandlungen bedürfen deshalb einer sorgfältigen Indikationsstellung.
SAKK-aktuell – Offene Studien der SAKK
Erfahrungen mit dem Nausea/Emesis-Kommunikations-Instrument (NEKI)
Ein Hilfsmittel für die Umsetzung evidenzbasierter Richtlinien zur Nausea/Emesis-Prophylaxe
Die erfolgreiche Anwendung der 5-Hydroxytrypt- amine-Rezeptor-Antagonisten (5-HT3) und Dexame- thason hat die Verhütung der Chemotherapie-indu- zierten Nausea und Emesis (CINE) bereits vor über einem Jahrzehnt revolutioniert. Fachpersonen emp- fanden diesen Durchbruch als einen der grössten Fortschritte in der onkologischen Supportivtherapie, und für Patienten bedeutete es eine unermessliche Erleichterung und Verbesserung der Lebensqualität. Ein weiterer Fortschritt erfolgte in den letzten Jahren durch die zusätzliche Anwendung eines Neurokinin- Rezeptorantagonisten (NK1RA), indem auch die ver- zögerte Nausea bei mittel- und hochemetogener Chemotherapie (MEC, HEC) während 120 Stunden nach Start der Chemotherapie noch wesentlich bes- ser verhütet werden kann (1).
EDITORIAL: Konsensfindung 2015 bei frühem Mammakarzinom
Die jeweils «optimale» Behandlung des neu, heute in vielen Teilen der Welt immer früher entdeckten Mammakarzinoms unterliegt einem Wandel. Angesichts der Vielfalt der klinischen Probleme und der Innovationskapazität der Pharmaforschung wird dieser Prozess noch lange andauern. So hat die kürzlich durchgeführte 14. St. Gallen International Breast Cancer Conference – wegen logistischer Probleme erstmals in Wien stattfindend – wieder eine ganze Reihe offener oder auch umstrittener therapeutischer Fragestellungen durch die internationale Konsensfindung zu klären versucht. Wie meistens wurden in diesem Erfahrungsaustausch auch neue (datenmässige) Schwachstellen aufgedeckt, welche durch neue klinische Studien zu klären bleiben.
Operative Radikalität in der Diskussion
Fragestellungen im Kontext heutiger multimodaler Therapiekonzepte
Die Chirurgie des Mammakarzinoms entwickelt sich weiter in Richtung weniger invasiver Verfahren – Brusterhaltung und Wächterlymphknotendissektion gelten als Standard der operativen Therapie. Vermeidung von Mastektomie und Axilladissektion gelingt im interdisziplinären Kontext multimodaler Therapiekonzepte.
Neue strahlentherapeutische Optionen des frühen Mammakarzinoms
Wichtige Konsensusempfehlungen 2015
Während der 14. St. Gallen International Breast Cancer Conference wurden neue Erkenntnisse seit der letzten Konferenz vor zwei Jahren besprochen, insbesondere die Indikationen für eine Strahlentherapie der Thoraxwand, die hypofraktionierte adjuvante Strahlentherapie und zudem neue Methoden in der Strahlentherapie.
Adjuvante Therapie des frühen Mammakarzinoms
Neues bei zielgerichteten Therapien – Bedeutung der Gensignaturen
Im Rahmen der St. Gallen International Breast Cancer Conference 2015 wurden sowohl neuere Erkenntnisse bekanntgegeben, darunter mögliche Modifikationen der Anti-HER2-Therapien und die Bedeutung von Gensignaturen, als auch Schlussfolgerungen für die klinische Praxis in der abschliessenden Konsensussession gezogen. Die derzeitige adjuvante Verabreichung von Trastuzumab über ein Jahr bleibt Standard bei entsprechender Indikation.
Medikamentöse Prävention des Mammakarzinoms
Rückblick und Update 2015
Im Sinne einer erweiterten primären Brustkrebsprävention für Risikopatientinnen werden prophylaktische Massnahmen durch möglichst einfache, gut verträgliche Strategien erforscht und diskutiert. Dieser Beitrag fasst die wichtigsten Aspekte des Pre-Conference-Workshops zum «Medical Prevention of Breast Cancer: Update 2015» zu Beginn der 14. St. Gallen International Breast Cancer Conference zusammen.
Pertuzumab-Kombination verlängert das Gesamtüberleben um 16 Monate
Metastasier ter, HER2-positiver Br ustkrebs/Studie CLEOPATRA
Die Zugabe von Pertuzumab (Perjeta®) zu Trastuzumab/Docetaxel bei metastasiertem, HER2-positivem Brustkrebs verlängert das mediane Gesamtüberleben signifikant auf 56,5 Monate (unter der Kombination ohne Pertuzumab 40,8 Monate). Dies bestätigten die kürzlich publizierten finalen Resultate der CLEOPATRA-Studie nach dem festgelegten finalen Follow-up von 50 Monaten.
Die Androgenrezeptor-gerichtete Therapie zeitlich korrekt gesetzt
Fortgeschrittenes Prostatakarzinom
Das therapeutische Armamentarium zur Behandlung des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms hat sich in den letzten Jahren bemerkenswert erweitert. Die Aufgabe besteht jetzt darin, den richtigen Zeitpunkt für die richtige Therapie beim richtigen Patienten zu definieren. Beim Jahreskongress der EAU wurden wichtige Studienergebnisse zum Einsatz der neuen Androgenrezeptor-gerichteten Therapien präsentiert.
Impressum
Inhalt
Im Fokus: Geriatrische Onkologie
- EDITORIAL: Krebserkrankung bei betagten Menschen
- Screeningtest oder geriatrisches Assessment in der Onkologie?
- Das Mammakarzinom bei betagten Frauen
- Die Behandlung des Prostatakarzinoms bei betagten Patienten
SAKK aktuell - Offene Studien
ORIGINALARBEIT
UPDATE: «Primary Therapy of Early Breast Cancer»
- EDITORIAL: Konsensfindung 2015 bei frühem Mammakarzinom
- Operative Radikalität in der Diskussion
- Neue strahlentherapeutische Optionen des frühen Mammakarzinoms
- Adjuvante Therapie des frühen Mammakarzinoms
- Medikamentöse Prävention des Mammakarzinoms